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BLICK

Ein

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Portait - Marlis Klammer

Oder haben Sie schon im Geschäft

der Firma Klammer zwischen den

Installationsarmaturen und Ventilen die

kunstvollen Glasschüsseln und Billets

mit Engeln aus Glas entdeckt?

Zugegeben, der neu gestaltete Schau-

raum direkt an der Bundesstraße ist hin-

ter davor parkenden Autos nicht immer

gut sichtbar und das Atelier befindet

sich sehr versteckt im Keller der kleinen

Kaserne. Doch wenn man sich die Mühe

macht und genauer hinschaut, tun sich

Schätze auf: kunstvolle Glasschüsseln

und -teller, bunte Glasbilder und allerlei

kleine, liebevoll gestaltete kreative und

funktionelle Geschenksartikel aus Glas.

Verantwortlich dafür ist Glasermeisterin

Marlis Klammer, Absolventin der Glas-

fachschule für Kunsthandwerk und De-

sign in Kramsach.

2004 kam Marlis, nachdem sie in Inns-

bruck und Villach ausgiebig berufliche

Erfahrungen in Bauverglasung und

Kunstglaserei gesammelt hatte, in den

väterlichen Betrieb, um ihrer Schwes-

ter Simone zur Seite zu stehen, die

inzwischen die Geschäftsführung über-

nommen hatte. Als Glasermeisterin in

Bauverglasung konnte sie ihr Wissen

perfekt in die Firma einbringen. Doch

die künstlerische Arbeit mit Glas ließ sie

nie richtig los. „Ich hatte schon länger

den Wunsch, einen Raum für Glas und

Kunst zu gestalten. Doch ich dachte, die

Idee braucht Zeit zum Reifen, bis ich er-

kannte, dass es am Besten ist, einfach

mal anzufangen!“

Im Keller der kleinen Kaserne hat Marlis

ihr Atelier eingerichtet. Mit dem

Schmelzofen, in dem durch Fusing bei

zirka 820° Gläser verschmolzen werden,

begann sie, mit dieser speziellen alten

und wieder neu entdeckten Handwerks-

technik zu experimentieren. Mit Float

und Pulver oder mit einem bereits ein-

gefärbten Glas (Artisa) werden farbliche

Kontraste gesetzt und durch spezielle

Techniken und Formen entstehen unter-

schiedlichste Strukturen. Diese Art der

Glasverarbeitung erfordert ein Höchst-

maß an Know-how und Erfahrung. Auch

die Technik des Sandstrahlens kommt

immer wieder zur Anwendung.

„Ich liebe es, zu experimentieren und

versuche

im-

mer Neues“. Das

Ergebnis

zeigt

sich in außer-

g ewö h n l i c h e n ,

kreativen Unika-

ten. Die Firma

S. Schösswender

und die Kunst-

schmiede Alfons

Steidl wissen ihr

Können

bereits

zu schätzen und arbeiten regelmäßig

mit Marlis zusammen, speziell bei der

Gestaltung von Grabkreuzen mit Gla-

seinsätzen. Die Kombination aus Metall

und Glas ist besonders reizvoll. Auch

Kunden aus Südtirol schätzen ihre Arti-

sa-gefusten Glasarbeiten, die vielfach in

Isolierglas eingebaut werden.

Besonders freut sich Marlis über eine

gelungene Spezialanfertigung für eine

Kundin. Dabei wurde eine Kinderzeich-

nung in einen Glasteller übertragen.

„Die strahlenden Augen der Kundin bei

der Überreichung des Kunsthandwerk-

stückes sind der größte Lohn.“ Gerne

hätte Marlis Klammer mehr solcher Auf-

träge. „Es hat sich in Sillian noch nicht

Aus Leidenschaft zum Handwerk

Jetzt mal ehrlich! Haben Sie gewusst, dass es Sillianer Glaskunsthandwerk

gibt?