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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2013
5
MINI
MEDI
MAXI
IDAHO JR-3570
DESIGN: JEAN-PIERRE AUDEBERT
Tom entscheidet sich für Idaho. Beim
Fernsehen möchte Tom optimalen Komfort.
Daher hat er sich für Idaho entschieden.
Das Modell ist in verschiedenen Sitzhöhen,
Sitztiefen und Rückenlehnenhöhen sowie
mit Armlehnen erhältlich, die eine perfekte
Unterstützung bieten. Bis in die tiefe
Fernsehnacht hinein.
STILVOLLER SITZKOMFORT
NACH MAß
IDAHO.
Die persönliche Wahl von Tom.
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Interview mit
Markus Wurzer:
Erzählen Sie von den Inhal-
ten des Tagebuches.
Wurzer:
„Im Tagebuch hält
der Schreiber besonders neue
Eindrücke und Beobachtungen
fest. Dies machte er täglich. Eine
erste wichtige Station wäre
hier die Überfahrt von Nea-
pel über die Seestraße von
Messina, weiter vorbei
an Kreta durch den
Suez-Kanal nach Mas-
saua in Eritrea. Er
schildert seine Ein-
drücke der Überfahrt,
dass nur Wasser und
Himmel zu sehen sei,
dass sie Delfine
sehen, etc. Das Land
beiderseits des Suez-
Kanal schockiert ihn, da
es nur aus Wüste zu be-
stehen scheint. Schließlich
nimmt er – in Afrika angekom-
men – die neue Umgebung stark
wahr. Sein Blick fällt nicht nur
auf die afrikanische Bevölke-
rung, ihr Aussehen, ihre körper-
liche Konstitution, sondern auch
auf ihre Lebensgewohnheiten
(wie leben sie, was essen sie,
etc.) oder ihre religiösen Prakti-
ken. Das Tagebuch ist voller sol-
cher Eindrücke. Als Sohn eines
Bauern, ist für ihn besonders
interessant, wie die Menschen
Eritreas und später Äthiopiens
Landwirtschaft betreiben, wel-
che Hilfsmittel sie verwenden,
um Ackerbau zu betreiben oder
um Mehl zu malen. Hier zieht er
Vergleiche zur gewohnten Ar-
beitsweise in Südtirol. Außer-
dem beobachtet er Fauna und
Flora und notiert seine Ein-
drücke von Landschaften, die
sich fruchtbar, auch zum Teil
sehr trocken in den Ebenen oder
sehr gebirgig gestaltenen. Außer-
dem schreibt er von exotischen
Tieren wie Hyänen und Schaka-
len – vor denen sich die Posten
zu fürchten schienen.“
Die eigentlichen Kriegshand-
lungen waren zu dieser Zeit ja
noch nicht in Gange.
Wurzer:
„Ja. Dafür schrieb er
vom Abhalten von Manövern
und dem Vormarsch gegen die
äthiopische Grenze. Wichtig ist
für ihn außerdem das Thema
Essen. Stets notiert er, was sie zu
essen bekommen und ob die
Menge reichte – spannend an
dieser Stelle, das Wort
‚Schmarrn‘ ist das einzige, dass
der Schreiber im gesamten Tage-
buch unterstrich. Hier berichtet
er davon, dass er sich mit Süd-
tirolern getroffen habe, um einen
solchen zuzubereiten. Das Tref-
fen von bekannten Südtirolern ist
stets ein wichtiges Thema in sei-
nen Aufzeichnungen. Ein wichti-
ger Referenzpunkt zur Heimat
neben der Landwirtschaft ist
auch die Religion: Der Schreiber
vermerkt stets die Sonntage und
ob er Gelegenheit hatte die Feld-
messe zu besuchen: War dies
nicht möglich, kritisierte er dies
stark. Außerdem zog er an be-
stimmten Festtagen eine Verbin-
dung zur Heimat, etwa zu Weih-
nachten oder Pfingsten beschrieb
was dort passierte. Das Fehlen
von Möglichkeiten zur Aus-
übung von gewohnten religiösen
Praktiken scheint er vermisst zu
Student Markus Wurzer aus
Assling nahm sich des Tages-
buches an und bearbeitet es im
Rahmen seiner Diplomarbeit
wissenschaftlich.
r Abessinienkrieg entdeckt