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BLICK
Ein
Baugeschehen
Auf Burg Heinfels bleibt derzeit kaum ein
Stein auf dem anderen. Mit zügigen Schrit-
ten wird die Restaurierung und der Umbau
der historischen Anlage vorangetrieben.
Bundesdenkmalamt, Land Tirol und die
Gemeinden fördern die Sanierung. Trotz-
dem ist der Museumsverein auf die Unter-
stützung von Seiten der Bevölkerung, vor
allem von privaten Spendern angewiesen,
um das Projekt zu einem erfolgreichen Ab-
schluss zu bringen.
Mit der Aktion „Setze ein Zeichen – dein
Baustein für Burg Heinfels“ startet der Mu-
seumsverein einen Aufruf, die Sanierung
der „Königin des Pustertals“ zu unterstüt-
zen. Es können symbolische Bausteine im
Wert bis zu 1.000,- Euro gekauft werden.
Alle Spender werden mit ihrem Namen im
Museumsshop, auf Stiegen oder den Zu-
gängen zur Burg eingraviert und erhalten
zudem Ermäßigungen auf Eintritte.
Ereignisreich und arbeitsintensiv war die
vergangenen zwölf Monate: Bereits im
Herbst 2016 erfolgten erste Sanierungs-
schritte an den Mauerkronen und den
Fassaden der Kernburg. Mit dem Ergebnis
zeigten sich sowohl die Architekten als
auch das Bundesdenkmalamt im Frühjahr
zufrieden, sodass die Arbeiten fortgesetzt
und im Spätherbst 2017 abgeschlossen
werden konnten.
Die laufend durchgeführten archäologi-
schen Grabungen brachten im Keller des
Westtraktes eine alte Ringmauer zum
Vorschein, die wahrscheinlich vor der Er-
weiterung der Burg im 14. Jahrhundert die
Anlage schützte. Eine Überraschung war
die Entdeckung der romanischen Ring-
mauer an der Nordseite der historischen
Anlage, die von den Bauforschern als eine
der ältesten Teile der Burg geschätzt wird.
Der alte Wehrbau wurde etwa zeitgleich
mit Bergfried und Palas im 13. Jahrhun-
dert errichtet. Fündig wurde man auch bei
der Öffnung der Zwischenböden: So sind
z. B. kleine Gegenstände des Alltags und
Münzen ein Zeugnis der zwischenzeitli-
chen Nutzung als Kaserne von 1880 bis
1910.
Seit Ende August ist die Baustelle auch von
außen als solche weithin sichtbar. Ein Kran
auf der Nordseite mit 55 Metern Höhe und
einem Ausleger von 60 Metern unterstützt
die Ausführung des Großteils der Arbei-
ten. Dazu zählt die Errichtung des neuen
Küchenturms und der Rückbau des Dach-
stuhles in den Zustand vor 1950 mit Neu-
eindeckung des Westtraktes. Im östlichen
Burghof soll 2018 der Museumsshop bzw.
das Kassengebäude errichtet werden, um
noch während der Bauphase mit ersten
Gruppenführungen beginnen zu können.
Besucher erhalten dann spannende Einbli-
cke in das Werden der neuen Burg.
Was kann man auf Burg Heinfels nach der
erfolgreichen Sanierung erleben? Mit die-
ser wichtigen Aufgabenstellung beschäf-
tigte sich über mehrere Monate das re-
nommierte Innsbrucker Ausstellungs- und
Museumsberatungsbüro Rath & Winkler.
Das umfangreiche Nutzungskonzept sieht
drei wesentliche Elemente vor: Abenteuer,
Aktivität und die Vermittlung von histori-
schem Wissen. Ein medienunterstützter,
geführter Rundgang ist das kulturelle Ker-
nerlebnis in der Gesamtanlage. Zwölf Sta-
tionen geben den Besuchern Einblicke in
große Teile der Burg, führen sie ins Innere,
wieder nach außen und auf das Dach mit
großartigen Ausblicken in die Umgebung.
Text und Fotos: Peter Leiter,
Museumsverein Burg Heinfels
Setze ein Zeichen - dein Baustein für Burg Heinfels
Unterstützen Sie die Restaurierung
der Burg Heinfels!
Alle Infos zur Spendenaktion und aktu-
elle Baustellen-Bilder der Webcams auf
www.burg-heinfels.comOktober 2017: Ein neuer Dachstuhl für die alte Burg. Die Zimmereiarbeiten werden von
der Sillianer Firma Holzbau Harry ausgeführt.
Der Eroberung des Bergfriedes bleibt nach
Abschluss der Arbeiten den Mutigen vor-
behalten. Die Mühen des Aufstieges wer-
den dafür mit einem grandiosen Ausblick
in alle Himmelsrichtungen belohnt.