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KREBSFORSCHUNG
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2013
7
Sie forschen auf dem Gebiet
der Gentransfer-Technologien
mit dem Ziel neue Strategien
zur Behandlung von Krebser-
krankungen und genetisch be-
dingten Krankheiten zu entwik-
keln. Was versteht man unter
Gentransfertechnologie genau?
Gänsbacher:
„Die Gentrans-
fertechnologie ist eine der neue-
sten Errungenschaften in der
Medizin. Man kann ganz gezielt
einzelne Gene in eine Zelle ein-
schleusen, die ein defektes
Genom besitzt. Am sinnvollsten
kann man diese Technologie bei
genetischen Krankheiten an-
wenden. Es gibt über 4.000
Krankheiten beim Menschen,
die durch einzelne Gendefekte
verursacht werden. Seit 1990
behandelt man Patienten und hat
schon monogenetische Krank-
heiten geheilt, wie z. B. Kinder
mit Immundefizienz (SCID-X1,
ADA-SCID). Bei Patienten mit
angeborener Blindheit hat man
das Sehvermögen verbessert,
obwohl der zugrunde liegende
Krankheitsprozess nicht besei-
tigt wurde. Man kann durch
gentherapeutische Ansätze auch
Krebsleiden bekämpfen. Die
besten Resultate hat man bei
hämatologischen Krankheiten
wie chronischer lymphatischer
Leukämie (CLL). Durch Stimu-
lation der körpereigenen Immun-
abwehr werden die Krebszellen
abgetötet.“
Sie sind auch Autor von
über 130 wissenschaftlichen
Artikeln und mehreren Bü-
chern. In ihrem letzten Buch
„Krebsrisiko senken durch ge-
sunde Ernährung“ geben Sie
auf verständliche Weise Ein-
blick in eine komplexe Mate-
rie. Wie kamen Sie darauf, das
Buch als „Gespräch“ unter
Freunden zu gestalten?
Gänsbacher:
„Ich war Mit-
glied eines Stammtisches in
München. Wir waren zu viert.
Der Wirt war Türke, der Friseur
Italiener und der Busfahrer
Deutscher. Wir haben uns ein-
mal in der Woche getroffen und
meine Freunde haben die Ge-
legenheit genützt, um mir
Fragen über Gene, Krebs und
Ernährung zu stellen. Das hat
sich über vier Jahre hingezogen
und hat dazu geführt, dass ich
nun drei Bücher zu diesen The-
men verfasst habe. Immer als
leicht verständlichen Dialog.“
Sie sind Südtiroler. Wie sehr
haben Sie noch Kontakt zu
Ihrer Heimat?
Gänsbacher:
„Ich bin 1948
im Sarntal geboren, war in mei-
ner Jugendzeit Kapitän der
Fußballmannschaft und habe
deshalb noch gute Freunde in
Sarnthein. Diese Jugendfreunde
sind jetzt Gastwirte, Kaufleute,
Ärzte und so fort.“
Interview: Martina Holzer
morzellen gleichzeitig und sind
deshalb sehr anfällig für Che-
motherapie und Strahlenthera-
pie. Aber auch bei den Erwach-
senen werden Krebspatienten
geheilt, besonders wenn der
Tumor noch lokalisiert ist. Mor-
bus Hodgkin und Hodenkrebs
sind zwei Beispiele von Krebs-
krankheiten, wo man besonders
viele Heilungen erzielt.“
Durch gesunde Ernährung
lässt sich das Krebsrisiko sen-
ken. Doch auf dem heutigen
„Lebensmittel“-Markt wird es
immer schwieriger, gute Le-
bensmittel von nutzlosen bzw.
gesundheitsgefährdenden Pro-
dukten zu unterscheiden.
Gänsbacher:
„Ja, leider über-
wiegt die Profitgier in allen Be-
reichen. Das letzte Beispiel ist
das Pferdefleisch, das als Rind-
fleisch markiert, auf den Markt
kam. Wer weiß, was sonst noch
alles in diesen Packungen zu
finden ist. Auch das Aflatoxin,
das man im Getreide fand, ist
ein gewaltiges Problem. Aflato-
xin ist ein von einem Pilz er-
zeugtes Gift, das eines der
krebserregendsten Substanzen
ist, die wir kennen und Leber-
krebs erzeugen kann. Man ist
als Verbraucher fast hilflos. Es
wäre die Aufgabe der Kontroll-
behörden zu verhindern, dass
solche Täuschungen passieren.“
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Die drei aktuellsten Bücher
von Univ.-Prof. Dr. med.
Bernd Gänsbacher:
„Krebsrisiko senken durch
gesunde Ernährung“ (Verlag
Athesia, 14,90 €), „Die Spra-
che der Gene, verständlich er-
klärt“ (Raetia Verlag, 12,50 €)
und „Warum erkranken Men-
schen an Krebs?“ (Athesia
Verlag, 15 €).
Krebsrisiko senken
durch gesunde
Ernährung
was er isst
Univ
. mDr ed.
Bernd Gänsbacher
of.
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