Seite 47 - Gemeindezeitungen

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ummer
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ezember
2013
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eportage
großen Kälte bald auf zum
heiklen Abstieg. Nach einer
kurzen Rast im Hochlager
und Abstieg zum Zongopaß
kommen wir nach ca. 3 Stun-
den Fahrzeit wieder in La Paz
an. Nach einem Erholungstag
in La Paz steht die lange An-
reise ganz in den Süden von
Bolivien zum Sajama, dem
höchsten Berg Boliviens, an
der chilenischen Grenze am
Programm.AmEnde der Stra-
ße auf 4.300 m übernachten
wir in einer Lodge und am
nächsten Tag folgt dann der
Aufstieg zum ersten Hoch-
lager auf 4.800 m. Bei wol-
kenlosem Wetter erfolgt am
nächsten Tag der Aufstieg
über steile Geröllhalden zum
Hochlager auf 5.750 m. Um
Mitternacht ein paar Tassen
Tee und ein paar Kekse - der
Appetit hält sich in Grenzen -
und um 1 Uhr geht’s dann so-
fort sehr steil los. Zuerst über
eine 50 Grad Firnflanke und
dann über endloses, unange-
nehmes Büssereis Richtung
Gipfel. Das Wetter ist per-
fekt, aber extrem kalt (ist ja
auch Winter in Bolivien). Um
6.30 Uhr erreichen Felix und
ich bei Sonnenaufgang das
völlig ebene Gipfelplateau
des
6.542 m
hohen
Sajama.
Eine gigantische Fernsicht
vom höchsten Berg Bolivi-
ens belohnt unsere Mühen.
Auf Grund der Kälte können
wir auf unsere nachkommen-
den Kameraden nicht warten
und beginnen mit dem sehr
mühsamen Abstieg über die
Büssereisfelder. Wir steigen
an diesem Tag noch über die
beiden Lager bis zur Straße
ab - 2.200 Höhenmeter. Nach
einem sehr langen und erfolg-
reichenTag schmeckt das Bier
bei der Gipfelfeier besonders
gut. Am nächsten Tag gibt es
wieder die lange Rückreise
nach La Paz mit anschlie-
ßendem Ruhetag. Frisch
ausgerastet geht’s am über-
nächsten Tag auf zum dritten
Streich! Über abenteuerliche
Schotterstraßen - bergauf -
bergab - fahren wir in gut 4
Stunden zum Ausgangspunkt
für die Besteigung des
Illi-
man
i, dem Wahrzeichen von
La Paz. Von 3.900 m geht’s
über Almen zum ersten Lager
auf einer schönen Wiese mit
Quelle auf 4.450 m. Nach ei-
nem traumhaften Sonnenun-
tergang hält unser Tourguide
Joan noch eine „Pusha“ mit
Flötenspiel und Opferfeu-
er für das gute Gelingen der
Tour - ein beeindruckendes
Erlebnis. Um 9 Uhr kommen
die einheimischen Hochträ-
ger, die das schwere Gepäck
zum Highcamp tragen - für
sie ein guter Verdienst - für
uns eine große Erleichterung
- und wir steigen in der pral-
len Sonne über Geröll und
zum Schluss über einen Fels-
wulst zum Lager auf 5.450
m. Nach dem Lageraufbau
sitzen wir vor den Zelten und
bestaunen den Sonnenunter-
gang bei wolkenlosem Wet-
ter, während entgegengesetzt
der Vollmond zum Vorschein
kommt. Nach einer kurzen
Nacht und kargem Frühstück
geht’s um 1 Uhr wieder zur
Sache. Im Schein der Stirn-
lampen steigen wir über steile
Firnflanken (Gott sei Dank
kein Blankeis - sonst wären
Fixseile notwendig) hinauf
- es ist wolkenlos und bei
leichtem Wind saukalt - bis
wir um 6.30 Uhr bei einem
traumhaften Sonnenaufgang
am flachen Gipfelgrat des
Il-
limani (6.462 m)
stehen. Die
Freude ist groß - den dritten
Sechstausender
innerhalb
von 12 Tagen erreicht! Das
Panorama ist gigantisch, man
sieht sogar zum fast 400 km
entfernten Sajama, auf dem
wir vor vier Tagen gestanden
sind. Nach ein paar Gipfel-
fotos kommt noch der heikle
Abstieg zum Hochlager - ein
Sturz wäre fatal! Wir steigen
am gleichen Tag noch bis zum
Lager auf 4.450 m ab. Am
nächsten Tag der restliche
Abstieg und die Rückfahrt
nach La Paz. Dort bleiben uns
noch zwei Tage für die Stadt
und dann geht’s wieder über
Lima-Amsterdam-München
und per eigenen PKW nach
Gaimberg, wo ich nach ca.
32 Stunden um Mitternacht
eintreffe. Es war eine hervor-
ragend organisierte Bergfahrt
bei bestem Wetter - mit einer
hervorragenden Mannschaft
und Superverhältnissen an
den Bergen.
Berg Heil!
Die Sonnseiten bedankt sich
für den interessanten Bericht
und gratuliert zur außerge-
wöhnlichen Leistung!
Sajama (6.542 m).
Gipfel am Illimani (6.462 m).
Fotos: privat
Ing. Konrad Kreuzer
0676 / 8282 8164
konrad.kreuzer@tiroler.at
Paul Steiner
0664 / 4234 356
Wir wünschen allen Kunden
ein gesegnets Weihnachtsfest
und alles Gute für das Jahr 2014!
Vielen Dank
für Ihr
Vertrauen!