September 2015
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Ottilia Themessl wurde am 7. Dezember 1925 als siebtes
von zwölf Kindern in der Wastlerfamilie in Tristach geboren.
Dort besuchte sie auch die Volksschule und arbeitete danach
auf dem Bauernhof der Familie mit.
In den späten Kriegsjahren lernte sie ihre große Liebe Er-
win kennen, mit dem sie 1951 in Villach den Bund der Ehe
schloss. Dann folgten Jahre des Siedelns, bedingt durch den
Beruf von Erwin ging es nach Thiersee bei Kufstein, dann
nach Innervillgraten und später nach St. Jakob in Defereggen.
In diese Zeit fiel auch die Geburt ihrer Kinder: 1951 Bern-
hard, 1956 Irmgard und Alfred, 1962 Brigitte.
1957 ereilte sie ihr erster großer Schicksalsschlag - ihre
Tochter Irmgard, die Zwillingsschwester von Alfred, verstarb
im Alter von 10 Monaten.
Im Jahre 1963 kehrte Ottilia in ihr geliebtes Tristach zu-
rück, und die Familie begann mit dem Bau des Eigenheims im
Griesweg. Es waren Jahre der Entbehrung und harter Arbeit -
aber es war auch eine glückliche Zeit. Bis zum Jahr 1976, da
verstarb ihr Mann Erwin, was nicht nur für Ottilia, sondern für
die ganze Familie eine Tragödie war.
In den Jahren danach gingen ihre Kinder alle nach Vor-
arlberg und ab dem Jahre 1980 war Ottilia plötzlich allein in
dem großen Haus in Tristach.
Dort kümmerte sie sich
leidenschaftlich um ihren
Garten – ihre Blumen und
die Marillenbäume, die ihr
Mann gepflanzt hatte. Sie
war eine hervorragende Nä-
herin und eine exzellente
Märchenerzählerin.
Trotz der vielen Arbeit
im Haus, im Garten und bei
der Vermietung von Gäste-
zimmern, besuchte sie bei zahllosen Gelegenheiten ihre Kin-
der in Vorarlberg. Natürlich nutzten auch diese immer jeden
Anlass, um nach Tristach zu kommen, besonders Alfred ließ
keine Möglichkeit aus, seine Mutter zu besuchen und ihr zu
helfen.
Auch der „Wastleronkel“ Alois war immer hilfreich zur
Stelle.
Am Sonntag, dem 30.8.2015, ist Ottilia Themessl im Al-
tenwohnheim Lienz friedlich eingeschlafen.
Ottilias Leben war nicht immer einfach, doch galt ihre
ganze Hingabe ihrer Familie.
Ottilia Themessl,
geb. Huber,
† 30.8.2015
Klaus Blätterbauer wurde am 4. März 1942 in Berge, in
der damaligen DDR, geboren.
Mit vier Jahren übersiedelte er mit seinen Eltern und sei-
ner jüngeren Schwester nach Innsbruck, wo er dann aufwuchs.
Dort besuchte er die Volks- und Hauptschule und absolvierte
eine Lehre als KFZ-Mechaniker.
Seine berufliche Laufbahn begann bei den Retter Werken,
aber schon vor seinem Präsenzdienst heuerte er als Maschi-
nist auf einem Schiff an und sah sich ein wenig in der großen
Welt um.
Nach dem Militärdienst kam Klaus nach Lienz und über-
nahm die Leitung der Firma Baumarkt Pucher. Schon damals
wohnte er in Tristach, im Griesweg. Das war bevor er in der
Roseggerstraße sein Eigenheim errichtete.
Bald schon gründete er sein eigenes Unternehmen, die Bau-
waren Blätterbauer, die er lange und erfolgreich führte. In den
1990ern verkaufte er seinen Betrieb an die Raiffeisengenos-
senschaft und gründete einen Neuen: die Liot Kunststofftech-
nik in Dölsach. Auch diese Firma verkaufte er vor zwei Jahren
- dieses Mal an einen schweizer Konzern - und ging in Pension.
Klaus Blätterbauer war ein Vollblutunternehmer, der auch
privat ein ereignisreiches Le-
ben führte: Er war mehrfach
verheiratet, seine wirklich
große Liebe Margaret hei-
ratete er vor 17 Jahren. Vor
36 Jahren adoptierte er mit
seiner damaligen Frau seine
Tochter Claudia. Und seinen
Enkelkindern Manuel, Paul
und Emilia war er ein liebe-
voller Opa.
Geprägt wurde das Leben von Klaus auch durch zwei
Autounfälle - nach dem ersten Unfall war er auf Krücken an-
gewiesen, nach dem zweiten auf einen Rollstuhl. Bremsen
konnte ihn das nicht, so frönte er neben Arbeit und Familie
auch seinen Hobbys Segelfliegen und Fernreisen.
Vor drei Monaten ließ sich Klaus in der Innsbrucker Klinik
ein Aneurysma entfernen. Bei der Operation kam es zu Kom-
plikationen mit denen er zwei Monate lang kämpfte.
Klaus Blätterbauer verstarb am 11. August in der Klinik
im Kreise seiner Familie.
Sein Begräbnis fiel genau auf seinen 17. Hochzeitstag.
Klaus Blätterbauer, † 11.8.2015