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FODN - 54/02/2013
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MENSCHEN
zum Christopfberg führte, einem sehr
beliebten Kärntner Ausflugsberg, der
für seinen fantastischen Pa-noramablick
auf den südlichen Teil des Klagenfurter
Beckens, das Kärntner Unterland sowie
die Bergkette der Karawanken bekannt
ist. Stundenlang wanderten wir durch
Mischwälder, wo wir im matschigen
Boden Spuren von weiteren Pilgern ent-
deckten. Dieser Teil des Weges folgte
weitgehend dem Verlauf des Kärntner
Mariazel-lerweges. Bei Göriach verlie-
ßen wir den Weg, der nach rechts auf
den Magdalensberg führt, Richtung
Latschach – Ottmanach. Wir querten
mehrere kleine Dörfer, passierten ein
herrliches Flachmoor und gelangten
schließlich nach Maria Saal. Nachdem
wir den schönen Dom besichtigt hatten,
wanderten wir über Rad- und Feldwege
über das Zollfeld nach Karnburg östlich
des Flusses bis nach Klagenfurt. Wir
ließen Schloss Magaregg hinter uns,
vorbei an der Hemmakirche bis zum
Lendkanal und nächtigten in der Nähe
von Minimundus.
Die 4. Etappe war aufgrund der Stadt-
durchquerung von Klagenfurt die bisher
asphaltreichste. Ab der Maiernigg Alpe
führte der Weg dann zum Ausgleich
wieder für einige Stunden durch Wald
und unberührte Natur, an den Spin-
tikteichen vorbei und wir erreichten
Reifnitz, um nach einer weiteren halben
Stunde Maria Wörth zu erbli-cken. Wir
querten die Wörthersee Süduferstraße,
wanderten den Försterweg entlang bis
zum Trattnigteig, weiter nach Auen bis
nach Augsdorf. Nach den heutigen 23
km freuten wir uns auf unsere Unter-
kunft.
Um 7 Uhr 30 starteten wir gut gelaunt
unsere 5. Etappe. Über Wald- und Wie-
senwege führte unsere Reise nach Sel-
pritsch, weiter zur Filialkirche St. Lam-
brecht, Emmersdorf bis zum Rossegger
Staudamm, bei dem wir die Drau er-
reichten. An der Nordseite des Flusses
folgten wir einem Kiesweg, anschlie-
ßend ging es durch einen lichten Tan-
nenwald bis zur Draubrücke Föderlach.
Die stark befahrene Straße ließen wir
möglichst schnell hinter uns und nach
einem kurzen Fußweg gab der Wald
plötzlich den Blick auf das gesamte Vil-
lacher Becken bis zum Dobratsch frei.
Zu Mittag erreichten wir Maria Gail.
Nach einem kurzen Steilstück standen
wir vor der wunder-schönen Kirche Ma-
ria Siebenbrünn. Wir querten die Wur-
zenpassstraße, zogen an der Ortschaft
Lind und an der Kreuzkapelle vorbei
und erreichten am Abend nach 39 km
unser Tagesziel Arnoldstein, wo wir un-
seren Füßen die nächste Rast gönnten.
Arnoldstein – Watschig – 35 km lau-
tete die Devise für die 6. Etappe. Über
Asphalt und Waldweg zogen wir durch
mehrere Ortschaften, vorbei an der
Göriacher Pfarr- und Marienkirche bis
zur Kirche in Feistritz an der Gail, die
auf einem Felsen thront. Weiter ging es
über Radwege bis zur Wallfahrtskirche
Maria im Graben in Vorderberg. An
diesem Kraftplatz holten wir uns neue
Energie, ehe es nach Nampolach, der
Gail entlang nach Möderndorf bis nach
Watschig ging. Ein Biobauernhof ließ
bei Unterkunft und Verpflegung keine
Wünsche offen.
Gut erholt zeigte uns am nächsten
Morgen unser Unterkunftsgeber das
protestantische Bethaus und seinen
um-gebauten Stall, der nun als Semi-
narraum dient. Der Gail entlang folgten
wir nach Tröpolach und Rattendorf, ehe
wir nach einer Steigung Oberdöbernit-
zen erreichten. Über asphaltierte Stra-
ßen gelangten wir nach Goderschach
und Gundersheim, um nach 28,5 km
unser Tagesziel Kötschach-Mauthen
zu erreichen. Abgesehen von der Fluss-
landschaft bewunderten wir auf dieser
Etappe vor allem auch die imposante
Bergwelt. Eine Messe in der wunder-
schönen Kirche beendete unseren heu-
tigen Tag.
Nach 7 Tagen, die teilweise lang und
beschwerlich waren, machten wir uns
zum letzten Mal auf den Weg zum Ziel
entgegen, das stündlich näher rückte.
Die Strecke (28 Tageskilometer) ab Köt-
schach-Mauthen verlief über die kur-
venreiche Asphaltstraße über 70 Kehren
steil bergauf bis St. Jakob im Lesachtal.
Dort beeindruckte uns vor allem der
Kalvarienberg mit dem Kreuzweg und
einer geschnitzten Kreuzigungsgrup-
pe. Nach weiteren 11 km erreichten wir
genau zu Mittag Liesing, den Hauptort
des Lesachtales. Wir gönnten uns eine
kurze Eispause, bevor wir St. Lorenzen
und Wiesen hinter uns ließen und zur
Gailbrücke hinunter, der Gail entlang
bis nach Maria Luggau pilgerten. Er-
greifend der Anblick der Basilika, die
wir eine halbe Stunde vor Erreichen des
Wall-fahrtsortes zwischen den Bäumen
ausmachen konnten. Ein letzter steiler
Anstieg und wir haben unser Ziel er-
reicht. Glücklich – zufrieden – und frei
und bereit für Neues!!!
Maria Rojach
Siebenbrünn
St. Andrä