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KRIPPENBAU

PUSTERTALER VOLLTREFFER

NOVEMBER/DEZEMBER 2016

19

ein Loch bohren und die Palme

fixieren. Hier keinen Leim ver-

wenden, da die Botanik alle paar

Jahre erneuert wird. Eventuell

die Blätter in Form drücken und

mit etwas Gelb aufhellen „Lich-

ter“ aufsetzen, das lässt sie

natürlicher, lebendiger wirken.

Die Agave gehört ebenfalls zu

den typischen Gewächsen einer

orientalischen Krippe. Ihre Blät-

ter werden im Prinzip gleich

hergestellt wie die der Palme,

allerdings sind sie länglicher,

schmäler und spitz zulaufend.

ZYPRESSE

Da Zypressen länglich und

schmal sind, sollten mindestens

drei (nach Möglichkeit grup-

piert) auf dem Krippenberg

Platz finden, sonst kommt die-

ser Baum zu wenig zur Gel-

tung. Zuerst bündelt man meh-

rere Schilfwedel, sodass eine

längliche, nach oben spitz zu-

laufende Form entsteht. Die

Zypressen sollten mindestens

Gebäudehöhe erreichen. Die

Wedel am Ende mit Spagat zu-

sammenbinden, anschließend

eine Schlaufe machen, um die

Büschel daran zum Trocknen

aufzuhängen. Nun in einem

Blumentrog Tapetenkleister

oder Leim mit Wasser im Ver-

hältnis 1:3 mischen. Ultramarin

und Oxidgelb zusammen erge-

ben, z. B. in einem Kübelchen

gemischt, ein schönes sattes

Grün. Die Masse in den Trog

gießen und das Ganze verrüh-

ren. Gummihandschuhe anzie-

hen, die Bündel einzeln in die

vorbereitete Farbmischung tau-

chen, sodass sie vollständig

bedeckt sind, herausziehen und

die überschüssige Flüssigkeit

kräftig vom Stamm bis zur

Spitze auspressen. Die Zypresse

in Form drücken und zum

Trocknen am Stamm aufhän-

gen. Jetzt den Stamm etwas zu-

rechtschneiden, Heißkleber hin-

einpressen und eine Schraube

oder eine kleine Dübelstange

(4 bis 6 cm lang) hineindrük-

ken. Ist die Masse getrocknet,

schleift man den Kopf der

Schraube ab. Wieder schauen,

ob die gewählte Position auf

dem Krippenberg passt; mar-

kieren und ein Loch bohren.

Zum Schluss die Zypresse auf-

stellen und eventuell mit etwas

Farbe nachbearbeiten.

Es können noch kleinere

dekorative Sträucher, wie etwa

Efeu an Hauswänden, an

Mauern oder Felsen, angebracht

werden. Hirschheiderich, Erika

und Irisch Moos geben wun-

derbare Büsche. Hier ist die

eigene Fantasie gefordert!

OLIVENBAUM

Ein Olivenbaum wird im

Prinzip auf dieselbe Weise und

mit den gleichen Materialien

gemacht wie der Laubbaum

einer heimatlichen Krippe, des-

sen Herstellung auf S. 112/113

Schritt für Schritt beschrieben

ist. Ein Olivenbaum sollte aller-

dings knorriger und weniger be-

wachsen sein. Daher ist es bes-

ser, wenn man einen besonders

markanten Wurzelteil aussucht

und mit wenig Hirschheiderich

arbeitet. Auf der Unterseite des

Stammes ein Loch bohren und

einen Holzdübel zur Hälfte

hineinschieben. An der gewähl-

ten Position am Krippenberg

montieren, nicht festkleben.

STREUMATERIAL

Zu guter Letzt kommt noch

etwas Streumaterial auf den

Krippenberg. Dafür vorgesehene

Stellen mit Sand berieseln,

eventuell noch Steinchen und

etwas Heu bei den Schafen auf

der Weide verteilen. Das Streu-

material vor demVerstauen der

Krippe mit einem Besen oder

einem Handstaubsauger entfer-

nen. Abschließend stellt man

die Figuren auf, positioniert das

Hintergrundgemälde und fixiert

den Rahmen.

LAUBBAUM

Die gewählte Wurzel mit der

Bandsäge grob zurechtschnei-

den, also alle überflüssigen Äste

entfernen, sodass ein möglichst

charakteristisches Baumskelett

entsteht. Um dieses bündig am

Untergrund zu befestigen, muss

der „Fuß“ gerade sein. Den

Baumstamm entweder mit einer

Zwinge an der Arbeitsplatte be-

festigen oder – wenn das nicht

geht – ein Loch in den Stamm

bohren und mit einem Dübel

provisorisch auf einem dicken

Holzbrett befestigen, sodass

man frei arbeiten kann. Die

Blätter werden aus Hirschheide-

rich gestaltet. Dieser sollte nicht

buschig, sondern eher flach und

mit mehreren Ästchen versehen

sein. Die ausgewählten Zweige

werden nun mit Heißkleber am

Stamm befestigt. Dabei das

Teil so lange halten, bis der Kle-

ber erkaltet ist. Hier ist Vorsicht

geboten, damit man sich nicht

die Finger verbrennt!

Diese Methode ist weitaus we-

niger kompliziert als die lange

und zum Teil immer noch prakti-

zierte, bei der kleine Löcher in

den Stamm gebohrt, die Ästchen

zugeschnitten und hineingeklebt

werden. Ideal für die Stabilität

ist, wenn der Hirschheiderich zu-

sätzlich zur Klebestelle noch an

einer anderen aufliegt, einer Ver-

zweigung der Wurzel zum Bei-

spiel. Zum Schluss einen Holz-

dübel in den Stamm leimen, ein

entsprechend großes Loch in die

Grundplatte bohren und den

Baum positionieren. Dieser sollte

nicht angeklebt werden, sodass

er nach demAbbauen der Krippe

gesondert aufbewahrt und jeder-

zeit erneuert werden kann.

FICHTE

Als Fichtenstamm eignet sich

am besten eine Fichtenwurzel,

die an der Spitze noch etwas

verjüngt wird, andere tun es

aber ebenfalls. Die Zweige

können aus feinen Wacholder-

strauchteilen oder von immer-

grünen Ziersträuchern (siehe

oben) stammen. Der Baumwip-

fel ist am schwierigsten zu ge-

stalten. Hier zuerst möglichst

kurze und feine Teile verwen-

den. Vor demAnkleben das Teil

hinhalten und schauen, ob es

passt. Anschließend arbeitet

man sich langsam Richtung

Stamm vor, wobei die Äste

immer länger werden. Am

Ende wieder ein Loch in den

Stamm bohren, Holzdübel ein-

setzen und den Baum auf dem

Untergrund positionieren. Bei

dieser Krippe werden die Fich-

ten hinter dem Haus positio-

niert, es ist nur der obere Teil

zu sehen. Sie können daher

alternativ auf einer Holzplatte

fixiert und hinter dem Gebäude

aufgestellt werden. Das Grün

immer mit etwas Farbe nachbe-

arbeiten, dadurch wirken die

Bäume echter. Im gleichen

Verfahren entsteht ein Tannen-

baum, allerdings hängen die

Äste nicht so wie bei einer

Fichte, sondern zeigen leicht

nach oben.

Fichte: Die Zweige des Zierstrauches werden, beginnend beim Wipfel, an den Stamm geklebt.