Seite 20 - VP_2013_04

Basic HTML-Version

WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2013
20
Wirtschaftsmeldungen
Die Südtiroler Milchwirtschaft
ist derzeit mit einer paradoxen
Situation konfrontiert: Die
Milchanlieferung der Südtiroler
Bauern geht jährlich um 1 bis
2 % zurück, gleichzeitig wird
1 bis 2 % mehr Milch von den
Milchhöfen verarbeitet. Auch im
Jahresverlauf schwankt die Ver-
arbeitungsmenge der Milch
erheblich: Während im Winter
ein Milchüberschuss besteht
und Rohmilch nach Süditalien
verkauft werden muss, haben
die Milchhöfe im Sommer
wegen des Almauftriebs und
der erhöhten Nachfrage, etwa
nach Mozzarella, zu wenig
Milch. Kurzum: Es zeichnet sich
ab, dass die Südtiroler
Milchhöfe künftig mehr Milch
importieren müssen.
Unterschiedlich betroffen
Ein weiterer Faktor, der die
Südtiroler Milchwirtschaft be-
einflusst: Die Milchhöfe sind
von den Milchschwankungen
unterschiedlich betroffen. So
muss beispielsweise „Berg-
milch Südtirol“ besonders viel
Rohmilch verkaufen, während
die kleineren Milchhöfe mehr
Milch brauchen würden. Vor
diesem Hintergrund gaben
die Milchhöfe eine Studie in
Auftrag, die die langfristige
Milchsicherung zum Inhalt hat
und die Machbarkeit eines
Südtiroler Milchpools
analysiert. „Mit einem Milch-
pool könnte ein Milchaus-
gleich zwischen den Südtiro-
ler Milchhöfen besser und ge-
zielter erreicht werden“, so
der Südtiroler Landeshaupt-
mann Luis Durnwalder.
Wegfall Milchquote
Der Landeschef appelliert
auch an die Solidarität und
einen Ausbau der Zusammen-
arbeit auf allen Ebenen. „Denn
schließlich geht es nicht nur um
eine Zukunftssicherung der
Milchhöfe, sondern vor allem
um eine nachhaltige Entwick-
lung der Berglandwirtschaft
und um die Zukunft der Berg-
bauern“, betont er. Die Milch-
wirtschaft dürfe nicht in ein
Kirchturm- oder Milchhofden-
ken verfallen. „Schließlich trägt
Südtirol ja nur einen Tropfen
zum europäischen Milchmeer
bei, und ab 2015 wartet mit
dem Wegfall der EU-Milchquo-
ten eine große Herausforderung
auf die Südtiroler Milchhöfe.“
Von Antholz bis Wolkenstein
halten Orte in allen Landesteilen
ihre Geschäfte in den Abend-
stunden – meist ab 20 Uhr bis
etwa 23 Uhr – offen. In den mei-
sten Orten findet das „Abend-
shopping“ bis Ende August, in
einzelnen Gemeinden sogar bis
Mitte September, statt. Zusätz-
lich locken einige Orte mit Unter-
haltung, Musik und kulinarischen
Köstlichkeiten zum verlängerten
Einkaufsvergnügen und Lustwan-
deln. „Mit diesen Initiativen tra-
gen in erster Linie die Handels-
treibenden dazu bei, dass unsere
Innenstädte, Stadtviertel und
Dörfer mit ihrem vielfältigen Han-
delsangebot ein Attraktionspunkt
für Einheimische sowie Gäste
werden“, erklärt Wirtschaftslan-
desrat Thomas Widmann.
Historische Zentren
aufwerten
„Abendshopping“ entspreche
genau dem Ziel der Landesregie-
rung und des Handels- und
Dienstleistungsverbands hds, die
Handelstätigkeit in den histori-
schen Zentren in Südtirol aufzu-
werten. Dazu gehört auch das
Projekt „Lebendige Orte“, an dem
sich 19 Gemeinden beteiligen. Ziel
ist es die Lebensqualität in den
Orten zu erhalten und weiterzuent-
wickeln. Die Termine aller langen
Einkaufsabende in Südtirol können
im Internetportal der Wirtschafts-
abteilung des Landes unter www.
provinz.bz.it/wirtschaft und des
Handels- und Dienstleistungsver-
bandes Südtirol unter www.hds-
bz.it/ nachgelesen werden.
LH Luis Durnwalder im Kreise der Obmänner und Geschäftsführer
der Südtiroler Milchhöfe.
Die Schwierigkeiten der Milchhöfe
Der Südtiroler Milchpool soll langfristige Versorgung
mit Rohmilch garantieren. Eine Machbarkeitsstudie
wurde in Auftrag gegeben.
Für die acht Filme sind 137
Drehtage in Südtirol geplant.
Der an die Förderung gekop-
pelte Südtirol-Effekt wird
knapp 2,6 Mio € betragen.
„Bei den Projekten dieses
zweiten Calls 2013 besticht
besonders die hohe künstleri-
sche Qualität bei Cast und
Crew“, sagt Landesrat Tho-
mas Widmann. „So ist ein
Highlight die deutsch-französi-
sche Koproduktion ‚Sils Maria‘
unter der Regie von Olivier
Assayas, bei der voraussicht-
lich neben Juliette Binoche,
bekannt aus ‚Chocolat‘ auch
Kristen Stewart aus ‚Twilight‘
und Daniel Brühl aus ‚Good-
bye Lenin‘ dabei sein werden“,
informiert BLS-Direktor Ulrich
Stofner.
Italienstars
„Zwei Stars des italienischen
Kinos hingegen sind als Haupt-
darsteller im Drama ‚I Principi-
anti‘ von Regisseur Claudio
Cupellini geplant, nämlich Elio
Germano und Alba Rohrwacher,
die auch in einem weiteren Film
vorgesehen ist: ‚Vergine giurata‘
von Vivo Film Rom“.
Viele Südtiroler dabei
In allen Produktionen arbeiten
Südtiroler Filmemacher mit: „Viele
dieser Dienstleister – vom Produ-
zenten und Serviceproduzenten
über die Produktionsleitung bis zu
Regie, Kamera- und Lichtverleih –
gab es vor einigen Jahren noch
gar nicht.“ 27 Projekte wurden
beim zweiten Call eingereicht.
2013 gibt es noch einen weiteren
Einreichtermin für die Südtiroler
Filmförderung, den 9. Oktober.
1,5 Mio € Förderung für Filme
Weitere acht Filmprojekte werde um rund 1,5 Mio €
vom Südtiroler Filmfonds gefördert. Zwei Projekte
stammen aus Südtirol, drei aus dem übrigen Italien,
zwei aus Deutschland und ein Film aus Schweden.
Abendshopping in über 30 Südtiroler Orten
220 lange Einkaufsabende beleben in den sommerlichen Abendstunden gesamt 32
Südtiroler Städte und Dörfer.
Der französische Filmstar Ju-
liette Binoche wird in Südtirol
vor der Kamera stehen.
Flanieren
und
Shoppen
heißt es
220 Mal
in diesem
Sommer
in
Südtirol.