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Ausflugsfahrt ins Defereggental
Juni 2014
Defereggental – Erkundung
interessanter Sehenswürdigkeiten
Im Monat Mai starteten wieder die Ausflugsfahrten für alle Reiselustigen
In Zusammenarbeit des „Ausschus-
ses Jugend, Senioren, Familie und So-
ziales“ (Obfrau Lydia Unterluggauer)
mit dem Leiter der Erwachsenenschule
(OSR Franz Gruber) wurde eine interes-
sante Fahrt ins schöne Defereggen or-
ganisiert.
Mit einem bequemen Reisebus der
Firma Bundschuh Reisen starteten am
27.05.2014 über zwanzig interessierte
Tristacherinnen und Tristacher Richtung
Iseltal. Nach Hopfgarten i. Def. stieg un-
sere ortskundige Reisebegleitung Fr. Ot-
tilie Stemberger zu. Weiter ging die Rei-
se ins hochgelegene St. Veit (1500 m
Seehöhe). Bei einem kurzen Stopp am
Kirchplatz wurde uns einiges über die
Heimatgemeinde „Reimmichls“, dem
Priester und Dichter Sebastian Rieger,
erklärt. Für Interessierte ging sich ein
kurzer Besuch der Pfarrkirche zum Hl.
Vitus zeitlich ebenfalls noch aus.
Anschließend brachte uns unser
Chauffeur sicher über die Reimmichl-
straße hinunter zu unserem Hauptziel,
dem Zottenkirchl.
Hiermit hat es eine eigene Be-
wandtnis: So sollte das kleine Kirchlein,
direkt an der Landesstraße gelegen, auf
Grund sehr schlechter Bausubstanz,
ursprünglich abgerissen werden. Doch
Fr. Ottilie Stemberger, ehemalige Ge-
meindeamtsleiterin von St. Veit, war es
schon länger ein Anliegen, dieses Kirchl
zu restaurieren. Wie es sich so ergibt,
wurde Ottilie 2011 mit dem Volkskul-
turpreis Tirol für verdiente Initiativen im
Defereggental ausgezeichnet. Für den
Geldpreis, den sie dafür erhielt, hatte
sie gleich eine uneigennützige Verwen-
dung. „Das ist das Startgeld für die Re-
staurierung unseres Zottenkirchl!“, war
für Ottilie klar. So gründete sie mit fünf
guten Freunden den „Verein zur Rettung
des Zottenkirchls“. Der erste Schritt war
getan und schon gingen die intensiven
Vorbereitungen los.
Begonnen wurde im Frühsommer
2011 mit dem neuen Schindeldach und
weiter ging es Schlag auf Schlag. Ent-
fernung des Kirchenbodens, archäologi-
sche Grabungen, Fundamentsicherung
sowie eine Kernbohrung (=statische
Sicherung des Mauerwerks). Nach der
Winterpause begannen die Innenarbei-
ten. Dort kamen für alle völlig überra-
schend Reste der ursprünglichen Bema-
lung zutage.
Als Prunkstück ist zweifellos die
Darstellung der drei Erzengel Gabriel,
Michael und Raffael an der Emporen-
wand zu sehen, die sachgemäß frei-
gelegt und ergänzt wurden. Nachdem
der Plattenboden nach altem Vorbild
verlegt, restliche Einrichtungen (Bänke,
Altäre, Statuen, Kreuz...) aufgestellt wa-
ren, wurde auch noch der Außenbereich
der Kapelle in Schuss gebracht.
Nachdem viele fleißige Hände alles
auf Hochglanz gebracht hatten, erfolg-
te am 21.10.2012 die feierliche Neu-
segnung durch den Ortspfarrer Stefan
Bodner. Er sprach die Hoffnung aus, die
Kapelle Mariä Heimsuchung oder auch
„Zottenkirchl“ genannt, möge von vie-
len Gläubigen besucht werden, um hier
Kraft und Trost zu finden.
Für uns Reisende aus Tristach wa-
ren die Führung und Erklärungen von Fr.
Ottilie Stemberger sehr beeindruckend
und informativ. Passend zum äußeren
Rahmen sowie zum Marienmonat Mai
verabschiedeten wir uns mit dem schö-
nen Marienlied „Wir ziehen zur Mutter
der Gnaden ...“ vom Zottenkirchl. So
mancher wird seine persönlichen An-
liegen an die „Schwarze Madonna mit
einer weißen Hand“ vorgebracht haben.
Ein ganz herzliches Dankeschön an
Fr. Ottilie Stemberger für diese überaus
interessante Führung und meine per-
sönliche Bewunderung für die beeindru-
ckende Umsetzung dieses Projektes trotz
schwieriger persönlicher Umstände.
Unsere Nachmittagsfahrt musste
weiter gehen und so brachte uns Chauf-
feur Helmuth talauswärts direkt ins
Ortszentrum von Hopfgarten zu unse-
rem nächsten Ausflugsziel - die „Machl-
kammer“.
Fr. Eva Wahler hieß uns dort herzlich
willkommen, sie öffnete eigens für uns
an diesem Nachmittag die Räumlich-
keiten der „Machlkammer“. Dort fanden
Schwarze Madonna mit weißer Hand ...
... im Zottenkirchl