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Gesundheit

fast unbeweglich und der Arzt stell-

te bereits eine Lähmung fest), hat

sich auf meinen Rat hin täglich das

Gelenk und den rechten Arm mit

der Essenz eingerieben. Sie spürte

von Tag zu Tag eine große Besse-

rung. Heute ist das Gelenk normal

und sie kann ihren Haushalt wieder

versehen. Aber auch die Blätter,

abgebrüht und als warmen Brei auf

gelähmte Glieder aufgelegt, helfen

über Nacht, wenn das Leiden von

Überanstrengung, Verrenkung oder

Verstauchung herrührt.

Eine Tante meines Mannes wurde

auf der Straße von einem Motorrad-

fahrer niedergestoßen. Sie kam mit

einer Hüftgelenksfraktur ins Kran-

kenhaus, wurde genagelt und nach

ihrer Genesung wieder entlassen.

Nach einem Jahr sollte der nagel

entfernt werden. Nachdem sich kei-

ne Schmerzen zeigten und sie wie-

der normal gehen konnte, unterließ

sie die nach Jahresfrist vorgesehe-

ne Untersuchung. Es schien alles

in bester Ordnung, bis sich eines

Tages unerträgliche Schmerzen

einstellten. Nun wurde der Nagel

entfernt und festgestellt, dass sich

bereits eine Knocheneiterung ge-

bildet hatte. Injektionen betäubten

zwar kurzfristig die Schmezren,

die Knocheneiterung wurde jedoch

nicht geheilt. In diesem Stadium

kam sie zu uns auf Besuch, ein

richtiges Häuflein Elend. Ich kann

ohne Übertreibung sagen: Über

Nacht haben warme Breiumschlä-

ge von Beinwurzmehl geholfen.

Am nächsten Tag schon konnte die

Frau schmerzlos sitzen und liegen.

Nachdem in Kräuterhandlungen

nur kleingeschnittene Wurzeln zu

bekommen sind, hat die kluge Tan-

te sich in der Röhre nachgetrocknet

und sie in einer alten Kaffeemühle

(eine Mohnmühle kann die gleichen

Dienste tun) gedreht. Sie hat diese

Breiumschläge so lange aufgelegt,

bis sie keinerlei Beschwerden mehr

verspürte.

Das Beinwurzmehl wird in einer

Kasserolle mit heißem Wasser zu

einem Brei verrührt, den man warm

zwischen ein Leintüchlein auf die

kranke Stelle legt. Die Beinwurz ist

das beste Wundmittel bei äußeren

und inneren Wunden, bei Verletzun-

gen aller Art, Quetschungen, Bluter-

güssen und Knochenbrüchen. Auch

bei Krampfadergeschwüren, rheu-

matischen

Muskelverdickungen,

Gichtknoten, Geschwülsten, Na-

ckenschmerzen, bei schmerzenden

Amputationsstümpfen und selbst

bei Beinhautentzündungen helfen

diese warmen Breiumschläge.

Innerlich kann man die Wurzeln

als Tee bei Bronchialkatarrh, Be-

schwerden des Verdauungsappara-

tes, Magenblutungen und Rippen-

fellentzündung anwenden. Zwei bis

vier Tassen werden am Tag schluck-

weise warm getrunken.

Für eine Tasse rechnet man zwei

Teelöffel der kleingeschnittenen

DAUMENKINO

Wurzel im Aufguss, lässt einmal

leicht aufkochen und dann drei Mi-

nuten ziehen. Bei Magengeschwü-

ren sei folgender Mischtee empfoh-

len:

100g Beinwurz, 50g Ringelblume,

50g Vogelknöterich, je ein Teelöffel

für eine Tasse im Aufguss, nicht ko-

chen nur brühen und drei Minuten

ziehen lassen. Drei bis vier Tassen

am Tag schluckweise warm trinken.

Maria Treben