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PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2013
6
Wert darauf, dass meine Kinder
durch meine Tätigkeiten nicht
zu kurz kommen. So lasse ich
sie auch bei meinen Arbeiten
mitmachen.“ Michaela Seeber
bezeichnet sich als eher strenge
Mama, aber Liebe und Zunei-
gung gibt’s trotzdem sehr viel.
ein Handy anzuschließen, und
die Musik kommt von der
Wand“, lacht sie.
„War nicht meine
Erfüllung“
Die Künstlerin absolvierte
einst die dreijährige Werbegra-
fikschule in Brixen. Anschlie-
mein Mann gebracht.“ Karl
Heinz Eppacher (41) arbeitet
als Barist im Krankenhaus-
Café in Bruneck.
Porträts mit Bleistift hatte sie
ohnehin schon viele Jahre ge-
zeichnet – für Geburtstage,
Freunde und sonstige Anlässe.
„Einfach als Ausgleich zum da-
Michaela Seeber aus
Bruneck beschreibt sich
selbst als ausgefallener
Workaholic. Sie ist Mut-
ter, Künstlerin, Buchau-
torin, Eishockeytraine-
rin und so manches mehr.
Nun veröffentlichte sie
auch ein Kinderbuch
namens „Mia – Ausflug
in die große Stadt“
(Provinz-Verlag).
Michaela Seeber aus Bruneck ist eine Künstlerin, die allerlei zu
bieten hat.
Mundwinkel und Augen hat, ist
das ein fröhlicher Mensch“,
meint sie.
Ausstellungen
Mittlerweile kann sie auf ei-
nige Ausstellungen zurückblik-
ken. Im heurigen August steht
eine weitere Schau auf dem
Programm, dieses Mal in der
Raiffeisenkasse in Bruneck.
Dort zeigt sie ihre gesamte
künstlerische Palette. Nicht nur
Malereien und Zeichnungen
sowie Airbrush-Bilder, sondern
auch Fotografien und Puppen.
„Ich liebe besonders ausgefal-
lene Fotos mit extravaganten
Darstellungen – bei denen etwa
die Kleidung konträr zumWet-
ter ist“, betont sie. Seeber liebt
es aus Puppenbausätzen le-
bensechte Puppen zu gestalten.
Dies klingt vielleicht einfach,
ist es aber nicht. „Schon alleine
das einzelne Einstechen der
Haare aus Mohair am Kopf
braucht manchmal über 30
Stunden.“ Sie ist ständig auf
der Suche nach Neuem, um
ihre Kreativität unterschiedlich
ausleben zu können.
Ihre besonders großen
Schätze
Die größten Schätze der
Bruneckerin sind allerdings
ihre zwei Kinder, Alex (11) und
Marie (9). „Ich lege großen
ßend arbeitete sie zwei Jahre
lang in Werbegrafikbüros. „Ich
habe aber bald erkannt, dass
das nicht wirklich meine Beru-
fung war.“ Sie kündigte und
gab sich voll und ganz der
Kunst hin, bildete sich selbst
weiter. „Auf Airbrush hat mich
maligen Beruf als Baristin.“
Vom menschlichen Gesicht war
sie seit jeher fasziniert. „Von
der unterschiedlichen Art und
Weise des Ausdrucks, von den
Unebenheiten, von Falten.
Wenn ein älterer Mensch be-
sonders viele Falten um die
Das Herz der 37-Jährigen
schlägt besonders für die Kunst.
Dort kann sie viel ausleben, was
im Alltag nicht möglich wäre.
Vor allem das Schaffen von Air-
brush-Bildern, Porträts oder
musikalischen Recyclingbildern
bereitet ihr große Freude. Für
Letztere besorgt sich die Brun-
eckerin eine Holzplatte, bemalt
sie mit einem Grundton und
lässt darauf alles Mögliche ent-
stehen – beispielsweise einen
Fotoapparat. Verwendung fin-
den dafür Recyling-Gegen-
stände, „Teile aus Plastikfla-
schen, alte Lampenteile, Halte-
rungen für Handys von Autos,
Autoradioteile und vieles
mehr“, erzählt Michaela Seeber,
die die Gegenstände als hervor-
stehende Teile auf die Platte
aufsetzt. Dann folgt ein erneuter
Farbanstrich und Musikboxen
werden auf dem Bild ange-
bracht. Anschließend rückt
Seeber nochmals mit der
Airbrushpistole an. Das Bild
ist fertig. „Man braucht nur
noch einen MP3-Player oder
Von Sockenstricken bis Eis
Seeber brachte unlängst
sogar ein Kinderbuch mit dem
Titel „Mia – Ausflug in die
große Stadt“ heraus.
Die Künstlerin mit Sohn Alex
und einer Auswahl ihrer Werke.