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Geboren wurde Judith Berger
in Brixen. Als eine der besten
Südtiroler Maturantinnen ihres
Jahrganges ging sie auf die
Universität Innsbruck, um Ma-
thematik und Germanistik auf
Lehramt zu studieren. Nach
drei Semestern brach sie jedoch
das Studium ab. „Denn ich –
erst mit Holzfarben, danach
probierte ich Filzstifte, Pastell-
kreide und Kohle aus. Momen-
tan experimentiere ich mit Tu-
sche auf Elefantenhaut“, erzählt
sie. Ihre Bilder sind möglichst
naturnah. Vor allem nimmt sie
Tiere gerne als Model. „Ich
mag es vor allem, ihre Augen
zu malen, die einen hinterher
anschauen. Dann habe ich das
Gefühl, meinem Bild Leben
eingehaucht zu haben.“
Aus Spaß an der Freud’
Ein Bild zu malen, ist für
Berger ein großer schöpferi-
scher und persönlicher Prozess.
„Deshalb lehne ich es auch ab,
meine Bilder zu verkaufen. Ich
nehme mir Zeit für mich, suche
mir ein Motiv aus, wähle die
Materialien, mache eine Blei-
stiftskizze. Danach sitze ich
mehrere Stunden dabei und
schaue meinem Bild zu, wie es
entsteht. In den Bildern steckt
ein Stück von mir – wie kann
ich ein Stück von mir verkau-
fen?“, schmunzelt sie. „Außer-
dem stört mich die allgemeine
Meinung der Leute, dass aus
jedem Talent Geld gemacht
werden muss. Ich mache vieles
aus Freude an der Sache. Man
fragt mich oft: ‚Wenn du schon
mit meinem kreativen Geist –
wurde mit Mathematik als
Hauptfach einfach nicht glück-
lich“, schmunzelt sie. Seitdem
verdient die 26-Jährige ihr
Geld als Verkäuferin für Unter-
wäsche und Heimtextilien. „Als
sechsfache Tante kann ich
meine Mathematikkenntnisse
aber immer noch gut für Nach-
hilfe gebrauchen“, lacht Berger.
Meist Tiere als Model
In ihrer freien Zeit lebt sie
nun voll ihre kreativen Seiten
aus. „Schon während des Stu-
diums habe ich zum kreativen
Ausgleich viel gezeichnet. Zu-
Judith Berger (26) ge-
hört zu den besonders
kreativen Menschen.
Einerseits zeichnet sie
Tiere so real als wären
sie abfotografiert,
andererseits brachte
sie jetzt ihr erstes Buch
mit dem Titel „Gigi Jagd-
fasan und das Eulen-
haus“ auf den Markt.
Ein Buch ab 12 Jahre.
Ausstellung
Von 5. bis 16. November zeigt
Judith Berger im Bürgersaal in
Sand in Taufers vor allem Tierbil-
der, gefertigt mit Holzfarben, Filz-
stift, Pastellkreide oder Tusche.
Es ist ihre dritte Ausstellung. In
diesem Rahmen stellt sie auch
ihren ersten Roman „Gigi Jagd-
fasan und das Eulenhaus“ vor.
„Beim Eulenhaus habe ich mir
die alte ‚Doktor-Villa‘ des Anton
Mutschlechner in Sand in Tau-
fers zum Vorbild genommen“, er-
zählt sie.
Vorstellung
des Buches mit
Autorenlesung:
7. November, 10 Uhr
8. November, 19.30 Uhr
11. November, 17 Uhr
alle Bürgersaal (UG)
„Warum soll ich aus meinen T
PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
OKTOBER/NOVEMBER 2013
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Zeichnung: Judith Berger