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FODN - 64/03/2016
GESELLSCHAFT & SOZIALES
Von Gerhard Gratz
Dänemark und Schweden.
I
n Dä-
nemark beginnen die Weihnachtsfeier-
lichkeiten schon am 23. Dezember. „Li-
llejuleaften“ heißt der Tag, der bei den
Dänen etwas wie ein kleiner Heiliger
Abend ist. Am 24. Dezember wird dann
so wie in Schweden auch eine Schüssel,
die mit Brei gefüllt ist, auf die Fenster-
bank gestellt. Sie soll die ungezogenen
Kobolde positiv stimmen und davon
abhalten, dass sie den Menschen an
diesem besonderen Tag Streiche spie-
len. Die Skandinavier feiern übrigens
nicht nur Christi Geburt, sondern auch
das sogenannte Julifest. Es findet am
21. Dezember, zur Wintersonnenwende,
also am kürzesten Tag des Jahres statt.
Hier ist es Tradition, nach dem Essen
gemeinsam in die Sauna zu gehen.
Island.
Verstärkung hat sich der dortige
Weihnachtsmann in Island geholt. Hier
werden die Geschenke gleich von 13
Weihnachtsmännern beziehungsweise
Trollen, den sogenannten „Jo´lasveinar“
gebracht. Die Trolle, die so komische
Namen wie Kochlöffellecker, Topfscha-
ber oder Wurststibitzer haben, wohnen
noch zu Hause bei ihren Eltern, dem
faulen Trollmann Leppalu´di und der
Hexe Grýla. Sie alle hausen samt ihrer
Weihnachtskatze in einer Höhle in den
Bergen. Ab dem 12. Dezember treibt
dann einer von ihnen abwechselnd
Schabernack in der Welt der Menschen,
wobei sich jeder von ihnen auf andere
kleine Streiche spezialisiert hat. Einer
leckt die Suppentöpfe aus, während der
andere zum Beispiel die Türen im Haus
zuknallt.
Spanien.
In Spanien wird erst am 6.
Dezember gefeiert. Denn da haben die
Heiligen drei Könige dem Jesuskind die
Geschenke gebracht. Es finden überall
große Umzüge statt, bei denen die An-
kunft der Könige gefeiert wird.
Osteuropa.
Hier werden die Kinder
zum Beispiel von Väterchen Frost und
seiner Tochter Schneeflöckchen be-
schenkt. Für die Katoliken beginnt am
ersten Adventsonntag die Fastenzeit,
die bis zum Heiligen Abend andauert.
Die Russen und andere Orthodoxer fei-
ern Weihnachten am 7. Jänner.
Mexiko.
In Mexiko bietet man auch
heute noch Maria und Josef Unter-
schlupf an. Posada nennt sich die me-
xikanische Variante der Herbergssuche.
In jedem Ort werden neun Familien
auserkoren, die jeweils drei Holzfiguren
bei sich aufnehmen. Nach der Mitter-
nachtsmesse am 24. Dezember gibt es
schließlich ein großes Feuerwerk und in
der Kirche werden sogenannte Pi´natas,
Pappmache´ Figuren, die mit Süßigkei-
ten gefüllt sind, von der Decke gelas-
sen. Die Leute müssen versuchen, die
Figuren mit Stöcken und verbundenen
Augen kaputt zu schlagen, damit die
Weihnachten
rund um die Welt
Zu unseren Weihnachten gehören eine Fichte aus Kals, selbst-
gebackene Kekse und Kerzenschein. Und natürlich Geschenke,
weiß doch jeder. Rund um die Welt sieht das Weihnachtsfest
mitunter ganz anders aus.
Naschsachen herausfallen. Klingt an-
scheinend gefährlicher als es ist.
Neuseeland.
Statt des Christbaums
haben die Neuseeländer den Pohutuka-
wa-Baum, der im Dezember große rote
Blüten trägt. Zu essen gibt es Boysen-
berries, die am ehesten mit Brombeeren
zu vergleichen sind. Meistens werden
sie in Kombination mit Vanilleeis ver-
zehrt. Die neuseeländischen Ureinwoh-
ner, die Maori, graben an diesen spezi-
ellen Tag ein Erdloch, das mit heißen
Steinen, Fleisch und Gemüse gefüllt
und danach wieder zugegraben wird.
Bis zum Abend ist das Essen schließlich
fertig und es kann in großer Runde ge-
gessen und gefeiert werden.
Ägypten.
In Ägypten wird am 7. Jänner
Weihnachten gefeiert. Davor dürfen die
Menschen 43 Tage kein Fleisch essen.
Dafür darf man dann aber am Weih-
nachtstag so richtig zuschlagen. Voraus-
gesetzt man trägt neue Kleider, um das
Christkind auch wirklich gebührend zu
empfangen, denn auch das ist Brauch
beim ägyptischen Weihnachtsfest.
Indien.
Die Menschen feiern am 24.
Dezember „bada din“, den großen Tag.
Statt Tannenbäumen werden Bananen-
palmen oder Mangobäume geschmückt.
Außerdem ist es Tradition, dem Ober-
haupt der Familie eine Zitrone als Zei-
chen des Respekts zu schenken. Sie ver-
spricht auch Glück und Erfolg für das
nächste Jahr.
Neuseeland: Pohutukawa-Baum
Island: „Jo´lasveinar“
Russland: „Väterchen Frost“