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Im offiziellen Wettbewerb des
Festivals läuft der Dokumentar-
film „Tir“ von Regisseur Alberto
Fasulo, der mit seiner Doku
„Rumore bianco – Weißes Rau-
schen“ zuvor bereits mehrere
Preise einheimsen konnte. „Tir“
beschreibt den Beruf des Truk-
kers und begleitet einen solchen
beim ständigen Wechsel über
Grenzen und von Kulturen. Ge-
dreht wurde fünf Tage lang ent-
lang der A22. Der Film wurde
mit 10.000 € von Südtirol geför-
dert. Produziert wurde „Tir“ von
Nefertiti Film aus Friaul in Ko-
produktion mit Cinedoc Films,
Annency/Frankreich und Focus
Media, Zagreb/Kroatien, ge-
meinsam mit Rai Cinema.
Geschichte eines
Halbwaisen
Das Coming-of-Age-Drama
„Se chiudo gli occhi non sono
più qui“ erzählt die Geschichte
des 15-jährigen Halbwaisen
Chico, der in Ettore einen neuen
Freund findet – oder doch nicht?
Die Produktion der 50Notturno
Rom und Rai Cinema wird in
der autonomen und parallelen
Wettbewerbssektion „Alice nella
Città“ des Festivals gezeigt. Re-
gisseur Vittorio Moroni drehte
dafür 16 Tage lang in Schulen
und Privathäusern in und um
Bozen. Das Projekt erhielt
150.000 € aus dem Südtiroler
Filmfonds. Mit im Cast sind
Giorgio Colangeli („100 metri
dal paradiso“), Giuseppe Fio-
rello („Baarìa“) und Anita Kra-
vos („La grande bellezza“).
Dritter Film
Auch im Wettbewerb, aber in
der Sektion „Prospettive Doc
Italia“, wird der dritte Film „Dal
Profondo“ von Valentina Pedi-
cini präsentiert. Die ZeLIG-Ab-
Er hatte im Jahr 1989 das
große politische Erbe von Dr.
Silvius Magnago übernommen.
Seiner politischen Klugheit und
seiner
Volksverbundenheit
sowie seinem außergewöhnli-
chem Charisma ist es zuzu-
schreiben, dass er heute „der“
Garant der Autonomie ist. Zu
den schönsten Momenten sei-
ner politischen Ära zählt Durn-
walder die Öffnung der Bren-
nergrenze (Schengen, 1998),
„als Wendelin Weingartner und
ich den Grenzbalken wegschie-
ben durften.“ Froh ist er auch
darüber, dass er mit Roland Riz
die letzten Verhandlungen mit
Giulio Andreotti zur Streitbei-
legungserklärung im Jahre
1992 führte. Seit seinemAmts-
antritt als Chef der Südtiroler
Landesregierung versuchte
Durnwalder die Spannungen
zwischen den Volksgruppen
abzubauen. Und es gelang ihm
die Rechte der Südtiroler weiter
auszubauen. In seine Ära fallen
unter anderem die eigene Uni-
versität in Bozen und der Aus-
bau des Flughafens. Hervorzu-
heben sind auch zwei noch in
Umsetzung befindliche Ab-
kommen: Es geht um mehr
Steuerautonomie und darum,
dass nicht alle Tolomei-Orts-
bezeichnungen bleiben müssen,
sondern historisch gewachsene
hinkünftig gleichnamig in Ita-
lienisch und Deutsch sind.
Durnwalder war Direktor des
Südtiroler
Bauernbundes,
wurde 1969 Bürgermeister sei-
ner Heimatgemeinde, 1973
Landtagsabgeordneter und Re-
gionalassessor für das Grund-
buch. Nach den Landtagswah-
len 1978 kam er in die Landes-
regierung. 1989 folgte er
Magnago als Landeshauptmann
nach. Seine Popularität wird
vor allem seinem Pragmatis-
mus zugeschrieben. Im Hin-
blick auf seine Pension sagte er
einmal schmunzelnd: „Ein
„Ich bin ein ganz einfacher Mensch aus kleinen bäuerlichen Verhältnissen
mit Fehlern und mit Vorzügen, oftmals sicher zu direkt und rau, aber meist
herzlich. Dafür weiß aber jeder, wie er bei mir dran ist“, sagte einmal Südti-
rols Landeshauptmann Luis Durnwalder (72), der zur Südtiroler Landtags-
wahl am 27. Oktober nicht mehr antrat.
Drei von Südtirol geförderte
Filme beim Filmfestival Rom
Ein geballter Auftritt für
zum Teil in Südtirol ge-
drehte Filme: Mit „Tir“
von Alberto Fasulo, „Se
chiudo gli occhi non
sono più qui“ von Vittorio
Moroni und „Dal Pro-
fondo“ von Valentina Pe-
dicini laufen gleich drei
Filme beim Filmfestival
Rom – jeder in einer an-
deren Wettbewerbskate-
gorie. Das Festival dauert
bis 17. November.
Die Ära LH Durnwalder ging zu Ende
Der dritte
Film der
Wahl-Boze-
nerin Valen-
tina Pedicini
startet am
15. Novem-
ber in den
Südtiroler
Kinos.
Der Doku-
mentarfilm
„TIR“ be-
schreibt den
Beruf des
Truckers.
PUSTERTALER VOLLTREFFER
NOVEMBER/DEZEMBER 2013
CHRONIK