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FODN - 71/01/2019

Von Bergführer Kals

E

inmal den Großglockner besteigen.

Für viele Alpentouristen ist das ein

einmaliges Erlebnis. Für die Kal-

ser Bergführer hingegen Alltag.

Rund 1.600 Personen nehmen zusam-

men mit den Bergführern des Vereins

jährlich das Dach Österreichs in An-

griff. Sie selbst sind in der Winter- und

Sommersaison deshalb im Durchschnitt

jeden fünften Tag auf dem Glockner.

Das war nicht immer so. In den letz-

ten 150 Jahren der Vereinsgeschichte

hat die Zahl der Bergbegeisterten ste-

tig zugenommen. Und auch der Verein

hat sich kontinuierlich weiterentwickelt.

Angefangen hat schließlich einmal alles

mit dem Prager Geschäftsmann Johann

Stüdl und dem Bau des „Neuen Kalser

Wegs“ zur Besteigung des Großglock-

ners. Johann Stüdl war begeistert von

der freundlichen Atmosphäre in Ostti-

150 Jahre Kalser Bergführer

Die Kalser Bergführer gelten als Mitbegründer des Alpinismus in den Ostalpen.

2019 feiert der Verein, der 1869 vom „Glocknerherrn“ Johann Stüdl gegründet wurde, sein

150-jähriges Bestehen.

rol. Er beschloss, den Ausbau zu finan-

zieren und zudem den Bau einer Schutz-

hütte auf der Fanotscharte.

Der „Neue Kalser Weg“ und die

Schutzhütte wurden bald zum Stüdlgrat

und zur Stüdlhütte. Und Johann Stüdl?

Zum Glocknerherr. Der Prager Alpinist

hatte aber nicht nur auf dem Großglock-

ner Spuren hinterlassen. Auch in Kals

hat er über die Jahre, in denen er immer

wieder gekommen ist, wichtige Impulse