Am 6. August 1995 kam es am Wart-
schenbach in Nußdorf zur 1. Muren-
Katastrophe.
Ein schweres Gewitter mit Hagel-
schlag über dem Zettersfeld bzw.
dem Nußdorfer Berg setzte damals
ca. 40.000 m³ Geröll- und Schlamm-
massen im Wartschenbachgraben in
Bewegung. Diese schoben sich Rich-
tung Wartschensiedlung vor, wo ins-
gesamt 22 Wohnobjekte verschüttet
wurden. Betroffen waren 15 Objekte
in Nußdorf, 5 in Gaimberg und 2 in
Lienz.
Zwei Jahre später, am 16. August
1997, löste eine fast idente Wetterla-
ge neuerlich einen noch riesigeren
Murenabgang im Wartschenbachgra-
ben (50.000 m³) aus. Auch diesmal
drang die Mure bis in die Wartschen-
siedlung vor und hinterließ dort ein
wahres Bild der Verwüstung.
Noch in der Aufräumphase der 2. Ka-
tastrophe kam es am 6. September
1997 dann schließlich zur 3. Wart-
schenbach-Katastrophe. Wieder war
ein Unwetter mit Hagel am Zetters-
feld Auslöser der Mure, die von den
provisorisch errichteten Auffangbe-
cken nicht zurückgehalten werden
konnte. Die Schlammmassen gelang-
ten neuerlich bis in den Kern der
Wartschensiedlung, wo fünf Häuser
schwer und mehrere leicht beschädigt
wurden.
Nach der 3. Wartschenbach-Katastro-
phe startete ein umfassendes Verbau-
ungsprogramm, mit dem bis heute
mehr als 10 Millionen Euro in die Si-
cherung des Baches investiert wur-
den. Der Wartschenbach ist damit –
20 Jahre nach dem letzten großen
Muren-Ereignis – nach dem letzten
Stand der Technik verbaut und für die
Bewohner der Wartschensiedlung be-
steht bestmögliche Sicherheit.
September 2017 Gemeindekurier Nußdorf-Debant 88. Ausgabe
Wartschenbach-Katastrophen vor 20 Jahren
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