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der Genfer Kriegsgefangenenkonvention
erfüllt, wenn sie diese Personen einer ver-
bündeten kriegführenden Partei zuliefert,
die der Konvention nicht angehört.“
Am 29. Dezember 1944
Der erste Schiffstransport repatriierter
Russen verlässt die Vereinigten Staaten.
Vom 4. bis 11. Feber 1945
Konferenz von Jalta (Churchill, Roose-
velt und Stalin).
Die sowjetische Regierung betrachtete
alle russischen Kriegsgefangenen als ihre
Staatsbürger.
Das Jalta-Abkommen über Kriegsge-
fangene enthielt keine Verfügung über
Bürger der UdSSR, die sich ihrer Repatri-
ierung widersetzten.
Am 12. Feber 1945
General Pjotr Krasnow kommt nach
Friaul. Er kam von Berlin nach Gemona.
Differenzen Krassnow-Domanow. Kras-
now blieb oberster Ataman, trat aber die
militärische Führung an Domanow ab.
Am 27. Feber 1945
General Pjotr Nikolajewitsch Krasnow
kommt mit seiner Frau Lidia Federowna
nach Villa di Verzegnis und nimmt im
Albergo „Savoia“ (heute „Stella d‘Oro“)
gegenüber der Kirche Quartier.
Am 27. April 1945
kamen drei italienische Offiziere in
Domanows Hauptquartier in Tolmezzo
und forderten, die Kosaken sollten ihre
Waffen abgeben und den italienischen
Boden verlassen. Domanow willigte ein,
seine Kosaken aus Italien zu führen, lehnte
es jedoch ab, die Waffen zu übergeben.
Um den 29. April 1945
General Domanow erteilt den Befehl
zum Rückzug aus Italien.
Zivile Kosaken haben den Befehl zum
Rückzug gar nicht abgewartet und sind
losmarschiert, bevor er sie erreicht hatte.
Am 1. Mai 1945
Die Kosaken von General Krasnow ver-
lassen das Hauptquartier in Villa di Ver-
zegnis.
Der Ataman Krasnow zieht mit seiner
Frau, seiner Leibgarde und SS-Schutz zur
Garnison nach Villa Santina, dort erwar-
tet von den Generalen SOLAMACHIN,
WASSILJEW, BIDAKOW, WORONOW,
JESAULOW.
O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
70. Jahrgang – Nummer 6
„Kosaken-
Durchzug in
Mauthen“ zur
Erinnerung an
die Ereignisse
von 1945;
Gemälde von
Prof. Adalbert
Kunze, um
1995 (am Haus
in Mauthen
Nr. 26).
Mur-Brücke in
Judenburg,
wo die Aus-
lieferung der
Kosaken
an die Russen
erfolgte;
Aufnahme von
1997.
Fotos: Josef
Kiniger
Am 2. Mai 1945
Tod des Generalleutnants DIAKO-
NOFF durch Pistolenschuss von Partisa-
nenhand (Ateo Beorchia aus Trava di
Lauco) um 8.30 Uhr beim Gasthof „Alle
Alpi Gortane“, an der Abzweigung nach
Chiassis, nordwestlich von Villa Santina.
Der heutige Pfarrer von Raveo, Don
Giuliano de Crignis, war damals Koope-
rator von Invillino. Er brachte die Leiche
des Generals auf einem Handwagen von
Chiassis nach Villa Santina und beerdigte
sie am folgenden Tag auf dem Friedhof
von Villa Santina.
Am 4. Mai 1957 wurde die Leiche Dia-
konoffs aus Villa Santina auf den Deut-
schen Soldatenfriedhof Costermano um-
gebettet (Block 1 Nr. 527).
Der Rückzug der Kosaken wurde in
Ovaro von kommunistischen Partisanen
blockiert. Die Schlacht von Ovaro ist eines
der tragischsten Kapitel während der Be-
satzungszeit der Kosaken. Die Schlacht
verloren die Partisanen. Die Kosaken sol-
len ihre gefallenen Landsleute auf dem
Rückzug mitgenommen und jenseits des
Plöckenpasses entlang der alten Straße be-
graben haben. Bis heute wurde die Stelle
nicht wiedergefunden.
Am 3. Mai 1945
Domanow wartete in Tolmezzo noch auf
den Durchzug der letzten Abteilungen und
marschierte am 3. Mai ab.
General Krasnow erreichte mit seinem
Gefolge Paluzza und blieb dort den ganzen
Tag.
Gegen Mitternacht vom 2. zum 3. Mai
erreichten bei heftigem Schneetreiben die
ersten Kosaken den Plöckenpass.
Am späten Abend des 3. Mai fuhr Kras-
now durch Timau an Bord seines großen,
alten, schwarzen Fiat mit seiner Frau und
dem Adjutanten, Neffe General KRAS-
NOW SEMJON.
Kurz vor Mitternacht des 3. Mai pas-
sierte Krasnow die Passhöhe.
Spät am Abend des 3. Mai traf Doma-
nows Vorhut in Mauthen (Kötschach-
Mauthen) ein.
Der gesamte Volkssturm des Gail- und
Lesachtales wurde zusammengerufen,
um Kötschach-Mauthen vor Plünderun-
gen zu schützen (Kommandant Norbert
Schluga).
Am 4. Mai 1945
Spät in der Nacht erreichte Krasnow
Kötschach-Mauthen und bezog im Bahn-
hofshotel Quartier.
Am 4. Mai zeigten sich am Hauptplatz
in Kötschach der SS-Gruppenführer
GLOBOCNIK und sein Stabsführer
LERCH, um die Bevölkerung zu beruhi-
gen und den Anmarsch der Kosaken zu
melden.
Am 4. Mai stieß eine englische Vorhut,
bestehend aus einem Offizier und einigen
Soldaten, zum ersten Mal in Kötschach-
Mauthen auf die Kosaken.
Die Kosaken-Garnison von Gemona hat
am 4. Mai kapituliert.
Am 4. Mai traf Domanow mit der Nach-
hut in Mauthen ein und zog zu Krasnow
ins Bahnhofshotel (nach Tolstoy). Kras-
now und Domanow entschieden sich zur
Kapitulation vor den Briten.