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BLICK

Ein

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Soziales

Heil- und Gewürzkräuter entfalten im

Hochsommer ihre größte Kraft und Wirk-

samkeit. Seit dem frühen Mittelalter wird

dafür in der Kräuterweihe gedankt. Aus

farbenprächtig, blühenden Heilkräutern

und Blumen werden von fleißigen Frauen

und Männern in Sillian am Vortag von

Maria Himmelfahrt wohlduftende Kräu-

tersträußchen gebunden. Heute bringt

die Segnung der Kräutersträußchen die

Dankbarkeit über die Heilkräfte zum Aus-

druck, dir durch den Schöpfer in die Natur

hineingelegt wurden: Heilkräuter und

Blumen als Geschenk Gottes zur Gesund-

heit und Freude. Das Kräutersträußchen

wird im Ganzen getrocknet und als göttli-

che Hilfe im Haus, oft im Herrgottswinkel

aufbewahrt. Viele Menschen werfen bei

Unwettern einige Blätter ins Herdfeuer.

Dem Vieh werden die gesegneten Kräu-

ter ins Futter gemischt. Der Rest des

Sträußchens wird in den Rauchnächten

verbrannt und beim Räuchern durch das

Haus getragen. Die Verknüpfung aus

Kräuterweihe und Marienfest Mitte Au-

gust entstand aus der Erzählung, dass die

Aposteln Marias Grab noch einmal öffnen

ließen und anstatt des Leichnams fanden

sie wunderschöne Blumen und Kräuter,

die einen herrlichen Duft verströmten.

Im Namen des Familienverbandes Sillian

sage ich dem ganzen Team DANKE für

die alljährliche Vorbereitungen und euch

allen Vergelt´s Gott für die freiwilligen

Spenden – Cilli Wieser.

Text und Foto: Familienverband Sillian –

Obfrau Cilli Wieser

Kräuterweihe zu Maria Himmelfahrt – altes Brauchtum am Leben

erhalten