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Sept. 2016

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Sr. Maria Philomena wurde am 1. November 1925 als

Anna Ortner beim Valt in Tristach geboren.

Sie war nach ihrem Bruder Valentin das zweite Kind der

Eheleute Johann und Filomena Ortner. Anna besuchte die

Volksschule in Tristach und anschließend die Landwirtschaft-

liche Schule. Ihren Arbeitsdienst leistete sie beim Taxer und

beim Flatscher.

Im Alter von 22 Jahren trat sie als Novizin in das Kloster

von der Heimsuchung Maria in Thurnfeld (Hall in Tirol) ein,

das zum Orden der Salesianerinnen gehört. Sie wählte den

Ordensnamen Maria Philomena und legte am 8. Dezember

1949 die ewige Profess ab.

In Thurnfeld wartete viel Arbeit auf sie. Zum Kloster ge-

hörte eine große Landwirtschaft, wo sie vorrangig eingesetzt

wurde. Sie war aber auch im Refektorium (Speisesaal) und

in der Küche tätig, und im Heim für Sonderschüler, das das

Kloster führte, half sie gerne mit und war immer sehr hilfsbe-

reit. So manche Nacht wachte sie betend am Sterbebett ihrer

Mitschwestern.

In den letzten Jahren machten ihr die Beschwerden des

Alters immer mehr zu schaffen. Im Kloster lebten damals nur

mehr eine Handvoll ältere Schwestern, denen es unmöglich

gewesen wäre, sie zu pfle-

gen. Und obwohl ihr die

Diözese eine Pflegerin im

Kloster zur Seite gestellt

hätte, übersiedelte sie vor

drei Jahren auf eigenen

Wunsch ins Klaraheim in

Hall. Dort wurde sie liebe-

voll betreut und fühlte sich

sehr wohl. Besonders freute

sie sich stets über Besuch

aus der Heimat. Das Kurzzeitgedächtnis ließ sie zwar immer

öfter im Stich, aber von früher wusste sie alles. So konnte

sie mit Leichtigkeit ein Gedicht mit zehn Strophen aufsagen,

das sie in der Schule gelernt hatte. Auch wenn man sie nach

einem bestimmten Datum fragte, kam die Antwort meist wie

aus der Pistole geschossen. Diese Fähigkeit, sich leicht Zah-

len zu merken, wird sie wohl mit ihrem Bruder Valtl geteilt

haben.

Sr. Maria Philomena wurde an einem Sonntag geboren,

und am Tag des Herrn legte sie ihr Leben auch wieder zurück

in seine Hände. Sie starb am 17. Juli 2016 und wurde am

klostereigenen Friedhof beigesetzt.

Sr. Maria Philomena, † 17.7.2016

Ida Salcher wurde am 22. Oktober 1924 in St. Georgen

ob Murau in der Steiermark geboren, wo sie auch ihre Kind-

heit verbrachte. In der Jugend arbeitete sie zunächst in Murau

und anschließend in Leoben in der Gastwirtschaft, wo sie zur

Köchin ausgebildet wurde.

Im Juni 1947 heiratete sie Josef Salcher aus Bannberg

und zog mit ihrem gemeinsamen Kind Christerl nach Lienz.

Anfang der 50er Jahre begannen sie sich durch harte Ar-

beit und viel Entbehrung ihr Eigenheim in Tristach zu schaf-

fen, das sie 1954 bezogen und in welchem sie bis zu ihrem

Lebensende wohnte.

1950 verstarb Ida’s erstes Kind Christerl an einer schwe-

ren Krankheit - dieser Verlust begleitete sie ein Leben lang.

1951 kam ihr Sohn Ernst zur Welt, welcher ihr immer unter-

stützend zur Seite stand.

1980 traf die Familie er-

neut ein Schicksalsschlag –

ihr Mann erlitt einen schwe-

ren Schlaganfall und Ida

pflegte ihn aufopferungsvoll

bis zu dessen Tod im Jahr

1989.

1994 erlebte sie mit der

Geburt ihrer Enkelin Helene

eine große Freude.

Zeit ihres Lebens war die Familie, das Haus und der Gar-

ten ihr Lebensmittelpunkt.

Ida wird uns als liebenswert, fleißig, bescheiden und um-

gänglich in Erinnerung bleiben.

Ida Salcher,

geb. Griesebner

† 3.8.2016