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07/2015
DerAbfallwirtschaftsverband informiert
Die Aliens sind unter uns!
Sie heißen Einwanderer und Exoten, Invasoren, Neobioten
oder eben Aliens. Gemeint sind Tiere und Pflanzen, die mit
Hilfe des Menschen in Gebiete gelangt sind, in die sie
eigentlich nicht gehören.
So nützlich und beliebt zahlreiche Kulturpflanzen sind, die
aus Asien oder Amerika eingeführt wurden, so uner-
wünscht sind einige Arten, die sich im neuen Lebensraum
unkontrolliert vermehren.
Sie können heimische Arten verdrängen, Ökosysteme stö-
ren und wirtschaftlichen Schaden anrichten.
Viele Neobioten gehören schon zum fixen Inventar der heimi-
schen Lebewelt. Doch Bisamratte und Regenbogenforelle,
Götterbaum und Springkraut sind ursprünglich nicht bei uns
zuhause.
Die Wege der Einwanderer sind oft abenteuerlich.
Ausgangspunkt der Reise war in vielen Fällen Nordamerika.
Waschbär und Bisamratte etwa entkamen Anfang des 20. Jahr-
hunderts aus Pelztierfarmen in Osteuropa. Von dort suchten
sie sich ihren Weg bis Skandinavien. Andere Arten wie etwa
die Regenbogenforelle oder der Signalkrebs wurden aktiv bei
uns ausgesetzt. Wieder andere gelangten als blinde Passagiere
im Ballastwasser von Schiffen zu uns, so etwa die chinesische
Wollhandkrabbe oder die Wandermuschel. Durch den Bau
neuer Verkehrswege können Tiere aber auch aktiv in neue
Gebiete einwandern. So besiedelten Hunderte Arten aus dem
Roten Meer über den Suezkanal das östliche Mittelmeer.
Manche Eindringlinge können massive Schäden in ihrer
neuen
Heimat bewirken.
Was zunächst willkommene Bereicherung der heimischen
Fauna und Flora ist, kann aber durchaus Probleme bereiten:
Nordamerikanische Arten wie die Regenbogenforelle oder der
Amerikanische Signalkrebs haben Europäische Bachforelle
und Europäischen Flusskrebs massiv dezimiert bzw. an den
Rand des Aussterbens gedrängt. Der Grund: Ihre unkontrol-
lierte Vermehrung, Verdrängung durch Laichplatzkonkurrenz
und das Einschleppen von Krankheiten durch achtlos ausge-
setzte Tiere!
Auch der in Ostasien beheimatete Staudenknöterich gelangt
über achtlos entsorgte Garten-abfälle in oft sensible Ökosyste-
me. Durch seine Schnellwüchsigkeit verdrängt er die heimi-
schen Arten. Der japanische Staudenknöterich weist eine hohe
Wurzelkonkurrenz auf, sodass auch Sträucher verdrängt wer-
den. Sein geringer Feinwurzelanteil fördert die Erosion an
Flussufern. Wo früher Weidenwurzeln den Boden zusammen-
hielten, schwemmen nun schon kleinere Hochwässer die Ufer
weg.
Die Liste der Einwanderer aus anderen Welten läßt sich noch
lange fortsetzen. Viele Auswirkungen sind noch nicht
erforscht. Einfach wieder heimschicken lassen sich diese
Aliens nicht.
Tipp:
Um intakte heimische Ökosysteme zu schützen, dürfen
Pflanzenabfälle nicht einfach am Waldrand
oder Bachufer abgelagert oder überzählige Tiere aus
Teich und Co. wild ausgesetzt werden!
Albanienhilfe - Sommerbericht von Marianne Graf
Liebe Helferinnen und Helfer !
Danke, dass ich euch beim Helfen an meiner Seite haben darf!
Ja, es tut so gut, auf euch rechnen zu dürfen! Mit eurer Hilfe
konnten wir wieder einiges in die Wege leiten.
Die „RETTUNGSINSEL“- ein Zentrum für Mädchen und jun-
ge Frauen in größten Notsituationen – das erste diesbezügliche
Haus in Albanien ist inzwischen angelaufen. Dafür wurde
auch eure Spende verwendet – Danke!
Wie berührend war es, dass kurz nach der Eröffnung ein 13-
jähriges Mädchen, ein Vergewaltigungsopfer, mit seinem
Baby im Kreis anderer vom Schicksal schwer gezeichneter
Mädchen hier einen sicheren Ort gefunden hat. Doch es bedarf
noch einiger Mittel, dass ich meine Schulden los bin!
Das neue Projekt – es liegt mir sehr am Herzen und ist überaus
notwendig:
Renovierung, bzw. teilweiser Neubau des Turnsaales für 700
Kinder der 9-Jahres-Schule in Fush Arrez in den Bergen
Hochalbaniens. Fush Arrez, ist ein Ort in Nordalbanien mit
4700 Einwohnern und die zweitgrößte Ortschaft im Kreis
Puka, einer der ärmsten Gegenden des Landes. In den langen,
kalten Wintern mit viel Schnee ist sie oft von der Umwelt
abgeschnitten. 75% der Bevölkerung sind arbeitslos.
Der Turnsaal ist seit fünf Jahren wegen Einsturzgefahr
gesperrt. Neben Turnen und Sport im Unterricht soll auch der
Aufbau von Jugendgruppen forciert werden, um den Jugendli-
che zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu verhelfen und sie
vor den negativen Einflüssen der Straße (Aggression, Gewalt,
Missbrauch) fern zu halten.
Da die Bauarbeiten ausschließlich mit lokalen Arbeitskräften
durchgeführt werden, kann somit vielen Bewohnern Arbeit,
sprich Broterwerb ermöglicht werden.
So bitte ich nun jeden, dem Kinder und Jugendliche ein Anlie-
gen sind, vielmals um Unterstützung!
Glückliche Sommertage wünscht von Herzen
Marianne Graf