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Infos für Ihr Wohlbefinden
Oft wird der
HIV-Test zu spät
durchgeführt.
Warum?
„Es ist leider so, dass die
meisten Menschen nach einem
riskanten Verhalten keinen HIV-
Test machen lassen. Unter ris-
kantem Verhalten versteht man
zum Beispiel ungeschützten Ge-
schlechtsverkehr, häufigen Part-
nerwechsel oder intravenösen
Drogenkonsum. Weiters zählen
auch Unfälle mit möglicher HIV-
Exposition (z. B. Kontakt mit in-
fektiösem Blut) dazu. In diesen
Fällen sollte immer ein HIV-Test
durchgeführt werden.
Wenn die Infektion erst spä-
ter bei einer ärztlichen Kontroll-
visite entdeckt wird, kann das
die Wirksamkeit der heute zur
Verfügung stehenden Therapien
beeinträchtigen, doch diese The-
rapien könnten die Lebensquali-
tät – trotz einer Infektion –
allerdings ungemein steigern.
Anfangssymptome der Krank-
heit sind wie bei einer leichten
Verkühlung. Also unauffällig.
Aus diesem Grund wollen wir
den Test für alle Bürger zugäng-
lich machen. Mit der Möglich-
keit eines anonymen und kos-
tenlosen HIV-Tests erweitert der
Südtiroler Sanitätsbetrieb seine
Dienstleistungen an Präventi-
ons- und Beratungsmaßnahmen
um ein weiteres Angebot.“
Dr. Luca
Armanaschi,
Direktor
Betriebliches
Amt für
klinische und
strategische
Entwicklung
„Aids ist heute noch genauso schlimm
wie vor über 30 Jahren, als die Krankheit
bekannt wurde. Nur wird heute kaum
mehr darüber gesprochen“, sagt Ge-
sundheitslandesrätin Martha Stocker.
Außerdem: „In den letzten Jahren wurde
ein steigender Trend bei der Infektions-
rate von Jugendlichen und 20-jährigen
festgestellt“, so Luca Armanaschi, Direk-
tor des betrieblichen Amtes für klinische
und strategische Entwicklung. Deshalb
bietet der Südtiroler Sanitätsbetrieb jetzt
die Möglichkeit eines anonymen und kos-
tenlosen HIV-Tests. Verschreibung oder
Einweisung ist dafür nicht notwendig.
Man kann sich direkt an die Blutabnah-
mestellen der Dienste für Labormedizin
der öffentlichen Krankenhäuser (Schlan-
ders, Meran, Bozen, Brixen, Sterzing,
Bruneck und Innichen) sowie an die In-
fektionsabteilung oder an das Labor für
Mikrobiologie und Virologie des Zentral-
krankenhauses Bozen wenden.
Beratungsgespräch möglich
Im Rahmen des Tests kann – auf
Wunsch – mit einem Arzt ein Beratungs-
gespräch geführt werden. Für Jugendli-
Anonymer, kostenloser HIV-Test
Seit September bietet der Südtiroler Sanitätsbetrieb die Möglichkeit eines anonymen und kostenlosen
HIV-Tests. Denn die Infektionsrate von Jugendlichen und 20-jährigen steigt, und der Test wird oft zu spät
durchgeführt.
Holunder als
starkes Heilmittel
Der Holunder, der in unseren Brei-
ten reichlich wächst, hat viele posi-
tive Effekte auf unsere Gesundheit.
So wirkt ein Absud der getrockneten
Blüten schweißtreibend und hilft bei
Erkältung, Grippe, Bronchitis, An-
gina und Lungenentzündung, der
Tee daraus wiederum bei Gicht,
Rheuma sowie bei allen Erkrankun-
gen der Harnwege. Man kann den
Holunder auch äußerlich anwenden:
Frische Blätter kochen und direkt
auf Brandwunden, Nagelgeschwüre
und alle Arten von Entzündungen
auflegen. Der Aufguss hilft auch bei
Augenleiden oder Flechten hervor-
ragend. Bei Halsweh lässt sich die-
ses Präparat ebenso als sehr wir-
kungsvolles Gurgelwasser einsetzen.
Holunder wachsen überall und
sind besonders gut für unsere
Gesundheit.
Die Bandscheiben findet man zwi-
schen den Wirbelknochen der Wirbel-
säule, und sie bestehen aus einem Binde-
gewebsring und einem weichen, gal-
lertartigen Kern. Sie „federn“ die Er-
schütterungen etwa beim Laufen ab
und ermöglichen die Beweglichkeit der
Wirbelkörper gegeneinander. Rund 90
% der Bandscheibenvorfälle gibt es im
Bereich der unteren Lendenwirbel. We-
niger häufig ist die Halswirbelsäule,
noch seltener die Brustwirbelsäule be-
troffen. Fehl- oder Überbelastungen be-
günstigen Bandscheibenprobleme. Dazu
gehört jahrelanges schweres Heben mit
falscher Technik ebenso dazu wie tägli-
che, stundenlange Fehlhaltungen, etwa
am zu niedrigen Schreibtisch am Com-
puter. Sie drücken die Wirbel in eine un-
gesunde Position.
Meist beschwerdelos
Viele Bandscheibenvorfälle verursa-
chen jedoch keine Beschwerden. Sie wer-
den zufällig bei Röntgenuntersuchungen
entdeckt. Es kommt erst zu Schmerzen,
wenn der Vorfall oder die Vorwölbung
der Bandscheibe auf empfindliches Ner-
vengewebe drückt. So reicht bei den
meisten Bandscheibenvorfällen eine kon-
servative Therapie aus. Bei Symptomen
über mehrere Wochen sollte an einen
chirurgischen Eingriff gedacht werden.
Eine sofortige Operation ist notwendig,
wenn schwere Lähmungen vorliegen
oder Lähmungen zunehmen.
Viele Bandscheiben-
Vorfälle oft unerkannt
Die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall sind meist schmerz-
los. Deshalb werden die Vorfälle nicht immer entdeckt. Doch sie kön-
nen auch unerträglich sein. Im Alter von 30 bis 60 Jahren treten die
Probleme mit den Bandscheiben meist auf.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2014
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Bandscheibenvorfälle sind meist
schmerzlos. Aber sie können auch
extrem schmerzhaft sein.
che zwischen 16 und 18 Jahren wird die-
ses Beratungsgespräch bei jedem Test
routinegemäß durchgeführt. Sie können
den Test zudem ohne Einwilligung der El-
tern machen lassen. Für unter 16-Jährige
ist diese Einwilligung der Eltern ein Muss,
ebenso ein Beratungsgespräch.
Ein Verschlüsselungssystem garan-
tiert, dass die Klarnamen der getesteten
Personen während des gesamten Un-
tersuchungsprozesses anonym bleiben.
Außerdem erfolgt die Ausgabe der Be-
funde direkt an den Blutabnahmestel-
len der Krankenhäuser und ohne Re-
gistrierung im Kassenprogramm.
Krankheit erst spät erkannt
„Viele Menschen mit HIV erkennen
die eigene Erkrankung erst nach eini-
gen Jahren. Die meisten der Betroffe-
nen führen den HIV-Test nicht gleich
nach einem riskantemVerhalten durch,
sondern erst viel später, etwa bei einer
ärztlichen Kontrollvisite oder, viel
schlimmer, sobald die ersten Symp-
tome der Krankheit auftreten“, so Ar-
manaschi. Für diese Personen kommen
die heute zur Verfügung stehenden
Therapien, die die Lebensqualität trotz
der Infektion bedeutend steigern, viel
zu spät.