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55 - D

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2016

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achrufe

Ich gehe unseren Weg voraus

(Hans Salcher)

Gedanken

an

Christine

Klaunzer

In den „Sonnseiten“ vom Juli

2016 galt der letzte Nachruf

Frau Anna Altstätter, der das

Mesnerhaus in Gaimberg etli-

che Jahre Heimat war, wie es

ebenfalls für viele Jahre Frau

Christine Klaunzer Heimat

und Geborgenheit geboten

hat. Die „Schuster Christl“

- wie sie im dörflichen Um-

feld genannt wurde - fühlte

sich mit ihren Kindern darin

„dahoam“ und gut aufgeho-

ben. Und wie das Schicksal

so spielt, folgte Christl ih-

rer Vorbewohnerin noch im

selben Sommer „in’s andere

Leb’n“.

Christine Klaunzer ertrug die

langjährige Erkrankung in

staunenswerter Gelassenheit.

Ihren Spitalsaufenthalt ab

Mitte August trat sie aus ei-

genem Empfinden an, wahr-

scheinlich spürend, dass es

der letzte werden könnte. Ein

wahrlich nicht leichtes Le-

ben fand zur Überraschung

vieler Dorfbewohner am 17.

September 2016 seine Voll-

endung.

„Christine Klaunzer wurde

am 09.07.1953 in Lienz ge-

boren und wuchs in der kin-

derreichen Familie auf dem

Schusterhof in Gaimberg auf.

ChristI war erst sechs Jahre,

als ihre Mutter Aloisia starb

und neun Jahre, als es hieß,

vom Vater Johann Klaun-

zer Abschied zu nehmen. So

musste sie schon als Schul-

mädchen, genauso wie ihre

Geschwister, die Härte des

Lebens meistern. Nach der

Pflichtschule besuchte sie die

Haushaltungsschule in Leng-

berg und war dann eine große

Hilfe bei der Arbeit auf dem

elterlichen Hof. In ihrer Hei-

matgemeinde fühlte sie sich

immer sehr wohl und lebte

mit ihrer Familie weiterhin in

Gaimberg.

Das Leben hat ihr viel abver-

langt, trotzdem gab sie nie

auf. Der Zusammenhalt unter

den Geschwistern war ihr sehr

wichtig und gab ihr so man-

ches Mal den nötigen Halt

und die Kraft. Ihre uneinge-

schränkte Liebe und Fürsorge

galt ihren drei Kindern Erich,

Armin und Evelin, auf die

sie zu Recht stolz sein konn-

te. Viel Freude bereiteten ihr

auch ihre vier Enkelkinder.

Ihr Hobby war das Stricken.

Die ganze Verwandtschaft

freute sich immer über die

schöne Handarbeit, die sie

liebevoll anfertigte und für

Groß und Klein als Geschenk

mitbrachte. Das Wohlergehen

all ihrer Lieben lag unserer

Christl immer sehr am Her-

zen. Der liebe Gott möge sie

dafür reichlich belohnen.“

Diese Worte fand ihre Nich-

te Bettina beim Begräbnis-

gottesdienst am Dienstag,

den 20. September, an dem

erstaunlich viele Menschen

teilnahmen und so ihrer

Wertschätzung

Ausdruck

verliehen.

Bläsergruppe

und Kirchenchor umrahm-

ten den Abschied, beson-

ders berührend empfanden

die Trauergäste den auf der

Ziehharmonika

gespielten

Abschiedsgruß ihres Enkels

Elias am offenen Grabe. Ein

tiefblauer Himmel wölbte

sich zu dieser Stunde über

dem Heimatfriedhof und die

Sonnenstrahlen sandten einen

letzten Gruß zu den verklin-

genden Harmonikaklängen.

Der indische Priester P. Dr.

John Pudota SJ, ein Freund

in der Verwandtschaft, leite-

te mit Pastoralassistent Mag.

Georg Webhofer den Trauer-

kondukt. In Konzelebration

feierte auch der Priester An-

Christine Klaunzer (Bildmitte hinten) im Kreise ihrer Ge-

schwister anlässlich des 70. Geburtstages ihres Bruders Al-

ban Klaunzer im Juli 2014.

Die „Schusterkinder“ Christl (links) und Helene Klaunzer

(rechts) nach dem Tod ihres Vaters 1962 (Mutter verstarb

1959) mit der „Freimann Ann“ und der Tant‘ Anna Hinter-

steiner, die sie manchmal nach der Werktagsmesse eingela-

den hat. Die Buben sind Josef und Peter Duregger vlg. Freimann.

Foto: Josef Walder

Foto: Angela Klaunzer

Christl‘s „Fensterbusch‘n“ umrahmten so manchen Anlass

druch ihre Farbenpracht, wie hier auf dem Foto von Anton

Webhofers Beerdigung am 23. August 2012.

Foto: Josef Tscharnig