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Gemeindezeitung Kartitsch
Mai 2014
Liebe
Gemeindebürgerinnen,
liebe Gemeindebürger!
Seit nunmehr zwei Jahren läuft
das Interreg-IV-Projekt „Berg-
steigerdörfer ohne Grenzen“. Un-
ter dem Schirm des Österreichi-
schen Alpenvereines haben Kar-
titsch und Obertilliach mit den
Dörfern Cibiano – Forzo – Zoldo
Alto (Region Belluno), einen re-
gen Erfahrungsaustausch. Diese
Zusammenarbeit findet vor allem
im touristischen Bereich statt.
Als ein Teil des Projektes waren
zwischen dem 3. und 6. April,
Medien und Presseleute, Mei-
nungsbildner, Funktionäre des
ÖAV, des italienischen CAI und
des deutschen Alpenvereines im
Tiroler Gailtal, um unser Gebiet
kennen zu lernen und diese Bot-
schaft dann weiter zu tragen.
Untertags wurden Schneeschuh-
wanderungen und Skitouren ver-
anstaltet. Am Abend gab es je-
weils einen Bildungsschwerpunkt
und ein Kulturprogramm.
Als Geschenk der Gemeinde Kar-
titsch gab es für die Tagungsteil-
nehmer einen „Karabiner mit in-
tegriertem USB-Stick“. Auf die-
sem wird in einem selbstgemach-
ten Film, dreisprachig, unser Dorf
vorgestellt. Ein Tscheche aus
Prag war davon sehr begeistert
und angetan. Es ist ihm gelungen,
landesweit 6 Minuten davon im
tschechischen Fernsehen auf
Sendung gehen zu lassen.
Mit Beginn des Jahres 2014 ha-
ben nunmehr alle von den Alpen
berührten Staaten die Alpenkon-
vention unterzeichnet. Es ist
dies ein Vertragswerk, das in
sogenannten
Protokollen
(Energie, Tourismus, Landwirt-
schaft, Verkehr, Wirtschaft) ge-
wisse Bereiche überregional re-
gelt.
Für uns besonders wichtig ist
das Verkehrsprotokoll. Damit ist
der „Cavallinotunnel“, der Kar-
titsch berühren würde, eher un-
wahrscheinlich geworden.
Im Artikel 11 wird der Bau al-
penquerender Straßen von hoch-
rangiger Bedeutung, das heisst
Autobahnen und Schnellstraßen,
ausgeschlossen. Die italienische
Wirtschaft ist vor allem aber an
Transitstrecken für den Schwer-
verkehr interessiert. Was aber
die Alpenkonvention nicht ver-
hindern kann, ist der Bau von
Autobahnen und Schnellstraßen
innerhalb der Nationalstaaten.
Deshalb ist es nach wie vor rat-
sam, genau zu beobachten, was
sich in Italien im Straßenbau
(Planung) tut.
Am 25. Mai finden die Wahlen
zum Europäischen Parlament
statt. Ich bitte Euch alle, euer
demokratisches Recht auszunüt-
zen und wählen zu gehen.
Was für uns selbstverständlich
ist, muss in vielen Staaten der
Welt erst blutig erkämpft wer-
den.
Ich weiß, dass die EU in vielen
Teilen der Bevölkerung nicht
gerade beliebt ist, doch sollten
wir eines nicht vergessen, die
EU ist ein Garant für Frieden
und Stabilität in Europa. Seit
fast 70 Jahren herrscht Frieden,
und ein Krieg zwischen Deutsch-
land und Frankreich, jahrhunder-
telang Erzfeinde, ist heute un-
denkbar. Auch wissen viele das
grenzenlose Reisen und Einkau-
fen, die einheitliche Währung
ohne Wechselkurse, zu schätzen.
Am
30.
April
ist
Alt-
Bürgermeister und Ehrenbürger,
Georg Ebner verstorben. Er war
Bürgermeister von 1968 bis
1991. In den 23 Jahren wurde
viel bewegt. Aus- und Umbau
der Volksschule, Bau des Ge-
meindesaales, Errichtung des
Vereinshauses, Vorplanung der
Ortskanalisation, um die wich-
tigsten zu nennen. Die Nächti-
gungszahl im Tourismus hat sich
in diesem Zeitraum fast verdop-
pelt.
Georg Ebner war auch in vielen
Funktionen des dörflichen Le-
bens und auch im Bezirk feder-
führend tätig. Er war allseits ge-
schätzt und geachtet.
Ein großes Vergelt`s Gott allen
im Dorf, die beigetragen haben,
das Begräbnis zu einer würdigen
Abschiedsfeier zu machen.
Die Schneemassen des heurigen
Rekordwinters sind überraschend
schnell geschmolzen. Nun geht
es an das Aufräumen von kleinen
und großen Schäden. Besonders
in den Wäldern sind stellenweise
solche zu beklagen. Beim Auf-
räumen von umgerissenen Bäu-
men, Wipfelbruch, usw., ist mit
großer Sorgfalt vorzugehen. Ich
wünsche allen Waldbesitzern ein
unfallfreies Arbeiten und dass
wir alle endlich vom Schnee be-
freit, das Frühjahr genießen kön-
nen.
Euer Bürgermeister
Außerlechner Josef