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Gesund & Fit

Gesundheit aus der Apotheke Gottes -

Mistel

Sie wächst kugelförmig auf ihrer

Wirtspflanze. Die immergrünen

Blätter sind lederartig und gelblich-

grün. Die Beere ist weißlich, etwas

glasig, innen schleimig und klebrig.

Die Vögel verbreiten den klebrigen

Samen in der Weise, dass sie ihn

mit dem Schnabel am Ast abwet-

zen, oder aber ihn unverdaut mit

dem Kot ausscheiden. Nur so ist

ihre Fortpflanzung gegeben, da es

sich nämlich zeigt, dass der Samen

weder in Wasser noch in Erde ge-

legt zur Keimung kommt.

Die Volksnamen, die man in alten

Kräuterbüchern findet, wie Albran-

ken, Donnerbesen, Drudenfuß,

Heiligkreuzholt, Hexenbesen, He-

xenchrut, lassen darauf schließen,

dass die Mistel eine uralte Heil- und

Zauberpflanze unserer Vorfahren

war. Sie ist eine geheimnisumwitter-

te Pflanze. Den Druiden (keltische

Priester) galt sie als heilige Pflanze,

als ein Allheilmittel, das jedes Übel

beseitigen konnte. Die Priester

schnitten sie mit besonderen Mes-

sern und Hippen unter feierlicher

Zeremonie ab. Alte Kräuterärzte

wendeten sie als ausgezeichne-

tes und sicher wirkendes Mittel bei

Epilepsie an. Diese Wirkung, uralt

bekannt, wird insbesondere vom

Kneipp-Arzt Dr. Bohn bei chroni-

schen Krämpfen und hysterischen

Beschwerden auch in unserer Zeit

noch angewendet.

Man sammelt die Blätter und Stän-

gel, die zum Trocknen kleinge-

schnitten werden, nur in den Mona-

ten November und Dezember und

in den Monaten März und April. Die

übrigen Monate ist die Mistel ohne

Heilkraft. Als die besten Pflanzen

mit größter Heilwirkung gelten jene

von Eichen und Pappeln. Die Bee-

ren, die in der Homöopathie äußer-

lich Verwendung finden, werden zur

Teebereitung nicht genommen. Da

die Mistel den gesamten Drüsen-

haushalt bestens beeinflusst, ist sie

ein vorzügliches, stoffwechselför-

derndes Mittel. Gleichzeitig ist ihr

Einfluss auf die Bauchspeicheldrü-

se so gut, dass die Zuckerkrank-

heit bei fortgesetzter Tee-Einnahme

ihre Entstehungsursachen verliert.

Gerade Leute, die an chronischer

Stoffwechselerkrankung

leiden,

sollten einmal versuchen, mindes-

tens ein halbes Jahr hindurch regel-

mäßig Misteltee zu trinken.

Bei Arterienverkalkung kann man

die Mistel als vorzüglichstes Mittel

preisen, hochgeschätzt und emp-

fohlen bei Schlaganfall, der niemals

eintritt, wenn man vorher regelmä-

ßig zu Misteltee greift. Auch als

blutstillendes Mittel findet der Mis-

teltee Verwendung. Kalt in die Nase

aufgezogen, wirkt er stillend bei

Nasenbluten, als Tee genossen bei

Lungenblutungen und im Verlauf

von Typhus oder Ruhr bei Darmblu-

tungen. Bei schweren Kreislaufstö-

rungen kann man nicht oft genug

auf die Mistel verweisen.

Da die Mistel die Wirkstoffe hat,

die den gesamten Körperhaushalt

normalisieren, geschieht das Un-

vorstellbare, dass sie den hohen

Die Mistel ist unser bestes Herz- und Kreislaufmittel. Wer kennt sie nicht, die mit Hilfe von

Saugwurzeln, zerstreut auf Laubbäumen, Tannen und Kiefern schmarotzt und die als groß-

artige Heilpflanze aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist?