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FODN - 68/01/2018
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KINDER, JUGEND & FAMILIE
der Sammlung des Volkskundemuseum
spielerisch über ein eigens für die Kal-
ser Kinder angefertigtes Memory-Spiel
erforscht werden.
Beim Forschungsaufenthalt in der ers-
ten Februarwoche stand der Austausch
zwischen den Generationen im Fokus.
Um einen quadratischen Tisch versam-
melt, analysierten Schüler*innen und
Vertreter*innen aus den Eltern- und
Großelterngenerationen historische und
zeitgenössische Fotografien.
Die 11- bis 91-Jährigen lernten im Ge-
spräch unterschiedliche Sichtweisen auf
die Bilder kennen, tauschten Erinnerun-
gen und Assoziationen aus und reisten
über die Bilder in die Vergangenheit
und Zukunft. Spannend ist, dass die
Generationen hierbei unterschiedliche
Blickweisen haben: Während die ältere
Generation mit ihrer persönlichen Er-
innerung und Erfahrung zur Klärung
der Bilder von der „guten alten Zeit“
wesentlich beiträgt, ist eine Sehnsucht
nach Ruhe und Gemütlichkeit, die die
alten Fotos ausstrahlen, bei der Eltern-
generation mit Mehrfachbelastungen in
Beruf und Alltag bemerkbar. Auffal-
lend bei den Schüler*innen ist, wie sie
die Bilder als Anknüpfungspunkte für
einen interessierten Blick in ihre mög-
liche Zukunft nutzen.
Ein herzlicher Dank geht an alle
Teilnehmer*innen an diesen per Video
dokumentierten Bildgesprächen für das
Teilen ihrer Expertise und an die für die
perfekte Organisation und Betreuung
verantwortlichen Lehrer*innen Mathil-
de Bergerweiß und Josef Außersteiner
sowie die Direktorin Michaela Troger.
Weiterer Dank gilt der Bläserklasse
unter musikalischer Leitung von Vi-
zebürgermeister Martin Gratz für das
wunderbare Eröffnungskonzert, dem
Elternverein für die kulinarische Ver-
pflegung sowie Bürgermeisterin Eri-
ka Rogl und Altbürgermeister Klaus
Unterweger für die herzlichen Begrü-
ßungsworte im Rahmen der Auftaktver-
anstaltung im Bildungszentrum Kals.
Parallel zu den Bildgesprächen arbei-
teten die Schüler*innen an großformati-
gen Collagen, wobei sie verschiedenste
Bilder aus ihrer Lebenswirklichkeit
(Hobbys, Umgebung, Gegenstände, Tie-
re usw.) zu einer Postkarte zusammen-
fügten. So wie bei den Bildgesprächen
spielte auch bei den Gemeinschafts-
postkarten das Nachdenken über die
sinnlichen Dimensionen des Abgebilde-
ten eine wichtige Rolle. Es wurde etwa
sinniert, wie etwa ein Traktor riecht,
wie sich ein Adler anfühlt oder wie
Schwimmen schmeckt. Die überdimen-
sionalen Postkarten sind in der Schule
im Eingangsbereich ausgestellt.
Ausblick
Als nächste Phase im Projekt steht
im Mai 2018 eine Fotoexpedition der
Schüler*innen mit Fotoprofi Iris Ran-
zinger auf dem Programm. Die da-
bei entstehenden Arbeiten werden als
individuelle Postkarten produziert,
wobei sich im Folgenden die jungen
Forscher*innen in Kals und die älteren
Kolleg*innen in Wien durch das gegen-
seitige Schreiben von Postkarten von
den Entwicklungen ihrer Forschungen
berichten. Abschließend wird das ge-
samte Material des Forschungsprojekts
ausgewertet und die Ergebnisse werden
im Rahmen einer Ausstellung im Volks-
kundemuseum Wien im Frühjahr 2019
der Öffentlichkeit präsentiert.
Weitere Informationen:
www.akbild.
ac.atund
www.volkskundemuseum.at