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St. Veiter - Zeil´n - Ausgabe 07 | 25
St. Veiter - Zeil`n Ausgabe 07
Heimatkundeverein
Ausstellung und Festakt
Um 17 Uhr wurde die Ausstellung „Schätze aus dem Pfarrarchiv“ im Reimmichl-Saal eröffnet. Als besondere Gäste
konnte die Volksschule von Antholz begrüßt werden, mit der St. Veit eine Schulpartnerschaft eingegangen ist. Auch
wenn Heimatkunde für die Kinder aus Südtirol gewiss kein Fremdwort war, so dürfte es doch etwas Besonderes
gewesen sein, Gegenstände, die Jahrhunderte alt sind, einmal selbst in die Hand nehmen zu dürfen – dazu gehörten
das originale Siegel des Bischofs Laurentius Liechtenberger, der die Kirche von St. Veit um das Jahr 1425 geweiht
hat, sowie das älteste Taufbuch von St. Veit, das im Jahre 1654, als vor über 350 Jahren, begonnen wurde!
Der eigentliche Festakt begann um 19 Uhr mit einer Fanfare, gespielt von einer Bläsergruppe der Musikkapelle von
St. Veit, die den Abend musikalisch umrahmte. Nach der Begrüßung der Ehrengäste (u. a. LAbg. Kuenz, Dekan
Pitterle, die Bürgermeister Hopfgartner und NR-Abg. Hauser) durch Bürgermeister Monitzer gab es einen Vortrag
vom Obmann des Heimatkundevereins über die Zeit um 1313, genauer gesagt über das Wenige, was wir aus dieser
frühen Zeit über die Geschichte nicht nur von St. Veit, sonder überhaupt des Defereggentals wissen.
Dieser Vortrag bildete den Auftakt zum eigentlichen Höhepunkt des Abends, einer Darbietung der Schulkinder
von Feld und St. Veit. Zusammen mit ihren Lehrkräften Markus Tönig, Birgit Patterer und Margret Suitner hatten
sie in den letzten Wochen und Monaten Szenen aus der St. Veiter Geschichte entworfen, gedichtet und einstudiert.
Aus jedem Jahrhundert, genauer gesagt, aus der Zeit um 1413, 1513 usw. bis 1913 wurde je ein herausragendes
Ereignis gewählt, u. a. die Kirchweihe durch Bischof Liechtenberger, die Tätigkeit der Deferegger Handelsleute
und die Franzosenkriege. Besonders eindrucksvoll war die Darstellung der Gründungslegende von St. Veit, der
Wettlauf zwischen dem hl. Vitus und der hl. Helena: Vitus konnte den Lauf übrigens dank seines leistungsstarken
Steckenpferdes mühelos gewinnen…
Bewegend war auch die Szene aus der Zeit des Ersten Weltkriegs: Ein Schüler stellte einen Soldaten dar, der
Briefe schrieb, mit denen er seine Familie um Unterstützung bat (z. B. „Schickt mir doch, bitte, einen Mantel. Ich
liege hier im Schützengraben…“). Die Texte, die auch laut vorgelesen wurden, stammen übrigens von originalen
Feldpostkarten.
Natürlich durfte auch Reimmichl nicht fehlen, dessen Lied „Tirol ist lei oans“ vomKinderchor mit Inbrunst gesungen
wurde. Hätte man den Nationalfeiertag in St. Veit schöner begehen können?
Mit einem köstlichen Buffet, das die St. Veiter Bäuerinnen zubereitet hatten, klang der Abend aus. Von vielen
konnte man den Satz hören, dass es bisher nur ganz selten eine Veranstaltung gab, bei der der Saal so voll gewesen
war wie an jenem Tag.