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Seite 30

12/2015

49 Jahre hat er sie geführt, seine Firma. 51 junge Menschen

sind in dieser Zeit bei ihm in die Lehre gegangen.

Mindestens 20 weitere Mitarbeiter waren in diesen 49 Jahren

beim „Paula Tischla“, wie man ihn so landläufig nannte, kür-

zer oder länger beschäftigt.

Ein besonders großes Herz hatte er für Mitarbeiter, die es im

Leben etwas schwerer hatten. Ein guter Grund für sehr viele,

auch DANKE zu sagen!

Nachdem Onkel Isidor – sein Vorgänger - 1965 mit 51 Jahren

verstarb, musste er als logischer Nachfolger ins kalte Wasser

springen. Mit 24 Jahren hat er dann die Meisterprüfung

geschafft und als jüngster Tischlermeister Tirols die Firma

weitergeführt.

Ganz klein hat’s dann im Sommer 1966 begonnen, erst mit

einem Lehrling, dann mit zwei. Die Einrichtungswünsche

waren zu der Zeit noch recht bescheiden: Ein Abwasch-

schrank, (noch aus verleimten Brettern) in Oberassling, ein

Bett und zwei Nachtkastln in Kosten, einige Stallfenster und -

türen in Penzendorf; bald aber auch schon eine erste sogenann-

te Resopalküche oder ein edles Wohnzimmer bei Kunden, die

sich es leisten konnten. Meister Sepp und sein Team bewerk-

stelligte alles, was an Kundenwünschen so anfiel.

Ziemlich einige Jahre wurde auch noch Mobiliar für die letzte

Reise bereitgestellt, auf besonderen Wunsch auch mit Einbet-

tung, Trauerbegleitung usw., heute würde man sagen, „all

inclusive“.

Je nach Anlassfall und Arbeitszeitüberschreitung hat die Ver-

abschiedung dann auch manchmal gar nicht so traurig geendet.

Reklamationen gab’s da so gut wie nie!

Viele Jahre wurden jede Menge Truhen in verschiedenen Grö-

ßen und Holzarten sowie Schrankteile, Sockel, Simse und

Diverses für Weiterverarbeitende und Händler gefertigt. Eben-

so hunderte Laufmeter, wenn nicht gar einige Kilometer Bal-

konbrüstungen.

Der Mitarbeiterstab hat sich dann nach größerem Zu- und.

Umbau sehr schnell vergrößert und ist auf bis zu 25 Beschäf-

tigte angewachsen. Fast jeder Arzt, Architekt oder Geschäfts-

mann, der was auf sich hielt, hat sich seine Wohnungseinrich-

tung oder zumindest ein edles Einzelstück vom Hause Unter-

weger kommen lassen.

Mit der Zeit wurde aber auch Tirol zu klein. Ladeneinrichtun-

gen für Italien, Schweiz, Deutschland, wurden zu bester

Zufriedenheit geliefert, ganz besonders aber auch feine Ein-

richtungen für Ferienwohnungen und Hotels weitum, speziell

in Südtirols Nobelorten. Sogar Verona Feldbusch-Pooth soll

angeblich schon in einem Himmelbett vom „Paula Tischla“

geschlafen oder zumindest gelegen haben.

Jahrzehntelang hat die Firma auch Aufnahme- und Tonstudios

in allen großen Städten Deutschlands und noch weiter einge-

richtet. Es ging nicht immer alles gut, aber streiten oder kämp-

fen war nicht dem Sepp seins.

Er war ein guter Chef, oft vielleicht viel zu gut. Sein Gutsein

wurde oft auch gut ausgenutzt. Mitunter konnte er auch

anstrengend sein, so wie viele Chefs,- aber wir hatten‘s gut,-

manche ein halbes oder ganzes Arbeitsleben lang.

Zu guter Zeit loslassen, konnte – wollte – durfte er nicht und

so kam’s wie’s kommen musste - Schade!

Dennoch, er hat Arbeitsplätze geschaffen für sehr viele, fast

oder ganz vor der Haustür, ein halbes Jahrhundert lang. Das

war auch Lebensqualität.

DANKE SEPP! Es lebe die Hoffnung!

OAS, einer, der’s auch gut hatte.

Neunundvierzig und einundfünfzig ist auch hundert

Manchmal kommt die Dankbarkeit zu kurz! Ein kleiner Rückblick.

Leserbrief: Ein bisschen wie Hund und Katz...

Der Mist beider! oben genannter Haus-

tiere verbreitet bekanntlich immer wie-

der Ärger in der Bevölkerung. Ein gro-

ßer Unterschied besteht allerdings darin,

dass es kaum möglich ist, den täglichen

Auslauf einer Katze auf Schritt und Tritt

zu verfolgen und sich so der Katzenbe-

sitzer relativ leicht der Verantwortung

entziehen kann. Beim Hund verhält sich

das etwas anders.

Da er hauptsächlich in Begleitung seines

Herrchens/Frauchens ist, spielt sich sein

Toilettengang unausweichlich fast

immer entlang unserer öffentlichen

Wege und Straßen ab. So ist der Ärger

vieler Gemeindebürger bestens nach-

vollziehbar. Jeder von uns hat das Recht,

saubere Spazierwege vorzufinden und

seine Schuhe ohne Inspektion und Des-

infektion wieder in die Ablage stellen zu

können.

Ich selbst, seit geraumer Zeit in Mitbe-

sitz eines Hundes, komme mir jedenfalls

mit meinen Hundesäckchen sehr einsam

vor und bin entsetzt, wie unbekümmert

viele meiner Kollegen mit diesem The-

ma umgehen. - Da gefällt jemandem

sogar der stark bewölkte Himmel, wäh-

rend des Menschen bester Freund sein

Werk verrichtet. “Immer der Nase

nach”, sagt mir mein Hund und bringt

mich noch mehr zum Erschüttern, indem

er mir die Anzahl der herumliegenden

Drecke erst richtig bewusst macht. Was

mir am wenigsten gefällt, ist, dass wo

von mir noch kein einziges Hundstrüm-

merl liegen geblieben ist, auch ich in die

Pauschalverurteilungen der zwangsbe-

glückten, in Unmut geratenen Mitbürger

hineingerate und genauso für diese Sau-

erei mitverantwortlich gemacht werde.

Wenn auch manche meinen, man kommt

trotzdem ohne Sackerl aus, denn am

Wegrand, in den Wiesen oder den

Böschungen stört der Mist niemanden,

können die Bauern und Gemeindearbei-

ter andere Geschichten erzählen.

Langes Schreiben, kurzer Sinn: Ich bitte

einfach alle Hundebesitzer/innen (hier

muss sogar gegendert werden) um einen

verantwortungsvollen Umgang mit die-

sem Thema, besonders jene, die sich

hier ganz besonders angesprochen füh-

len.

Manuel Lukasser

Energiespartipp

Geschirrspüler verwenden:

Spülmaschinen der Energieklasse A und

mehr sind im Vergleich zur Handwä-

sche reine Energiesparer – beim Was-

ser- und beim Stromverbrauch!