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St. Veiter - Zeil`n Ausgabe 07
24 | St. Veiter - Zeil´n - Ausgabe 07
Heimatkundeverein
700 Jahre St. Veit in Defereggen
Am Wochenende des 26. und 27. Oktobers fand die Feier zum 700-jährigen Bestand von St. Veit statt. Im Zuge
der Vorbereitungen gab es vielfältige Überlegungen, wie man dieses Jubiläum begehen könnte. Die Existenz einer
Urkunde vom 29. Oktober 1313, in der St. Veit zufälligerweise das erste Mal erwähnt wird, war der eigentliche
Anlass, sich der Jahrhunderte langen Geschichte des Dorfes zu besinnen. Diese Urkunde – sie liegt im Archiv des
Klosters Neustift bei Brixen – ist schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt und wurde mittlerweile publiziert. Es lag
also nahe, eine vergrößerte Abbildung davon in den Mittelpunkt des Jubiläums zu stellen.
Es gab mehrere Ideen zur Gestaltung dieses Jubiläums, u. a. die Gestaltung einer historischen Ausstellung.
Erfreulicherweise erklärten sich auch die beiden Volksschulen von St. Veit-Dorf und Feld von Anfang an bereit
mitzuwirken. Eine weitere Idee konnte hingegen noch nicht umgesetzt werden, ist aber nach wie vor aktuell: die
Beschriftung historischer Objekte, wie man das von anderen Orten bereits kennt, und die Herausgabe eines kleinen
Kulturführers mit dem Titel „Deferegger Kulturlandschaft“. Ein solches Projekt muss aber noch reifen und es muss
vor allem für das ganze Tal ausgearbeitet werden.
Ein neues Chronikarchiv
Der erste Höhepunkt dieses Wochenende war der Gottesdienst zum Nationalfeiertag mit anschließender Segnung
des neuen Archivraumes. Rund 30 Personen nahmen an der schlichten Feier statt. Pfarrer Stefan Bodner nahm die
Segnung des Raums vor und wünschte ihm viele Besucher. Bürgermeister Vitus Monitzer lobte den Einsatz der
vielen Hilfskräfte sowie die Tatsache, dass die Installationsarbeiten von diversen Firmen um wenig Geld gemacht
worden waren.
Das Chronikarchiv beinhaltet zahlreiche interessante Bestände, die von jedermann auch an Ort und Stelle eingesehen
werden können. Dazu gehören: eine fast komplette Sammlung des Osttiroler Boten (ab 1946 in Kopie, ab 1965 im
Original), eine umfangreiche Sammlung an Photos (zum Teile Originale, zum Teil Repros) sowie Ordner zu allen
möglichen Themen von A bis Z, also von Adventkalender bis Zottenkirchl. Diese thematische Sammlung, die auf
Max Hafele, den eigentlichen Vater des Archivs zurückgeht, umfasst übrigens nicht nur St. Veit, sondern das ganze
Tal. Dazu kommen mehrere von Herbert Erlsbacher verfasste Hofchroniken, eine fast komplette Sammlung an
Reimmichl-Kalendern aus Nord- und Südtirol und viele Reimmichl-Bücher. Zu den Schmuckstücken zählen die
über 100 Jahre alte verzierte Eingangstür des Armenhauses, das alte, noch immer spielbare Harmonium aus der
Kirche sowie ein ebenfalls rund 100 Jahre alter Holzkasten aus der alten Bauernkassa, mit zahlreichen Kassabüchern
aus der Zeit vor und um 1900.
Das Interesse am Archiv war sowohl am Samstag als auch am Sonntag groß. Zahlreiche Chronisten aus ganz
Osttirol kamen und zeigten sich beeindruckt.