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FODN - 54/02/2013
MENSCHEN
Von Sabine Gratz
I
m Lavanttal, das nicht nur auf Grund
seiner klimatischen Bedingungen seit
vielen Jahrhunderten als „Paradies
Kärntens“ bezeichnet wird, beginnt bei
der Pfarrkirche von Maria Rojach der
rund 266 km lange Marienpilger-weg
zur berühmten Wallfahrtskirche von
Maria Luggau im Lesachtal. So begann
diese Wanderung voller Hoff-nung und
Zuversicht, aber auch mit etwas Über-
raschungseffekt, da wir ja nicht genau
wussten, was uns in den kommenden
Tagen wohl alles erwartet.
Am 31. Mai 2013 fuhren wir mit dem
Zug von Lienz nach St. Paul im Lavant-
tal. Von dort ging es bei strömen-dem
Regen 5 km zu Fuß nach Maria Rojach,
wo wir um 18 Uhr mit Glockengeläut
zur Abendmesse empfangen wurden.
Ein gutes Zeichen, stellten wir fest. Am
nächsten Tag starteten wir bereits um
7 Uhr bei gutem Wetter. Es ging über
Feldwege, durch Wälder und an klei-
nen Dörfern vorbei, bevor wir auf den
St. Andräer Bienenlehrpfad bis an die
Lavant kamen, wo der Weg ständig dem
Fluss entlang bis zur Loretto Kirche
ging. Uns bot sich ein wunderschöner
Ausblick Richtung Saualpe. Kurz berg-
ab, bevor es uns am Gegenhang wieder
steil aufwärts zum Rundwanderweg
Lamm bis zum Almdorf Grassler führ-
te. Die erste Tagesetappe wäre geschafft,
aber so gut wie wir unterwegs waren,
wanderten wir weiter nach St. Leonhart,
vorbei an einem 6-seitigen Bildstock bis
nach Wölfnitz und weiter nach Greut-
schach. So beendeten wir unseren 1. Tag
nach 39 km in einem schönen Bauern-
hof.
Am Sonntag waren wir, abgesehen
von einigen kurzen Abschnitten, vor-
wiegend im Wald unterwegs bis zum
Wolftratten-Kreuz. Leichter Regen und
Wind begleitete uns bis zur Diexer Alpe.
Der wunderschöne Ausblick auf Diex
und die umliegende Alm- und Berg-
landschaft entlohnten uns für die Stra-
pazen des Tages. Weiter ging es durch
den Wald bis zum Pekart-Kreuz, dem
höchsten Punkt des Tages, und über
den nordischen Panoramaweg nach
Hochfeistritz. Von dort weg erleichter-
ten Hinweistafeln Richtung St. Walbur-
gen die Orientierung zusätzlich. Wald,
Wiesen und Felder boten ein abwechs-
lungsreiches Landschaftsbild Richtung
Feistritzgraben, St. Walburgen bis nach
Brückl. Nach 32 km waren unsere Füße
müde und trugen uns noch bis zur Un-
terkunft.
Die dritte Etappe von Brückl nach
Minimundus (38,3 km) hielt gleich zu
Beginn der Route einen recht anstren-
genden Anstieg bereit, bei dem wir rund
500 Höhenmeter zurücklegen mussten,
ehe der Weg dann wieder leicht bergab
Pilgern ist Balsam
für Leib und Seele
Lisl und Ida auf Schusters
Rappen von Maria Rojach
266 km in 8 Tagen bis Maria
Luggau.
Lisl und Ida in Maria Luggau
Das Wegesymbol des Marienweges