Seite 33 - Gemeindezeitungen

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Gesund & Fit
braucht! Sollten Sie ihn also nicht
erreichen können, steht ihnen un-
ter 0664/155 9920 stets ein Arzt
als Ansprechpartner zur Verfügung.
Unter dieser Nummer erreichen sie
den diensthabenden Arzt der Not-
arzteinsatzgruppe, da der Notarzt-
dienst derzeit der einzige Dienst ist,
der definitiv 24 Stunden über sieben
Tage pro Woche erreichbar sein
muss. Wer den Notarztdienst und
den allgemeinmedizinischen Bereit-
schaftsdienst am jeweiligen Tag tat-
sächlich in Ihrem Sprengel versieht,
können Sie aktuell im Internet unter
www.notarztverband.at
oder den
Aushängen in den Gemeindeäm-
tern entnehmen, an Wochenenden
auch der jeweiligen Presse.
Nachts oder am Wochenende kann
man den allgemeinmedizinischen
Bereitschaftsdienst auch unter der
Nummer 141 + 9932 erreichen. (Bit-
te beachten Sie, dass zwischen der
Nummer 141 und der Postleitzahl
eine entsprechende Wählpause
einlegt werden muss, damit sie ver-
bunden werden und diese Nummer
nicht direkt ins Telefon einprogram-
miert werden kann!) Im Normalfall
werden sie mit beiden Telefonnum-
mern zum selben Arzt gelangen.
Unter der Nummer 144 erreicht
man die Leitstelle Tirol. Sie ist der
Ansprechpartner für die Notfallret-
tung, also primär eine Koordinati-
onsstelle und keine diagnostische
Einrichtung. Entsendet wird auf alle
Fälle ein Rettungsfahrzeug oder ei-
nen Hubschrauber zum Transport
ins Krankenhaus, ob ein Arzt bei-
gezogen wird, entscheidet der Dis-
ponent der Leitstelle. In diesem Fall
kann entweder der örtliche Notarzt,
ein Rettungshubschrauber oder
der Notarzt eines Nachbarbezirkes
(z.B. Innichen) beigezogen werden.
Dem Patienten steht es grundsätz-
lich frei, sich mit einem gesundheit-
lichen Problem direkt an den Arzt
(0664/155 9920 bzw. 141-9932)
oder an die Leitstelle (144) zu wen-
den.
Wenn das Zusammenwirken meh-
rerer Rettungskräfte erforderlich
(Unfälle, Brände, Delikte, Wie-
derbelebungen) oder ein rascher
Transport entscheidend ist, sollte
die Alarmierung über 144 erfolgen.
Handelt es sich primär um ein ge-
sundheitliches Problem welches
rasch abgeklärt oder therapiert wer-
den soll, ist der direkte Kontakt mit
dem Hausarzt oder der ständigen
ärztlichen Bereitschaft sinnvoll.
Rasch und notwendig…
Von 01.12.2012 bis 30.05.2013
wurden von den niedergelassenen
Ärzten in den Osttiroler Talschaften
404 Notarzteinsätze durchgeführt,
über die gleichzeitig abgewickelten
allgemeinmedizinischen Interven-
tionen liegen keine verlässlichen
Daten vor. In der Gemeinde Inner-
villgraten wurde in diesem Zeitraum
der Bereitschaftsdienst der Not-
arzteinsatzgruppe zu 19 Einsätzen
gerufen, welche vom Arzt oder der
Leitstelle als dringlich eingestuft
wurden. Der Arzt benötigte dabei
durchschnittlich 7 Minuten zum Er-
reichen des Einsatzortes.
Soweit auswertbare Daten vorla-
gen, erreichte der Arzt den Einsatz-
ort bezirksweit in ca. 70 Prozent der
Fälle innerhalb von 10 Minuten, in
ca. 88 Prozent innerhalb von 15 Mi-
nuten. Betrachtet man die schwie-
rige, geographische Situation des
Bezirkes und bedenkt man, dass es
sich um die Daten des Winterhalb-
jahres mit traditionell schwierigen
Weg- und Straßenverhältnissen
handelt, so zeigen diese Werte eine
äußerst rasche Reaktionsfähigkeit,
die man neben dem Praxisalltag
durchaus nicht als selbstverständ-
lich voraussetzen kann.
…aber mit hoher Qualität:
Gerade im Notarztdienst nimmt die
Qualitätssicherung einen hohen
Stellenwert ein. Die 3 Osttiroler
Notarzteinsatzgruppen sind daher
seit August 2012 nach ISO 9001
zertifiziert und verfügen so über ein
international anerkanntes Qualitäts-
managementsystem. Es gibt nicht
viele Notarztsysteme im niederge-
lassenen Bereich, die das von sich
behaupten können. Eine Konse-
quenz daraus ist, dass ein Teil der
notärztlich versorgten Patienten ei-
nen Fragebogen erhält mit dem er-
fasst werden soll, was in den Augen
des Patienten beim Einsatz gut oder
schlecht abgelaufen ist. Sollten Sie
einen solchen Fragebogen erhal-
ten, schicken Sie ihn bitte ausgefüllt
an die Koordinationsstelle des Be-
zirkes zurück, gerne auch anonym.
Es ist für die Ärzte wichtig zu wis-
sen, wie die Patienten ihre Versor-
gung wahrnehmen und wo allfällige
Verbesserungspotentiale
liegen.
Damit auch komplizierte Diagnosen
mit der erforderlichen Sicherheit ge-
stellt und schwierige Interventionen
bewältigt werden können, arbeiten
die beteiligten Ärzte kontinuierlich
an der Verbesserung ihrer Ausrüs-
tung und trainieren die Bewältigung
kritischer Eingriffe regelmäßig an
eigenen Simulationsgeräten. Letz-
tere wurden gemeinsam mit den
Ärzten des Südtiroler Pustertales
im Rahmen eines EU-Projektes be-
schafft. Auf diese Weise soll auch in
Zukunft eine optimale Versorgung
der Bevölkerung in den Osttiroler
Talschaften sichergestellt werden
- durch eine gemeinsame Anstren-
gung aller niedergelassenen Ärzte
vor Ort.
Dr. Gernot Walder