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Seite 52

V

EREINE

Als nächster Programmpunkt war die Besichtigung der Riegers-

burg geplant. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der bekannten

Schokoladenfabrik „Zotter“ vorbei, ehe es mit der bequemen

Variante, einem Schrägaufzug, die steile Felswand zur Burg

hinaufging. Wir entschlossen uns kurzfristig auf die Burgfüh-

rung zu verzichten und dafür an einer Greifvogel-Flugschau

teilzunehmen. Diese soll ja zu den besten Vorführungen dieser

Art in Europa gehören. Schnell wurde uns klar, dass diese Ent-

scheidung richtig war. In einer einstündigen Vorführung wurden

die einzelnen Raubvögel vorgestellt, ihre Flug- und Jagdtechnik

erklärt und gleich mit Flugeinlagen vorgeführt. Sensationell wie

die Vögel da mitgespielt haben und wie hautnah man als Zu-

schauer dabei ist. Krönender Abschluss war der Sturzflug eines

Steinadlers aus großer Höhe, über die Zuschauer hinweg auf eine

Fuchsattrappe. Das war wirklich sehr beeindruckend.

Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu und wir machten uns

wieder auf den Weg in unser Hotel. Wir genossen noch einmal das

umfangreiche und vielfältige Buffet beim Abendessen. Den rest-

lichenAbend verbrachten wir in einem kleinen Lokal direkt neben

dem Hotel, wo Handy sei Dank, unsere persönlichen Musikwün-

sche sofort erfüllt wurden und wir so einen richtig geselligen und

„Tausend strahlende

Sonnen“

Die Diskussion, ob in Österreich die Ganz-

körperverschleierung durch die

Burka

oder

durch den

Hijab

verboten werden soll,

veranlasst mich, euch das Buch

„Tausend

strahlende Sonnen“

vorzustellen.

Der Autor dieses Romans Khaled Hosseini wurde 1965 in Kabul/

Afghanistan als Sohn eines Diplomaten geboren. 1976 verließ

seine Familie das Land und zog nach Paris. 1980 emigrierte sie in

die Vereinigten Staaten, wo Khaled Hosseini Medizin studierte.

Sein erster Roman „Drachenläufer“ erschien in über 40 Ländern,

wurde 2007 verfilmt und war monatelang der Bestseller Nr. 1 in

den USA.

Zum Inhalt von „Tausend strahlende Sonnen“:

Mariam, 15 Jahre jung, unehelich geboren und in ärmsten Ver-

hältnissen aufgewachsen, wird mit dem 30 Jahre älteren Raschid

(Schuhmacher) verheiratet. Sie muss von Herat nach Kabul um-

ziehen. Laila, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, verliert Jahre

später ihre Familie bei einem Bombenangriff. Ihr bleibt keine

Wahl und sie wird Raschids Zweitfrau. Die anfängliche Antipa-

thie der Frauen schlägt um in tiefe Freundschaft. Sie erkennen,

dass sie sich nur so gegen die Brutalität ihres Ehemannes weh-

ren können. Während Krieg und großes Leid über das Land und

Kabul hereinbrechen (Taliban-Herrschaft), überstehen Mariam

und Laila gemeinsam Bombardierung, Hunger und physische

Gewalt – ihr Lebenswille scheint unermesslich zu sein.

Ein Ausschnitt aus dem Buch:

… Zitternd lag Laila in dem armseligen OP-Saal auf einer roll-

baren Trage, während sich die Ärztin über einer Wasserschüssel

die Hände schrubbte. Eine Schwester rieb Lailas Bauch mit

einem Lappen ab, der mit einer gelbbraunen Flüssigkeit getränkt

war. Eine andere Schwester stand neben der Tür, die sie immer

wieder einen Spaltbreit öffnete, um nach draußen zu spähen.

Die Ärztin hatte ihre Burka abgelegt. Mariam sah einen Schopf

silbriger Haare, schwere Augenlider und schlaffe Mundwinkel,

die von Müdigkeit zeugten. „Sie verlangen, dass wir selbst beim

Operieren eine Burka tragen“, erklärte sie und deutete auf die

Schwester an der Tür. „Sie passt auf, dass keiner kommt, und

schlägt gegebenenfalls Alarm.“ Sie sagte dies ganz nüchtern

und wie beiläufig und Mariam spürte, dass sie längst alle Wut

hinter sich gelassen hatte. Eine Frau, so dachte sie, die noch

froh darüber sein konnte, dass sie überhaupt arbeiten durfte, sich

gleichzeitig aber darüber im Klaren war, dass auch dieses Privi-

leg auf dem Spiel stand. ….

Luise Hofmann

Unsere Bücherecke

lustigen Abend verbrachten.

Am nächsten Morgen ging es wieder Richtung Heimat. Dieses

Mal über Slowenien mit Zwischenstation Laibach. Dort wurden

wir schon von unserem Stadtführer erwartet, mit dem wir zu Fuß

eine Stadtführung absolvierten. Besondere Sehenswürdigkeiten

waren der Dom St. Nikolaus, der Preserenplatz und der Markt

rund um den Dom. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit

unserem Reiseführer fuhren wir weiter nach Bled, vielen auch

bekannt im Zusammenhang mit der Oberkrainer Musik. Bled

zeigte sich als sehr schöner Ort, der auch um diese Jahreszeit

noch stark frequentiert ist. Sehenswert auf jeden Fall der Bleder

See mit seiner kleinen Insel und deren bekanntem Symbol, der

Kirche Mariä Himmelfahrt. Wir ließen es uns auch nicht nehmen,

in einem der vielen Lokale die legendäre Bleder Cremeschnitte

zu verkosten. Mit diesen letzten Eindrücken verließen wir Slo-

wenien durch den Karawankentunnel und kamen um 19:00 Uhr

vollzählig und um einige Erlebnisse reicher in Thurn an.

Deshalb gilt auch dieses Mal unser besonderer Dank unserem zu-

verlässigen Busfahrer Thomas und unserem Präsidenten Weber

Sepp für die Organisation dieser Reise.

Peter Possenig