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Bergwacht
Ihre 20 aktiven Mitglieder haben im
Jahr 2015 insgesamt 571 Dienste
mit einer Summe von 1749 Einsatz-
stunden geleistet. Damit erfüllt die
Bergwacht die ihr vom Land Tirol an-
vertrauten Aufgaben, nämlich den
Vollzug einer Reihe von Landesge-
setzen - darunter das Naturschutz-
gesetz, das Feldschutzgesetz, das
Abfallwirtschaftsgesetz sowie das
Landespolizeigesetz,
Rettungs-
und Katastrophenhilfsdienste sowie
den internen Dienstbetrieb.
Die Bergwacht kann in Außer- und
Innervillgraten zu Such-, Lawinen-
und Katastropheneinsätzen geru-
fen werden. Sie leistet seit Jahren
Rettungsdienste bei sportlichen
Wettkämpfen und Veranstaltungen
im alpinen Gelände und stellt seit
2009 eine alpinärztliche Einsatz-
gruppe für den Rettungshubschrau-
ber Martin 4 in Matrei/Osttirol. Für
diese Einsätze steht eine entspre-
chende Ausrüstung zur Verfügung,
die Bergwächter werden in regel-
mäßigen Schulungen aus- und wei-
tergebildet. Da die Bergwacht eine
öffentlich-rechtliche Körperschaft
ist, erfolgt jeder Einsatz grundsätz-
lich gratis.
Im Jahr 2015 versorgte die Berg-
wacht 14 Verletzte. Im Behörden-
dienst leistete die Bergwacht 2015
im Villgratental 378 Dienste zu 1169
Einsatzstunden. Wie jedes Jahr lag
dabei der Schwerpunkt im Winter
auf den Hütten- und Schutzwald-
kontrollen, im Sommer auf dem
Vollzug von Pilzschutz- und Abfall-
wirtschaftsgesetz. Generell hielten
sich die Übertretungen im Rah-
men: Bei 113 kontrollierten Perso-
nen mussten 43 Übertretungen mit
Abmahnungen geahndet werden.
Keine der kontrollierten Personen
hatte die gesetzliche Höchstmen-
ge in einem Ausmaß überschritten,
welches eine Beschlagnahme ge-
rechtfertigt hätte. 83 Übertretungen
nach dem Abfallwirtschaftsgesetz
wurden festgestellt und 26 Abmah-
nungen im Bereich Lärmschutz
ausgesprochen.
Im Rahmen ihrer zeitlichen Mög-
lichkeiten geht die Bergwacht auch
Hinweisen auf seltene Tierarten
oder ungewöhnliche Pflanzen im
Villgratental nach. Im Sommer
2015 wurde dabei die Verbreitung
der Kirschessigfliege (Drosophila
suzukii), eines aus Ostasien stam-
menden Obstschädlings, genauer
untersucht und dokumentiert. Diese
dürfte bereits in den letzten Jahren,
nicht ganz unbemerkt aber immer-
hin unidentifiziert ins Villgratental
eingewandert sein. Bei den großflä-
chigen Kontrollen im August 2015
zeigte sich eine recht großflächige
Verbreitung von Außeruntwerwal-
den bis hinter den Klamperplatz
sowie in den Außervillgrater Frak-
tionen Winkeltal und Versellerberg.
Der höchste Fund gelang einer
Streife an der Ostflanke des Gabe-
sitten auf ca. 2100m aus Moosbee-
ren. Neben diesen wurde das In-
sekt vor allem in Heidelbeeren und
Himbeeren gefunden, es kann aber
jedes Obst mit ausreichend dünner
Schale befallen. Preiselbeeren wer-
den aufgrund ihrer recht robusten
Schale verschont.
2015 war die Kirschessigfliege bis
in die zweite Septemberhälfte aktiv,
noch am 29. 9. fand eine Streife in
der Fraktion Unterwalden, Gemein-
de Außervillgraten, befallene Him-
beeren. Wenn frische Früchte mit
fast flüssigem Inhalt festgestellt
werden, kann das beim Einsatzstel-
lenleiter, in der Geschäftsstelle oder
bei jedem Bergwächter gemeldet
werden.
Abgerundet wird der interne Dienst-
betrieb durch die Aktion Friedens-
licht.
Die Fahnenabordnung der Berg-
wacht rückte bei den 4 Prozessi-
onen in Außervillgraten aus und
verabschiedete im November ihren
verstorbenen Kameraden, Gründer
und Alt-Einsatzstellenleiter Heinrich
Hofmann.
Dr. Gernot Walder
„Die Schöpfung zu schützen, der Heimat zu nützen, dem Nächsten zu helfen in jeglicher
Not ist unser oberstes Gebot“ - so lautet das Motto der Einsatzstelle Villgratental der Tiroler
Bergwacht.
Vereinsleben