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20

OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

17. SEPTEMBER 2018

CHRONIK

QUER

DURCHS

BEET

mit Karin Schlieber

Damit Samen entstehen, müssen

Blüten von Pollen anderer Pflanzen

befruchtet werden (generative Ver-

mehrung). In der Natur vermischt

sich Erbgut leicht. Damit sich Sorten

rein erhalten, sind Vorkehrungen zu

treffen. Bei Mais, Spinat und Man-

gold übernimmt der Wind den Pol-

lentransport. Wenn in der Nähe

aber Hybridsorten stehen, ver-

mischen sie sich und man kann den

Samen nicht mehr reinerbig nach-

bauen.

Vor Fremdbefruchtung schützt ge-

nügend Abstand (200 m) oder me-

chanischer Schutz mit feinem Netz

um die Blüten. Die Bestäubung

muss dann aber der Gärtner mit

einem Pinsel durchführen.

Wer Samen von den eigenen Pflan-

zen gewinnen will, sucht sich be-

sonders gut entwickelte, wuchs-

freudige, gesunde Mutterpflanzen

und markiert diese mit einem

Bändchen. Sobald die Blüten zu

Samen geworden sind, werden die

Pflanzen vorsichtig abgeschnitten

und kopfüber in einem Papiersack

getrocknet. So können die Samen

nicht verloren gehen. Wenn die Sa-

men trocken sind, in ein Glas füllen,

beschriften und kühl und dunkel

aufbewahren.

Tipps der Kräuterhexe:

Stangenbohnen

sind Selbstbe-

fruchter, Panzger oder Feuerbohnen

dürfen aber nicht mit normalen

Bohnen gemeinsam stehen, da sie

sich vermischen. Holen Sie die Sa-

men erst nach dem Nachtrocknen

aus der Hülse heraus. Das Bohnen

„fiseln“ war eine lustige Arbeit im

Winter, es war immer schön, die

bunten Bohnen herauszuholen. Chili

und Paprika in der Schote trocknen

und erst kurz vor dem Aussäen he-

rauslösen, so sind sie wunderbar ge-

schützt beim Lagern.

Kürbisse

werden von Hummeln und

Bienen besucht und so bestäubt.

Wenn man Kürbisse selber nachbau-

en will, darf man jedes Jahr nur eine

Sorte setzen, um das Vermischen zu

vermeiden.

Kohlgewächse

und eini-

ge zweijährige Pflanzen wie

Möhren

und

Sellerie

blühen erst im zweiten

Jahr. Kohlstrünke im Erdkeller in

Erde eingeschlagen aufbewahren

und im folgenden Frühling wieder

einsetzen. Die blühen dann und man

kann von diesen Pflanzen die Samen

abnehmen. Auch hier jedes Jahr nur

eine Sorte vermehren, da sonst ein

„Kauderwelsch“ herauskommt. Von

Blumen

und

Kräutern

einfach nur

die Samen abstreifen. Von

Tomaten

nimmt man ein gut ausgereiftes Ex-

emplar und schneidet vorne die

Kappe herunter. Den Samen in ein

Wasserglas drücken und im Wasser

drei Tage stehen lassen. Dann hat

sich die Schleimschichte um die

Samen aufgelöst, welche keimhem-

mend wirkt. Nun wird der Inhalt des

Glases unter fließendem Wasser in

einem Sieb gewaschen und danach

auf einem Blatt Papier zum Trocknen

aufgelegt. Nach dem Trocknen am

Blatt beschriften, zusammenfalten

und bis zur Aussaat im Frühling gut

verwahren.

Sammelgut immer gleich beschrif-

ten. Ein Jahr danach weiß man oft

nicht mehr genau, was man da auf-

bewahrt hat!

Gutes Gelingen wünscht Eure

Karin Schlieber, Permakultur-

gärtnerin aus Obermillstatt

Saatgut selber ernten – ein Schritt näher zur Selbstversorgung im Permakulturgarten

Auf die Samen meiner alten Bohnensorten meiner Großmuttte, die Schalottensorte meiner Mutter und die verschiedenen bewährten Gemüse-, Kräuter-

und Blumensamen aus eigener Vermehrung bin ich besonders stolz.

Älteste Spittalerin

feierte Geburtstag

Die Jubilarin erfreut sich nach

wie vor guter geistiger Fitness

und ist noch mobil. Theresia

Fesztory feierte in ihren eigenen

vier Wänden den 102. Geburtstag

und ist damit die älteste Spitta-

lerin. Unterstützung erhält sie

in ihrer Wohnung von einer

24-Stunden-P ege. „Sie weiß

ganz genau, was sie möchte und

setzt ihren Willen auch immer

durch“, erzählt ihre P egerin.

Geboren in St. Veit lebte Feszto-

ry zwischen den Weltkriegen in

Ungarn, wo sie auch ihren spä-

teren Mann kennen und lieben

lernte. Während des Zweiten

Weltkrieges musste die gelernte

Physiotherapeutin nach Kalifor-

nien üchten, ehe sie in den

90er-Jahren wieder zurück nach

Kärnten kam und seitdem in

Spittal wohnt. Die 102-Jährige

verrät auch das Geheimnis ihres

hohen Alters: „Bewegung ist das

Um und Auf. Ich war Turnerin,

unternahm Wanderungen in den

Bergen und ging oft spazieren.

Wenig Essen und viel Obst haben

mich außerdem jung gehalten.“

Die

Jubilarin

Theresia

Fesztory

(l.) mit

GR

Andrea

Ober-

huber

und

Bgm.

Gerhard

Pirih.

Foto:

eggs-

press

Kurzmeldungen

Fegerländer für Schmet-

terlingskinder in Ferndorf

Die Fegerländer spielen am Sams-

tag, 22. September, im Saal der

Werkskapelle Ferndorf. Der Rein-

erlös der Veranstaltung wird einem

Schmetterlingskind aus der Ge-

meinde gespendet. Karten sind bei

allen Raiffeisenbanken, in der Trafik

Ferndorf, bei Adeg Messner in Zlan,

beim Peterbauer in Olsach und bei

allen Mitgliedern der WK Ferndorf

erhältlich. Beginn: 19.30 Uhr.

Straße in die Teuchel

fertiggestellt

Seit 2012 wurde an der Straße in

die Teuchel, Gemeinde Reißeck, in

mehreren Abschnitten gebaut. Ein

weiteres Verbindungsstück wurde

nun fertiggestellt. Die Straße wird

von ca. 100 Anrainern, die regel-

mäßig auspendeln, genutzt und

ermöglicht mehreren land- und

forstwirtschaftlichen Betrieben und

Almen die Zufahrt. Die Gesamt-

kosten der vier Kilometer langen

Strecke betragen rund 900.000

Euro, davon wurden 276.000 Euro

aus Mitteln des Landes finanziert.

Generationenwechsel bei der JVP im Bezirk Spittal: Der 23-jäh-

rige Chemiestudent Lukas Gradnitzer wurde zum neuen Bezirks-

obmann gewählt. Seine Stellvertreter sind JVP-Landesgeschäfts-

führer Armin Egger (Radenthein), Ferdinand Raunegger (Spittal)

und die Gemeinderätin Jessica Glanzer (Mühldorf). „Wir Jungen

haben gute Ideen und wollen etwas bewegen. Wir werden uns in

das politische Geschehen aktiv einbringen und auch kritisch Stel-

lung nehmen“, so Gradnitzer in einer ersten Stellungnahme.