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bacher (erwähnt 1803) – (Haus Messing-
gasse 17 existierte nicht).
Haus Nr. 29
(BP 145): Messingwerk,
vorher Bartlmä Walch (1664 erwähnt).
Häuser der nördlichen Straßenseite:
Messinggasse Nr. 2
(BP 171): Chri-
stoph Ebenperger („wegen der laidigen
Brunst noch nit gar ausgebaut“, 1627) –
Christian und Melchior Ebenberger (1664)
– Jakob Weber, Bader (1754) – „Molet-
haus“, Jakob Weber, Wagner (1775) –
Andrä Ortner
(1803).
Haus Nr. 4
(BP 170): Hanns Schnee-
weis, Hufschmied, „ein Haus und Hand-
schmitten“, (1627) – Sebastian Staller,
Schmied und Hanns Gsaller, Bäcker
(1664) – Ignaz Weber, Schmied (1754) –
Ignaz Weber, Schmied (1775) – Adam
Weber, Schmied (1803).
Haus Nr. 6
(BP 164): Adam Fiernkofl
(1627) – Mathes Brugger, Schneider und
Caspar Paurnfeind (1664) – Georg Arners
Witwe, Obstfratschlerin (1754) – Anton
Schmalzhofer, Messingarbeiter (1775) –
Maria Arnerin (1803).
Haus Nr. 8
(BP 163): Marx Zwölfer
(1627) – Marx „Zwelfer“ (1664) – Georg
Schlechtleitner, Seiler (1754) – „Winklho-
ferhaus“, Johann Philipp Strasser, bürger-
licher Schneider (1775) – Joseph Kassian
von Kaler (1803).
Haus Nr. 10, 10 a
(BP 162): Vinzenz
Winkler („ein Haus, so unerbaut“ nach dem
Brand von 1609, 1627) – Leonhard Schräffl
(1664) – Mathes Wopfner, Taglöhner (1754)
– „Brunnerhaus“, Mathes Wopfner, Inwoh-
ner (1775) – Bernhard Unterhueber (1803).
Haus Nr. 12
(BP 161): Marx Zwölfer
(„ein Fueterhaus von Kaspar Klettenhamer
erkauft“ (1627) – Marx „Zwelfer“ (1664)
– Georg Regidnig, Huter (1754) – Josef
Regidnig, bürgerlicher „Huetermeister“
(1775) – Johann Regidnig (1803).
Haus Nr. 14 (
BP 160): Wolfgang Kurz
(„hat ein Häusl“, 1627) – Paul Grafmiller
(1664) – keine Eintragung (1679) – keine
Eintragung (1754) – keine Eintragung
(1775) – Messinghandel (1803).
Haus Nr. 16
(BP 158): Messingwerk
(1627) – Messinghandel, zuvor Peter
Hofer (1664) – keine Eintragung (1754) –
Messinghandel, Zimmerhütte (1775) –
Messinghandel (1803).
Haus Nr. 18
(BP 157): Messinghandel
(1627), vorher Georg Reiter, Huter (er-
wähnt 1664).
Haus Nr. 20
(BP 156): Messinghandel
(1627), vorher Heinrich Mayr (erwähnt
1664).
Haus Nr. 22
(BP 153): Messinghandel
(1627) – Messingwerk, Handelshafner-
haus (1775).
Das äußere Erscheinungsbild der Mera-
nergasse prägten die Häuser der Bürger und
Inwohner, durchwegs einfache, langge-
streckte, einstöckige Häuser mit dem First
parallel zum Straßenverlauf, die für Lienz
genauso typisch und traditionsreich sind,
wie andere Haustypen für andere Städte. Die
einzige Ausnahme bildete das zweistöckige
Verwaltungsgebäude des Messingwerks.
Krise und Auflassung des
Messingwerks
Die große Krise für das Lienzer Messing-
werk brach am Ende des 18. Jahrhunderts
an, ausgelöst durch die kriegerischen Ereig-
nisse der napoleonischen Zeit, die ganz Tirol
in Mitleidenschaft zogen. Im Kriegsjahr
1797 wurde ein Teil der Messingarbeiter zur
Landesverteidigung aufgeboten. Der ver-
heerende Stadtbrand vom 11. April 1798
legte das Werk – wie es schon 1609 passiert
war – in Schutt und Asche. An eine baldige
neuerliche volle Inbetriebnahme war nicht
zu denken. Die Auflassung des alten und für
das Wirtschaftsleben der Stadt Lienz und
seiner Umgebung so wichtigen Betriebs war
nur mehr eine Frage der Zeit. Nach all den
politischen Stürmen, der vorübergehenden
Zugehörigkeit zu Bayern, nach der Erhe-
bung der Tiroler 1809, der Zugehörigkeit zu
den Illyrischen Provinzen bis zur Rückkehr
zu Österreich wurde zunächst zwar noch ge-
arbeitet, doch es dauerte nur noch einige
Jahre bis zur offiziellen Schließung, die mit
1. Feber 1825 erfolgte. Die einzelnen Ge-
bäude und Grundstücke wurden verkauft
bzw. versteigert, gingen also in Privatbesitz
über. Das wohl wichtigste Gebäude, der ei-
gentlich aus zwei Häusern bestehende
OSTTIROLER
NUMMER 3/2012
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HEIMATBLÄTTER
Haus Messinggasse 18, ehemalige „Erste Tiroler Landesproduc-
ten-Brennerei & Liqueur-Fabrik des Ferdinand Probst“ als An-
sichtskarte „Gruss aus Lienz“, die – nach der bedruckten Rück-
seite – von der Firma auch als Neujahrs-Glückwunschkarte ver-
wendet wurde, um 1910. (Privatbesitz)
Rep.: M. Pizzinini
Die nördliche Häuserreihe der Messinggasse mit ihren für Lienz
typischen, einfachen, langgestreckten, durchwegs einstöckigen
Wohnbauten mit dem parallel zur Straße verlaufenden First; Auf-
nahme 1952/1953.
(Foto im Archiv der Stadtgemeinde Lienz)
Haus Messinggasse Nr. 15; Blick in den
Hausgang mit dem einfachen Stichkap-
pengewölbe und den daran hängenden
Feuerlöscheimern aus Leder; Aufnahme
um 1975.
(Foto zur Verfügung
gestellt von Lebenshilfe Tirol/Lienz)
Häuser Messing-
gasse 13 und 15,
ehemalige Verwal-
tungsgebäude des
Lienzer Messing-
handels, die nach
dem Ankauf von
privater Seite im
19. Jahrhundert als
„Sartori-Häuser“
bezeichnet wurden;
Aufnahme um
1960.
(Foto zur Verfü-
gung gestellt von
Wiltrud Lob, Lienz)