Previous Page  13 / 64 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 13 / 64 Next Page
Page Background

13

BLICK

Ein

Baugeschehen

Auf Grund von mehreren wiederkehren-

den Hochwasser- und Murereignissen

mit umfangreichen Geschiebeablagerun-

gen in den zwei Rückhalteanlagen am

Schwemmkegel in Arnbach und damit

verbundenen kostenintensiven Räumun-

gen in den letzten Jahren, wurde über

mehrfaches Ersuchen von Bgm. Schiff-

mann durch die Wildbach- und Lawinen-

verbauung, Gebietsbauleitung Osttirol, ein

größeres Verbauungsprojekt am Tödter-

bach, welcher auf 2.325 m Seehöhe dem

Thurntaler See entspringt, geplant.

So stehen schon im unteren, besiedelten

Bereich, sowohl rechts- als auch links-

ufrig große tiefreichende Rutschungen

im Ausmaß von rund 63.000 m³ an. Ver-

gleichsweise haben die beiden Rückhal-

tebecken nur ein Fassungsvermögen von

20.000 m³ bzw. 15.000 m³.

Daher ist ein Ziel des Projektes u.a. die

Geschiebebindung im unteren und oberen

Mittellauf durch Stabilisierung der Erosi-

onsstrecken mit Querwerken sowie Ent-

wässerung der labilen Grabeneinhänge.

Zudem sollen weitere Bacheintiefungen

in den stärksten Hangzuschubsbereichen

verhindert werden.

Im Frühjahr 2015 wurde mit dem 1. Ab-

schnitt der Verbauungsmaßnahmen am

Unterlauf des Tödterbaches begonnen.

Dabei wurde die linksufrige Dammkrone

wesentlich verstärkt und erhöht, um Mur-

ausbrüche Richtung Arnbacher Siedlungs-

gebiet zu verhindern.

Heuer haben die Arbeiter der Wildbach-

und Lawinenverbauung auch vorgezo-

gene Baumaßnahmen im oberen Ein-

zugsbereich ausgeführt, wobei von den

geplanten Kleinretentionsbecken bereits

mehrere Becken im Bereich der Parggen

Alm fertiggestellt wurden. Damit soll er-

reicht werden, dass bei starken Nieder-

schlägen das Wasser nur gedrosselt in

den Tödterbach abfließen kann. Für diese

Bautätigkeiten und künftige Instandhal-

tungsmaßnahmen musste auch ein neuer

Zufahrtsweg als Verlängerung des Köck-

berger Waldweges bis zum Thurntaler See

umweltschonend angelegt werden.

Im Bereich Feigental-Rutschung wurden

heuer die Runsen durch den Einbau von

Stahlgitter-Elementen stabilisiert und

größere Entwässerungsmaßnahmen be-

gonnen. Wegen dem nur schwer zugäng-

lichen Gelände muss für künftige Arbeiten

im Mittellauf auch eine größere Material-

seilbahn eingesetzt werden.

Das gesamte Projekt ist auf einen Zeitraum

von rund 10 bis 15 Jahre ausgerichtet. Der

erste Bauabschnitt wurde auf € 3,5 Mio.

geschätzt, wovon die Marktgemeinde Sil-

lian einen Anteil von 18% zu tragen hat.

Beim zweiten Bauabschnitt werden die

Kosten mit rund € 6,5 Mio. angegeben, wo

der Gemeindeanteil noch nicht endgültig

feststeht. Auf Grund der beharrlichen Fi-

nanzierungsverhandlungen durch Bgm.

Hermann Mitteregger sollte dieser Anteil

doch noch etwas geringer werden.

Ein großer Dank gilt bei diesem Projekt vor

allem der Wildbach- und Lawinenverbau-

ung, Gebietsbauleitung Osttirol, welche

die Marktgemeinde Sillian als Projektbe-

treiberin bestens unterstützt.

Text und Fotos: MGS

Weitere Verbauungsmaßnahmen am Tödterbach