Seite 25 - Gemeindezeitungen

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Juni 2014
Unsere Verstorbenen
25
Helga Schlacher wurde am 4. Oktober 1949 in Lienz
als Tochter von Johanna und Ernst Inwinkl geboren. Nach
dem Besuch der Volks-, Haupt- und Handelsschule in Lienz
begann sie ihre Arbeit im Cafe Agunt. Dort lernte sie 1968
ihren Mann Hans Schlacher kennen und lieben. Im Mai
1973 wurde Hochzeit gefeiert und zwei Jahre später wur-
de das in Tristach selbst errichtete Eigenheim bezogen. Als
Einzelkind aufgewachsen, war es ihr Wunsch, eine große
Familie zu haben, welchen sie sich mit ihrem Mann Hans
und ihren 4 Kindern erfüllte.
Ihr ganzes Leben galt der Sorge und dem Wohlergehen
der Familie. Nachdem sie vier Kinder großgezogen hatte,
erfreute sie sich seit 1997 an ihren sieben Enkelkindern.
Liebevoll unterstützte sie alle und war immer zur Stelle,
wenn es darum ging, die Enkelkinder zu versorgen. Viel zu
früh verlor sie ihre an Krebs erkrankte Mutter. Später pflegte
sie über viele Jahre aufopfernd ihren demenzkranken Vater
bis zu seinem Tod. Mit dem Beginn der Betreuung ihres
pflegebedürftigen Onkels schloss sie sich 2004 der ehren-
amtlichen Hospizgruppe in Lienz an. Diese Tätigkeit lag ihr
sehr am Herzen und sie
führte diese mit großer
Hingabe im Wohn- und
Pflegeheim durch. Neben
ihrer Familie und der eh-
renamtlichen Tätigkeit in
der Hospizgruppe fand
sie auch noch die Zeit,
um ältere Menschen zu
besuchen, zu pflegen und
deren Alltag zu erleichtern.
Bedingt durch die steigende Pflegebedürftigkeit ihres On-
kels verbrachte sie auch die Nächte in dessen Wohnung in
Lienz. Nach dessen Morgenpflege holte sie ihr Mann immer
ab und sie verbrachte die pflegefreie Zeit in Tristach.
Am 28. März meldete sie sich am Morgen nicht wie
gewohnt telefonisch. Sie war in der Wohnung ihres 93-jäh-
rigen Onkels verstorben, wo ihr Mann sie fand. Viel zu früh
wurde Helga aus dem Leben gerissen. Helga Schlacher
wurde am städtischen Friedhof in Lienz beigesetzt.
Helga Schlacher,
geb. Inwinkl,
† 28.3.2014
Frieda Kerschbaumer kam als Zweitgeborene von vier
Kindern am 9. Juli 1925 in Hopfgarten zur Welt. Die unver-
heiratete Mutter musste arbeiten gehen und so wuchs Frieda
bei ihren Großeltern, mit deren zahlreichen eigenen Kindern
auf. Sie besuchte die Volksschule und arbeitete bereits in jun-
gen Jahren bei verschiedenen Bauernhöfen in Döllach. Spä-
ter fand sie 2 Jahre in der landwirtschaftlichen Lehranstalt
Arbeit in der Küche. Als beim „Derer“ eine „Dirn“ gebraucht
wurde, half sie am Bauernhof von Franz Koller mit und lern-
te dort ihren späteren Gatten Alois Kerschbaumer kennen.
Die Eheschließung im Mai 1947 veränderte das Leben der
jungen Frieda sehr, denn aus dieser Verbindung gingen 10
Kinder hervor, die ihren arbeitsreichen Alltag noch zusätzlich
mit Leben füllten. Die Liebe zu ihren Kindern war ihr ganzer
Lebensinhalt. Den eigenen Kindern folgten nach und nach
18 Enkel. Die unaufhaltsame Vergrößerung der Familie hielt
Frieda jung. Es gab kein Ausruhen, sondern ein ständiges
Anteilnehmen am Alltagsleben ihrer großen Familie. Mit In-
teresse verfolgte sie die Entwicklung dieser bis hin zu den
22 Urenkeln. Mit ihrem Witz und Humor, der ihr bis zuletzt
erhalten geblieben war, punktete sie vor allem bei den jun-
gen Familienmitgliedern. So manches „geflügelte Wort“ kam
aus ihrem Mund und wird in der Familie als „Omas Spruch“
weiter seine Runden ziehen. Ein langes Leben beschert ne-
ben vielen erfreulichen Ereignissen auch Schicksalsschläge,
so mußte sie 1999 von einem ihrem Enkel und 2002 von
ihrem ältesten Sohn Abschied nehmen. Im April 2009 wurde
ihr Gatte Alois zu Grabe getragen, den sie vorher mit Hilfe der
Familie lange zuhause gepflegt hatte. Zunehmend verbrachte
sie nun Zeit mit den Familien ihrer Kinder und in jeder Fami-
lie gab es einen liebevoll gehegten Platz für sie. Ihre Herzens-
güte nahm die Menschen
für sie ein und deswegen
wurde immer wieder ein-
mal auch außer Landes
nach der „Roda Oma“ oder
„Tristacher Oma“ gefragt.
Ihre großherzige Art spür-
ten auch andere Menschen
in ihrer Umgebung. So in-
tegrierte sie sich neben all
ihren familiären Verpflich-
tungen gerne ins Dorfleben. Besonders engagierte sie sich für
den Sportverein und die Kirche. Über Jahrzehnte versorgte
sie den Tristacher Sportverein mit frisch gewaschenen Dres-
sen, die auch akribisch geflickt wurden. Patriotisch verfolg-
te sie zahlreiche Fußballspiele als begeisterte Zuschauerin,
später - als die Füße nicht mehr wollten - sogar mit dem
Elektromobil. Zugleich war sie, wenn es ihr möglich war, bei
jedem Gottesdienst zugegen. Pflichtbewusst und zuverläs-
sig betete sie den Rosenkranz, den sie immer bei sich trug.
Auf diese Art begleitete sie auch viele Menschen des Dorfes
durch ihr Gebet auf ihrem letzten Weg. An Feierlichkeiten
im Dorf nahm sie häufig teil, aber ganz besonders freute sie
sich jede Woche auf ihren Freundeskreis beim Kontaktcafé.
Altersbedingt an ihre Grenzen stoßend, war Frieda zu-
nehmend auf Hilfe angewiesen. Diese bekam sie immer wie-
der durch ihre Kinder. In den letzten Monaten ihres langen
Lebens wurde ihre Lebensfreude zunehmend von Krankheit
und Leiden gebremst, weshalb sie kurze Zeit im Pflegeheim
verbrachte. Am 11. April verstarb Frieda Kerschbaumer.
Frieda Kerschbaumer,
geb. Patterer,
† 11.4.2014