Mai 2016 Gemeindekurier Nußdorf-Debant 84. Ausgabe
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Als Dankeschön für alle freiwilligen
Helfer organisierten am 4. Februar
die Jungbauern, Bauern und Bäuerin-
nen von Nußdorf-Debant gemeinsam
einen Solo-Kabarettabend der ande-
ren Art. Mit der Kultfigur „Petut-
schnig Hons aus Schlatzing“ tourt
Wolfgang Feistritzer aus Malta als
„Der Wut-Bauer“ durch ganz Öster-
reich.
Er versteht es komplexe Sachverhalte
auf einfache Bauernregeln herunter
zu brechen. Er philosophiert ganz
bauernschlau über Red Bull, Mc Do-
nald’s oder gibt den ganz normalen
Wahnsinn unseres Alltags mit sehr
spitzzüngiger Wortwahl zum besten.
Auf Youtube gibt es mittlerweile un-
zählige Videos, die meist zu Hause
unter einfachen Bedingungen gedreht
werden. Besondere Bekanntheit er-
hielt er mit dem Dreh eines Red Bull-
Video vs. Milch. Vielleicht ist der
Hons die Stimme der schweigenden
Mehrheit, einer dem man aber auch
die derbere Wortwahl verzeiht.
Nahrungsherstellung darf nicht von
großen landwirtschaftlichen Firmen
und Konzernen übernommen wer-
den. Der Biobauer kennt genau die
Probleme der kleinstrukturierten
Landwirtschaft und mit der Kultfigur
Petutschnig Hons kann er die Miss-
stände in der Öffentlichkeit gut kund-
tun. Der gelernte Vermessungstechni-
ker bewirtschaftet mit seiner Familie
einen 13 ha Betrieb mit 15 Milchkü-
hen.
In der Pause konnten die rund 200
Zuseher die Lachmuskeln entspannen
und sich mit Brezen, Krapfen und
Getränken stärken. Nach der Vorstel-
lung hatte man ausreichend Ge-
sprächsstoff, die Themen weiter zu
diskutieren. Ganz nach dem Motto:
Fahr nicht fort – kauf im Ort!!! Wir
haben es in der Hand! Mit dem Kauf
regionaler Lebensmittel fördern wir
Konsumenten die Bauern der Region.
Der Nacken schmerzt, das Fieber
steigt, eine stark blutende Wunde…
altbewährte Hausmittel wie Wickel,
Umschläge, Heilpflanzen, Tees, Öl-
auszüge, Signaturen und vieles mehr
haben auch noch heute ihre wohltu-
ende Bedeutung für Alltagsbeschwer-
den. Viele interessierte Frauen folg-
ten am 23. März der Einladung der
Bäuerinnen und gingen mit viel neu-
em und aufgefrischtem Wissen nach
Hause. Anna Holzer referierte in ih-
rem Vortrag, wie wertvoll und hilf-
reich unsere heimischen Heilkräuter
und natürlichen Lebensmittel sind.
Immer mehr Menschen finden wieder
zu den alten Hausmitteln zurück, die
uns die Natur zur Verfügung stellt.
Die einfache Zubereitung und die ho-
he Wirkkraft der „traditionellen
Hausmittel“ haben die Teilnehmerin-
nen begeistert und überzeugt.
Rezepte aus der Broschüre
„Traditionelle Hausmittel neu entdeckt“
von Kräuterwirtin Anna Holzer
Halsweh, Husten:
Hustensirup aus Zwiebel: ½-1 Zwiebel kleinschneiden, in ein Schraubglas
geben, ½ bis 1 EL hochwertigen Honig zugeben, den entstehenden Saft kaf-
feelöffelweise über den Tag verteilt trinken, gut schleimlösend. Der Saft
sollte stets frisch zubereitet werden.
Hustensirup aus Schwarzen Rettich: Schwarzen Rettich halbieren, etwas
aushöhlen, Kandiszucker hineingeben, den entstandenen Saft als Hustensi-
rup verwenden.
Brandwunden:
Leinöl, Hauswurz oder Aloe Vera, bei großflächigen Verbrennungen den
Arzt aufsuchen!
Betroffene Stellen gut kühlen, aber keine Erfrierungen oder Unterkühlungen
riskieren.
Klettensalbe bei Verbrennungen: 2 Handvoll frische Blätter und Wurzeln
der Klette (Arctium lappa) mit frischer Butter vermengen und gut durchkne-
ten, nicht auf offene Wunden auftragen.
Insektenstiche:
Spitzwegerich, Zwiebelsaft, Kamillenteeumschlag, Essig mit Heilerde in
Breiform, Melissenblätter anfeuchten, auf Insektenstich auflegen und mit ei-
nem Tuch bedecken.
Ein altbewährtes Hausmittel: die Ohrkerze
Traditionelle Hausmittel neu entdeckt
Bäuerinnen
„Auf’s Maul“