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GASTROREPORTAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2013
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der damaligen Gemeinde Inni-
chenberg abgehalten.“ Die Ge-
richte, die man im Restaurant
(nur abends geöffnet) genießen
kann, sind sehr delikat. „Wir
spannen einen kulinarischen
Bogen von Venedig bis nach
Wien. Das heißt, wir lehnen
unsere Küchenlinie an die kuli-
narischen Gewohnheiten der
Regionen an und interpretieren
sie nach unseren Vorstellungen“,
so Chefkoch Mino Chirico (29)
aus Apulien, der vor 15 Jahren
im „Grauen Bär“ bereits seine
Kochlehre absolvierte.
Von Venedig bis Wien
Mino Chirico serviert seinen
Gästen Köstlichkeiten wie Tartar
vom hausgebeizten Lachs im
Gurken-Joghurt-Süppchen mit
Salat von Radieschen und Zitrus-
früchten (14 €) oder Regionales
wie Zweierlei mit Mousse vom
Sextner Ziegenfrischkäse und
Lammschinken aus Villgraten
mit kalter Gerste (13 €). Herrlich
sind auch die Kartoffel-Gnocchi
vom Rost mit Rehragout, Wur-
zelgemüse und heimischem
Schafskäse (14 €) oder Filet vom
Milchschwein im Bauchspeck-
mantel, Pürre von der Kicher-
erbse und glacierte Schalotten
(24 €). Als Dessert sollte man die
Topfennocken auf Mandelkeks
und coulis von frischen Marillen
(12 €) versuchen. Chef Ladinser
bezeichnet sich selbst als „Wein-
freak“. Entsprechend eindrucks-
voll ist die Weinkarte. „Auf der
Karte führen wir rund 280 Eti-
ketten aus Österreich, Italien,
Deutschland und Frankreich an.“
Bar, Stube und
Terrassencafé
Der „Graue Bär“ betreibt auch
ein Bargeschäft im Haus (inklu-
sive Stube mit 30 Plätzen). Vom
dazugehörigen Terrassencafé
aus hat man einen tollen Blick
auf das bunte Treiben im Orts-
zentrum, die barocke Kirche,
den romanischen Dom. In Bar,
Stube und Terrassencafé kann
man sich mittags schmackhafte
Gerichte servieren lassen – wie
Rosmarin-Tagliatelle mit Stein-
pilzragout (12 €) oder
Orecchiette mit Ragù der heimi-
schen Hauswurst, Zucchini und
geräuchertem Topfen (12 €).
Ladinser beschäftigt im Som-
mer 20 Mitarbeiter, im Winter
zehn bis zwölf. Natürlich kann
man im „Grauen Bären“ auch
Hochzeiten oder andere schöne
Feste feiern – im Speisesaal des
Hotels, der mit größter Sorgfalt
im Stil der 50er-Jahren erhalten
wird. So feierte Leopold „Leo“
Windtner seine Hochzeit hier. Er
ist der Generaldirektor der Ener-
gie AG Oberösterreich und eh-
renamtlicher Präsident des Öster-
reichischen Fußball-Bundes.
Ausstellung
Im „Grauen Bär“ findet anläss-
lich 550 Jahre „Bärenwirte“ bis
Ende September eine Ausstellung
über die Geschichte des Hauses
statt. Die Schau ist frei zugäng-
lich und befindet sich im Ein-
gangsbereich des Hauses, einer
spätgotischen Hotelhalle. Ausge-
stellt sind etwa ein Wappenbrief
Kopfsgueters aus dem Jahre
1565, ein K.u.K. Hotelführer von
ca. 1890 mit dem Titel „Die vor-
nehmsten Hotels in Österreich-
Ungarn“, in dem auch der „Graue
Bär“ vertreten war, der Adoptions-
vertrag von Hedwig Hellenstainer
und Alfredo Benicasa aus dem
Jahre 1922, „Brautlöffel“ in Gold
und Silber aus Anfang des 19.
Jahrhunderts und weiteres Ge-
schirr sowie Menübücher aus ver-
gangenen Zeiten, ebenso Post-
kartenserien und vieles andere
mehr.
Martina Holzer
Restaurant „Grauer Bär“
Rainer Straße 2
I-39038 Innichen
Tel. 0039/0474 913 115
Öffnungszeiten Küche
(nur
Sommer- und Wintersaison)
:
Restaurant
(Gourmetkarte):
19 bis 21.30 Uhr
(Donnerstag ist Ruhetag)
Bar, Terrasse
(Kleine Karte):
12 bis 18 Uhr
Chefkoch Mino Chirico
Das wiedereröffnete
kleine aber
feine Restaurant