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Mai 2014

Gemeindezeitung Kartitsch

Seite 22

Mit einem eh-

renvollen Be-

gräbnis verab-

schiedete sich

Kartitsch - die

Gemeinde,

Pfarrgemeinde

und Bevölke-

rung - am

Samstag,

3.

Mai 2014 von

ihrem verstor-

benen Altbür-

germeister und

Ehrenbürger,

Georg Ebner, der nach langer Krankheit am 30. Ap-

ril zu Gott heimgeholt wurde.

Ortspfarrer Cons. Anton Kofler würdigte die jahr-

zehntelange Mitarbeit des Verstorbenen im Pfarrkir-

chenrat und seine führende Mitarbeit bei den Kir-

chenrenovierungen, besonders aber sein Engage-

ment durch über 60 Jahre im örtlichen Kirchenchor,

Bürgermeister Josef Außerlechner erwähnte die

während der 23jährigen Bürgermeistertätigkeit von

Georg Ebner erfolgte enorme Entwicklung der dörf-

lichen Infrastruktur.

Tatsächlich veränderte sich Kartitsch in den Jahren

1968 bis 1991von der vorwiegend bäuerlichen Sied-

lung zu einem beachtlichen Tourismusort.

Als zweites von elf Kindern, am 7. Jänner 1933 auf

dem Hof Außerwiese geboren, (vier Kinder starben

im Kleinkindalter), waren die Not- und Kriegsjahre

gute Lehrmeister für Genügsamkeit, Verzicht und

bäuerliche Arbeit. Nach der Volksschule besuchte

Georg die Landwirtschaftliche Lehranstalt in Lienz

und schloss die Ausbildung mit der Meisterprüfung

als Landwirtschafts-Meister ab.

Bald begann man „in der Wiese“ mit dem Bau eines

neuen bäuerlichen Wohn- und Futterhauses ober-

halb der Bundesstraße und bereits 1957 heiratete

Georg und seine Elisabeth geb. Lusser in das neue

Haus ein, das sich nun „Oberwiese“ nannte. Nach

dem frühen Tod seines Vaters übernahm er im

Herbst 1963 den elterlichen Hof, den er, solange es

seine Gesundheit zuließ, mustergültig führte. Der

Ehe entstammten vier Kinder.

Erste politische Fähigkeiten zeigte Georg Ebner als

Jungbauernobmann. Im Jahr 1967 wurde er örtli-

cher Bauernbundobmann und im März 1968 wur-

de er in den Gemeinderat gewählt und anschlie-

ßend mit damals 33 Jahren einer der jüngsten Bür-

germeister Tirols.

Bereits im ersten Jahr erfolgte ein völliger Neubau

der Volksschule sowie die Fertigstellung der be-

reits im Bau befindlichen Friedhofsanlage mit

Aufbahrungshalle. Bald folgte der Bau der Was-

serversorgungsanlagen in Kartitsch (Schustertal),

Hollbruck und Rauchenbach, wobei Bürgermeister

Ebner öfters, wenn Not an Arbeitern war, selber

Hand anlegte. Die Kanalisierung im Weiler Ersch-

baum und Hollbruck folgten.

Zweifelsohne das größte Bauvorhaben war ein

völliger Umbau des Gemeindehauses mit Verle-

gung bzw. Neubau des Gemeindesaales und damit

Anlage eines Dorfplatzes mit dem Neubau des

Musikpavillons in den späten 1970er Jahren.

Mit großem Ehrgeiz betrieb Bürgermeister Ebner

die Hoferschließungen sowie Sanierung und As-

phaltierung von Güterwegen als Voraussetzung

zur Übernahme als Gemeindestraßen. Bald wurde

daher die Anschaffung eines neuen Schneeräum-

Großfahrzeugs notwendig.

Die Bemühungen Bürgermeister Ebners gipfelten

schließlich im Neubau eines Vereinshauses mit

Räumlichkeiten für Feuerwehr und Bergrettung,

Mehrzwecksaal und verschiedener Vereinslokale

sowie im Bau eines neuen Sportplatzes.

Immer um touristische Ortsentwicklungen besorgt,

war Bürgermeister Ebner wesentlicher Entschei-

dungsträger bereits beim Bau der ersten Liftanlage

1968, ebenso bei späteren Liftbauten und dem

Neubau des Dorfbergliftes mit Parkplatz um 1980.

Da während seiner Amtszeit in Kartitsch Bauflä-

chen zur Ansiedlung kaum zur Verfügung standen,

verhalf er einigen Familien auf eigenem Baugrund

zum Eigenheim.

Als größere Baumaßnahmen des Pfarrkirchenrates

mit großteils finanzieller Unterstützung durch die

Gemeinde während seiner Amtszeit sind zu nen-

nen: Die Renovierung des Pfarrwidums und die

Erneuerung der Friedhofseinfriedung in St.

Oswald.

Die Tätigkeit der örtlichen Vereine und notwendi-

ge finanzielle Unterstützungen waren Bürgermeis-

Abschied von Altbürgermeister Georg Ebner

Ehrenbürger von Kartitsch