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PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2012
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gab damals ja noch nicht viele
geprüfte Hauptschullehrer.“
Doch sein Kärntner Schwieger-
vater drängte ihn, doch zumin-
dest mal die Schule in Außer-
villgraten anzuschauen. Und er
tat es. „Damals war ein traum-
hafter schöner Wintertag. Und
die Schule gefiel mir auch
gleich. Ein oder zwei Tage vor
Ablauf der Bewerbungsfrist be-
warb ich mich dann“, lacht er.
Von 189 auf 36 Schüler
Und am 1. April 1972 war
dann sein erster Schultag in Au-
ßervillgraten. „Ich begann mit
189 Schülern in sechs Klassen.
Als ich in Pension ging, gab es
nur mehr 36 Schüler in zwei
Klassen.“ 31 Jahre lang arbei-
tete er dort als Lehrer und
Schulleiter. Aber nicht nur das,
er engagierte sich im Dorf und
in der Umgebung in vielerlei
Hinsicht. So war er Diözesan-
laienrat, ÖSV-Funktionär, Bü-
chereileiter, ist bis heute Vize-
bürgermeister, war Arbeitsge-
meinschaftsleiter für die
Lehrerfortbildung, Mitglied der
Leistungsfeststellungskommis-
sion für Volksschullehrer und
einiges andere mehr. Ein be-
sonderes Highlight: Told saß
auch in der Lehrplankommis-
sion für Mathematik Volks-
schulen. So beteiligte er sich
maßgeblich an der Erstellung
des Lehrplanes (1. bis 4. Volks-
schule) für ganz Österreich. Der
Lehrplan gilt bis heute. Auch
war er Mitglied der Gutacher-
kommission zur Eignungserklä-
rung für Unterrichtsmittel für
Mathematik im Bereich der
Volksschule.
„Uni im Dorf“
Immer noch intensiv beschäf-
tigt ist er mit dem erfolgreichen
Projekt „Uni im Dorf“, ein in
Österreich einzigartiges zweitä-
giges Projekt, das stets am ersten
Advent-Wochenende in Außer-
villgraten stattfindet und Uni-
versitätswissen unters Volk
bringt. „Daheim statt im Heim“
wird das heurige Thema sein, zu
5 erstmals nach Oberleibnig
rend die Kinder gar keine Angst
hatten“, erinnert sich Told. 1966
ging die neue Seilbahn in Be-
trieb.
Schwiegervater hatte
„Mitschuld“
Told musste einmal drei Mo-
nate lang parallel zur Oberlei-
binger Schule eine zweite
Volksschule in St. Johann im
Walde voll betreuen. „An der
Schule beim ‚Öberster’ war die
Lehrerin ausgefallen. Man hatte
keinen Ersatz“, erzählt er. So
fuhr er nach dem Unterricht in
Oberleibnig nachmittags mit
der Seilbahn hinunter und mit
dem Aufzug zum „Öberster“
wieder hinauf und unterrichtete
die Kinder dort weiter.
„Das war extrem. Anfang der
70er Jahre sperrte diese Schule
dann zu“, so Told, der dann ein
Angebot vom damaligen Be-
zirksschulinspektor bekam, an
die Volksschule Außervillgraten
zu wechseln. „Eigentlich wollte
ich ja nicht. Ich war ja gerade
dabei, mein Lehramt für die
Hauptschule fertig zu machen
und hatte vor, dann an einer
Hauptschule zu unterrichten. Es
Told als Lehrer und Direktor der Volksschule Außervillgraten.