Seite 16 - Gemeindezeitungen

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10/2013
Erinnerung und Gedenken an Elisabeth Weiler
Volksschuldirektorin in Assling
Kürzlich meinte eine
auswärts lebende Ass-
lingerin: die ACHSE ist
eine tolle Gemeindezei-
tung, es wird alles fest-
gehalten, man kann
später nachlesen und
sich erinnern. Ich den-
ke, es ist wichtig, sich
an unsere liebe Volks-
schuldirektorin
Lisi
Weiler zu erinnern und
ihr Wirken als Mensch
und Lehrerin festzuhal-
ten.
Lisi starb am 26. 3. 2013 im Alter von 62 Jahren. Auf ihrer
Parte steht treffend:
Wenn ein Mensch uns verlässt
mit dem wir uns eng verbunden fühlten
ruft die Liebe alles Schöne,
das wir gemeinsam erleben durften,
in unser Herz.
Sie schenkt uns die tröstende Wärme
glücklicher Erinnerungen
und eine innere Nähe,
die uns selbst der Tod nicht nehmen kann.
(Irmgard Erath)
Lisi war ein wertvoller Mensch. Sie lebte für andere und stell-
te sich und ihre Bedürfnisse bescheiden in den Hintergrund.
Sie wollte das Gute, verletzende Worte kamen ihr nicht in den
Sinn. Ihr Motto war: lieber nichts sagen als etwas Schlechtes,
das Gute in allen Menschen, in jedem Kind entdecken und es
herausstellen.
Sie lebte den Frieden, weil sie niemandem Unrecht tun wollte.
Von diesem Frieden, der Gabe und Auftrag war, profitierten
ihre Familie, Mitmenschen, Kolleginnen und Schüler/innen.
Es war ihr Anliegen als Schulleiterin, dass alles gesittet
abläuft. Es sollte eine gute Schule sein mit Feierkultur. Wie
viele Geburtstage hat sie mit „den ihren“ gefeiert, wie viele
Feste im Ablauf des Kirchenjahres, bzw. des Jahreskreises hat
sie mit den Schülern mitgestaltet! Sie setzte sich unter ande-
rem ein für Basare, Martinsfeiern, Nacht der tausend Lichter,
Weihnachtsfeiern, Erstkommunionfeiern, Theaterspiele,
Faschingsfeiern, Lesefeste, Schulschlussfeiern und sie gestal-
tete mit den Kindern jedes Jahr besonders feierlich die Kinder-
mette. So stärkte sie auch die Dorfgemeinschaft.
Ich denke an die 25-jährigen Priesterjubiläen von meinen Brü-
dern Dekan Reinhold 2002 und P. Elmar 2004, die Lisi mit
ihren Volksschülern wesentlich mitgestaltet hat. Sie hatte die
Begabung, durch ein schönes Fest den Menschen Freude zu
bereiten, sie schrieb Gedichte, konnte Kinder begeistern,
mutig aufzutreten, vorzulesen, zu singen und zu musizieren.
Wie viel ungesehene, vorbereitende Arbeit steckte dahinter
und wo blieb oft der Dank?
Die breite Öffentlichkeit darf VSD und Lehrerin Lisi ein
GROSSES DANKE in die Ewigkeit nachschicken.
Lisis Wunsch und Anliegen waren es auch, dass an ihrer Schu-
le ein offenes, harmonisches, schönes Miteinander im Lehrer-
kollegium möglich war, dass alle sich wohl fühlten und
Wertschätzung erfuhren.
Unsere verstorbene VD Lisi Weiler hat ihren Beruf geliebt, hat
die Zeit in der Schule sehr ernst genommen und war in allem
gewissenhaft.
„Meine Lehrerin Lisi habe ich sehr gern gehabt“, so hörte ich
öfters von ehemaligen Schüler/innen. Sie haben gespürt, dass
die Lehrerin mit ganzem Herzen bei ihnen und für sie da war!
Gleichzeitig mit Beendigung ihrer Lehrertätigkeit wurde an
der Klinik Innsbruck die Diagnose ALS gestellt. Nicht einmal
zwei Jahre blieben ihr noch zum Leben.
Mit Zuversicht, Geduld und Ergebenheit hat sie dann ihre
schwere Erkrankung angenommen, ohne Vorwürfe und ohne
mit Gott zu hadern. Sie meinte Besuchern gegenüber: „Das
und das kann ich ja noch machen.“
Ich denke, ein starkes Vertrauen in Gott, der die Liebe ist, war
der Grund ihrer Hoffnung und Zuversicht. In ihrem Leben hat
sie durch Wort und Tat bezeugt, dass sie an den Gott, der die
Liebe ist, glaubte!
Ihr Mann Sepp, ihre drei Kinder, ihre vier Geschwister, Freun-
de/innen und Verwandte haben sich sehr um eine gute Beglei-
tung und Betreuung gekümmert und menschliche Nähe auf
ihrem Leidensweg geschenkt. So durfte Lisi daheim die
Augen schließen vor dem Licht dieser Welt, die ihre Freuden
hatte, aber auch mit Kreuz und Leid erfüllt ist. Sie dufte sie
öffnen dem Licht des Himmels, wo es nur Freude und Friede
gibt!
Martha Pitterle
Aus dem Nachruf von Bezirksschulinspektorin Elisabeth
Bachler am Tag der Verabschiedung von Lisi Weiler am
Karfreitag 2013 in Assling:
Elisabeth Weiler, geb. Kals wurde am 16. März 1951 in
Oberndorf bei Kitzbühel geboren. Besuch des Musisch Päda-
gogischen Realgymnasiums in Innsbruck, Matura 1970,
Abschluss der Pädagogischen Akademie des Bundes für
Volksschulen in Innsbruck 1972. Zuerst Volksschullehrerin in
St. Johann in Tirol, ab 1974 in Penzendorf mit Familiengrün-
dung. Sie wechselte im Feber 1986 in die Volksschule Ass-
ling, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 2011 tätig war. Seit
September 2002 hatte sie die Leitung der Volksschule Assling
inne. Neben Dank und Anerkennung des Bezirkes und des
Landes wurde die Lehrerlaufbahn von Lisi Weiler im Jahre
2010 mit dem Titel Oberschulrätin gekrönt.