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FODN - 62/01/2016
PFARRGEMEINDE KALS AM GROSSGLOCKNER
Von Gemeinde Kals
D
azu ist zu erwähnen, dass die Res-
te der Grundmauern der Peters-
kirche in Kals die älteste sakrale
Ruine in Tirol darstellen. Neben der ehe-
maligen Einsiedelei Wiesele (Gemeinde
Prutz) und der Kirchenruine Hörbrunn
(Gemeinde Hopfgarten im Brixentale)
zählt sie zu den einzigen Kirchenrui-
nen Tirols. Die bis in eine Höhe von 2,5
Meter erhaltenen Außenmauern zeigen
mit der ehemaligen Wölbungsauflage,
der Putzstruktur und der nach innen
getrichterten Türe Reste spätgotischer
Baudetails. Die Abgelegenheit der Sak-
ralstätte und die Quellfunde verweisen
auf den besonderen kulturellenRan der
Kirche. Der Ruine Peterskirchl mit dem
umgebenden, künstlich zugerichteten
Areal ist daher insgesamt geschichtliche,
künstlerische und sonstige kulturelle
Bedeutung beizumessen“– soweit ein
Zitat aus dem Gutachten des Bundes-
denkmalamtes aus dem Jahre 2010, wel-
ches verfasst wurde um die Ruine unter
Denkmalschutz zu stellen.
Weiters steht dort, dass Baualter und
Weihedatum der Kirche nicht bekannt
sind. Ein in Tuffstein gehauenes Wap-
pen der Familie von Graben lässt die
Vermutung zu, dass das Kirchlein im
16. Jhd. entstanden ist. Ein Zusammen-
hang mit Christoph von Graben zum-
Stein, 1546 – 1578 Pfarrer von Kals,
wäre denkbar. Die erste Nennung des
Kirchleins erfolgte 1609 (Bezeichnung
als Zukirche), 1614 wird sie im Visitati-
onsprotokoll erwähnt. Die Kalser Chro-
nik gibt an, dass am 22. Februar und
1.August in der Kirche jeweils Messen
für Wetterschäden gelesen wurden. Bis
1825 war die Kirche ein beliebtes Wall-
fahrtsziel. Infolge eines Brandes nach
Blitzschlag geriet sie im Laufe des 19.
Jhd. in Verfall.
Dass dies verhindert wird, dazu
wurden mehrmalige Gespräche und
Begehungen mit DI Hauser vom Bun-
desdenkmalamt, Dr. Stadler von der
Univ. Innsbruck und Dr. Erhard von
der Kulturabteilung des Landes geführt.
Wollte man anfänglich nur die Mauer-
reste sichern, kam man bald drauf, dass
dies nur ein geringer Teil der Sanierung
ausmacht. Grundsätzlich musste die
Hangstabilität erhoben werden und auf-
grund von gemessenen Abweichungen
umfangreiche Sicherungsmaßnahmen
durchgeführt werden. Dies verursach-
te hohe Kosten. Jedoch aufgrund des
hohen privaten Sponsor Beitrages, der
Förderungen von Kulturabteilung und
Bundesdenkmalamt gelang es der Ge-
meinde Kals am Großglockner die Ar-
beiten in Angriff zu nehmen.
Durch gute Vorarbeit und Planung der
beteiligten Firmen, vor allem durch Ing.
Die Kirchenruine St. Peter oberhalb der Fraktion Burg gelegen auf dem so genannten „Köfele“
war vom Verfall bedroht. Familie Deutinger hat eine Sanierung angeregt und dafür einen nam-
haften Betrag gespendet.
Kirchenruine St. Peter
Sicherung und Sanierung 2015
Robert Trenkwalder als Baustellenkoor-
dinator gelang es, die Arbeiten in dem
kurzen Zeitfenster im Sommer 2015
durchzuführen. Das Ergebnis ist äu-
ßerst zufriedenstellend und kann man
nur mehr einen Teil der durchgeführten
Arbeiten sehen, da vieles in der Erde
verschwunden ist.
Der beliebte Aussichtspunkt ist nun
auch besser erreichbar, haben doch
schon die Kalser Jungbauern vor eini-
gen Jahren den Steig ausgebessert und
wurde dieser nach Hangrutschungen
nochmals verbessert.
Einige Restarbeiten wie Absturzsi-
cherung, Beschilderung und Sitzbank
sind noch ausständig und hoffen wir,
diese im 2016 Jahr durchführen zu kön-
nen.
Ein herzlicher Dank gebührt der Fam.
Deutinger, den Förderstellen, den be-
teiligten Firmen und allen die sich für
dieses kulturelle Kleinod stark gemacht
haben.