Seite 10 - Gemeindezeitungen

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Juni 2014
Florian (re. außen) mit Schauspielkollegen
Koflkurier:
Florian, wann hast du das
erste Mal daran gedacht, Schauspieler
zu werden?
Florian:
So mit 13, 14 Jahren erwachte
in mir dieser Wunsch. Mir war langwei-
lig und ich stellte mir vor, wie es wohl
wäre, ein anderer zu sein. Ich wollte
gerne in andere Häute schlüpfen. Nach
der Matura am Sport-Borg in Lienz ging
ich daran, meinen Traum zu verwirkli-
chen.
Koflkurier:
Warum hast du dich für
eine Schauspielschule in Berlin ent-
schieden?
Florian:
Erstens wollte ich etwas mehr
von der Welt sehen und zweitens dauert
die Ausbildung an der Privaten Starter-
Schauspielschule für Film und Fernse-
hen in Berlin nur zwei Jahre. So dachte
ich mir: Ich probier’s, wenn es mir nicht
taugt, kann ich immer noch etwas an-
deres machen.
Koflkurier:
Wie sind die Aufnahmebe-
dingungen an dieser Schule?
Florian:
Die Aufnahmeprüfung dauert
zwei Tage. Es müssen zwei frei gewählte
Dialoge vorgetragen werden, ein klassi-
scher und einmoderner. Außerdemmuss
der Kandidat zwei Filmszenen spielen.
Ihm wird eine professionelle Schau-
spielerin zugeteilt. Am zweiten Tag wird
großer Wert auf passende Körperbewe-
gungen und auf die Stimme gelegt. Sin-
gen musste ich Gott sei Dank nicht :-).
Koflkurier:
Hattest du Vorkenntnisse
als Laienschauspieler?
Florian:
Nein, in der Volksschule durfte
ich ein wenig Theater spielen, aber das
war‘s auch schon.
Koflkurier:
Welche Deutschnote hat-
test du in der Schule?
Florian:
ImDurchschnitt einen Dreier, zu
den1er Kandidaten gehörte ich leider nie.
Koflkurier:
Wie streng ist die Ausbil-
dung?
Florian:
Es braucht sehr viel Diszip-
lin, um erfolgreich abzuschließen. Ich
musste die Schule wegen des Wehr-
dienstes für ein Jahr unterbrechen.
Nach dem zweiten Jahr erlaubte mir
die Schulleitung, noch ein freiwilliges
drittes Jahr anzuschließen. Da ging es
in Workshops und Seminaren haupt-
sächlich um die Arbeit mit Regisseuren
und Kameraleuten.
Koflkurier:
Wie hast du dir diese Schu-
le finanziert?
Florian:
Man kann um eine Förderung
ansuchen, wenn der Wohnsitz in Berlin
gemeldet ist. Aber hauptsächlich hat
mich meine ganze Familie unterstützt
undmit kleinen Jobs, wie Barkeeper oder
Kellner, habe ich mir etwas dazuverdient.
Koflkurier:
In dem Film „Die Tränen
der Sextner Dolomiten“ spielst du eine
Hauptrolle. Wie kam es dazu?
Florian:
Durch Zufall. Über einen klei-
nen Zeitungsartikel im Osttiroler Boten
wurde der Südtiroler Regisseur Schön-
egger auf mich aufmerksam. Ich wurde
zu einem Casting für eine Nebenrolle
eingeladen. Nach einer Woche wurde
ich angefragt, ob ich mir auch eine
Hauptrolle zutraue. Der dafür vorgese-
hene Schauspieler war erkrankt, leider
Pech für ihn, aber Glück für mich. Wir
drehten 2013 von Februar bis Mitte
Mai und Juli, August an den Original-
schauplätzen um die Drei Zinnen und
die Sextner Rotwand. Zum Glück gab
es genug Schnee und bei den Drehar-
beiten im Freien herrschte eine Schwei-
nekälte, was uns Schauspielern sehr
gelegen kam, da wir uns dadurch bes-
Florian Sumerauer -
ausgezogen, um die Filmwelt zu erobern
Viele junge Leute träumen davon, Schauspielerin bzw. Schauspieler zu werden. Florian Sumerauer hat
sich diesen Traum erfüllt. Der Koflkurier traf den jungen Darsteller für ein Interview zu Hause.