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G

EMEINDE

Anlässlich der Woche des Waldes 2015 haben sich

40 Kinder des Kindergartens und der Volksschule mit

ihren „Chefs“ etwas Tolles überlegt.

Was wäre da besser geeignet als den

„Baum des Jahres 2015“

bekannt zu machen und gleich einige davon zu setzen. Somit

stellte sich die Frage: „Welcher Baum ist denn nun im Jahr 2015

der Baum des Jahres?“

Das Geheimnis war schnell gelüftet. Es handelt sich um die

Tanne

. Die Initiative „Baum des Jahres“ wurde vor fast zwei

Jahrzehnten vom KuratoriumWald und dem Umweltministerium

initiiert und hat sich seither zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein

hinsichtlich in Österreich gefährdeter Baumarten und deren

ökologische und ökonomische Bedeutung in der Bevölkerung

zu steigern. Der Wald macht rund 50 % der Landesfläche aus

und trägt daher direkt für ein lebenswertes Österreich bei. Die

Tanne ist österreichweit aber auch in Osttirol schon recht selten

geworden.

Aus diesem Grund haben sich die Kinder zum Ziel gesetzt, je

eine Tanne auf einer Schlagfläche nach einer Nutzung in Thurn

aufzuforsten. Dies gelang dann am 17. Juni mit tatkräftiger

Unterstützung durch Bgm. Reinhold Kollnig und den Tiroler

Forstdienst, vertreten durch Peter Unterfeldner, Erich Gollmitzer

und Florian Pichler, und den Gemeindearbeiter Michael Huber.

Selbstverständlich haben alle Kindergärtnerinnen und auch die

Lehrerinnen sowie der Direktor der Volksschule mitgemacht und

so dazu beigetragen, dass der Wald in Thurn noch ein Stückchen

vielfältiger und noch schutzwirksamer wird. Um „den Segen

von oben“ für die gepflanzten Tannen hat sich Pater Johannes

gesorgt, der ebenso tatkräftig mitgearbeitet hat.

Die Idee des Bürgermeisters, westlich des Sportplatzes in Thurn

einen neuen Kirschbaum zu setzen, wurde als großartig bewertet

und auch sofort umgesetzt.

Ein „Waldquiz“ am Ende des gemeinsamen Vormittages hat

dazu beigetragen, einige Informationen rund um den Wald etwas

zu vertiefen. Eine gemeinsame Jause und das hervorragend

vorgetragene Lied der Volksschule Thurn – perfekt zumWald und

dem Sonnendorf Thurn passend – rundeten den feinen Waldtag in

besonderer Weise ab.

„Woche des Waldes“

mit dem „Baum des Jahres“

Steckbrief: TANNE (Weißtanne)

InÖsterreich besiedelt dieWeißtanne nur ca. 2,4%derWaldflächen und zählt zu den gefährdeten

Baumarten. Sie kann bis zu 600 Jahre alt werden, ihr Wachstum und ihre Verbreitung sind aber

durch natürliche und menschliche Einflüsse bedroht.

Weißtannen reagieren empfindlicher auf Luftschadstoffe und -verunreinigungen als andere

Nadelgehölze und verzeichneten in der Vergangenheit vor allem aus ökonomischen Gründen

enorme Rückgänge zugunsten wirtschaftlich interessanterer Baumarten wie der Fichte. Die

anspruchsvolle Baumart ist außerdem verbissgefährdet. Die Tatsache, dass Weißtannen erst mit

ca. 50 Jahren zum ersten Mal blühen, macht sie noch schutzwürdiger.

Die Zapfen der Weißtanne stehen aufrecht auf den Ästen. Das Holz ähnelt jenem der Fichte, ist

jedoch harzfrei und etwas heller. Durch die Ausbildung einer so genannten „Pfahlwurzel“ kann

die Tanne steile nasse Schutzwaldstandorte festigen und sichern. Tannenreiche Wälder tragen

so auch zum Bodenschutz und zur verbesserten Wasserspeicherung und der Sicherung unseres

Lebensraumes bei.

Peter Unterfeldner

Erich Gollmitzer

– Bezirksforstinspektion

Osttirol

Auch Pater Johannes hat tat-

kräftig mitgearbeitet.