Seite 5 - VP_2013_04

Basic HTML-Version

DOKUMENTATION
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2014
5
77783
warum Frauen mit der Institutio-
nalisierung der Kirche immer
mehr in den Hintergrund gerieten
und heute in der katholischen
Kirche von leitenden Ämtern
gänzlich ausgeschlossen sind?
Gibt es Frauen in Deutschland
und Österreich, die den Mut
haben, sich gegen das bestehende
Kirchenrecht auszusprechen? Ich
warf in meine Suchmaschine den
simplen Satz ‚Ich will Priesterin
werden‘ und wurde tatsächlich
fündig: Jacqueline Straub, eine
junge, katholische Theologiestu-
dentin, hatte ihren Wunsch Prie-
sterin zu werden in einem offe-
nen Brief an Papst Benedikt bei
dessen Besuch in Freiburg for-
muliert. Mutig! Aber wie reali-
stisch ist die Erfüllung dieses
Wunsches? Also machte ich mich
auf die Suche nach Vorbildern in
der Bibel, auf die sich junge
Frauen wie Jacqueline berufen
können und fand etliche Bei-
spiele für bedeutende Frauen, die
wir heute als Säulen des Chri-
stentums bezeichnen können.“
Und dann?
Blumencron:
„Am Ende mei-
ner Recherchereise durch die ka-
nonischen und apokryphen
Evangelien (die von den Kir-
chenvätern bei der Kanonisie-
rung der Bibel verworfen wur-
den), standen die Jesus-Bewe-
gung und das frühe Christentum
lebendig vor mir: Eine brüder-
lich-schwesterliche Gesellschaft
von Männern UND Frauen.
Nun ging es darum, meine inne-
ren Bilder auf Film zu bannen.
Eine schwierige Aufgabe, denn
die Ereignisse um Jesus wurden
nicht als historische Tatsachen-
berichte, sondern in symboli-
schen Gleichnissen niederge-
schrieben. Ich beschloss, den
Fokus der Ereignisse auf die
Frauen zu legen. So wird das
Ostergeschehen in meiner Do-
kumentation aus ihrer Perspek-
tive erzählt. Wir erleben die
Kreuzigung Jesu in den Gesich-
tern seiner Jüngerinnen und die
Aufrichtung des Kreuzes im
Auge der Maria Magdalena.
undenen Frauen“
Deborah Wieber als Maria Magdalena (Quelle: ZDF/Erik Schimschar)