Seite 22 - Gemeindezeitungen

Basic HTML-Version

Seite 22
Dölsacher Dorfzeitung
Mai 2014
Nachdem die Besteigung des letzten Auslandsgipfels
in Russland/Kaukasus (Elbrus 5.643 m) im Mai 2013
schon eine ganze Weile erledigt war, hat mich im Spät-
sommer 2013 eine Dokumentation auf N24 auf den
nächsten, besonderen Berg der „Seven Summits“ auf-
merksam gemacht.
Kurzinfo zur Geographie bzw.
zur Topographie:
Der Kilimandscharo (auch kurz „Kibo“ genannt) bzw.
das gesamte Massiv ist mit 5.895 m Höhe über dem
Meeresspiegel das höchste Bergmassiv Afrikas. Das
Massiv liegt in Ostafrika, nordöstlich von Tansania und
beheimatet mit dem „Uhuru Peak“ den höchsten Berg
des afrikanischen Kontinents. In der „Vereinten Republik
Tansania“ leben ca. 41 Millionen Menschen, die insge-
samt 128 verschiedene Sprachen sprechen. Im Jahre
1987 wurde die gesamte Landschaft in und um den Na-
tionalpark Kilimandscharo von der UNESCO zum Welt-
naturerbe erklärt und unter besonderen Schutz gestellt.
An direkten Vorbereitungen galt es nun, ein Visum für
Tansania zu beantragen, was deutlich unkomplizierter war
als voriges Jahr für die Besteigung des Elbrus in Russland.
An Impfungen waren die Hepatits A+B sowie eine Auf-
frischung von Diphtherie/Tetanus und Poliomyelitis von
den Gesundheitsämtern angeraten, welche ich auch alle
absovierte. Die Gelbfieber-Impfung, welche ich glaubte –
so die verschiedenen Literaturangaben – haben zu müssen,
hat schlussendlich bei der Einreise keinen der Beamten in-
teressiert. Die Flugstrecke (ca. 7.800 km, ca. zwölf Stun-
den reine Flugzeit) verlief von Innsbruck über Frankfurt
nach Addis Abeba (Äthiopien) und von dort weiter nach
Tansania. So erreichte ich ca. 20 Stunden nach Abflug in
Innsbruck den „Kilimandscharo International Airport“ in
Moshi. Die lokale Temperatur am Flughafen betrug
+ 32 °C, die Zeitverschiebung MEZ + 2 Std. Am späten
Nachmittag fand mit meinem „mountain guide“ im Büro
der örtlichen Agency in Moshi ein ausführliches Infor-
mationsgespräch statt, wir diskutierten über die geplante
Route, die notwendige Ausrüstung sowie über die (un-
günstigen) Wetterprognosen.
Die restliche Mannschaft unseres insgesamt (inklusive
meiner Person) sechsköpfigen Teams sollte ich erst am
nächsten Tag kennenlernen. Ich hatte mich schon lange im
Vorfeld der Planung entschieden, den insgesamt fünf be-
kannten „Standardrouten“ auszuweichen und der „Umbwe
Route“ – dort mit der Variante „Western-Breach-Wall“ –
den Vorzug zu geben. Diese Route wird in nahezu allen
seriösen Foren und Beschreibungen als anspruchsvollster,
spektakulärster und direktester Weg zum Gipfel des Kili-
mandscharo beschrieben. Leider hatte ich wettermäßig to-
tales Pech, wenn man so will, denn an nahezu allen Tagen
meiner Trekkingunternehmung hatte ich vom Talort Mos-
hi (ca. 1.400 m) bis in Höhen von ca. 4. 400 m Regen, dar-
über täglich mehrere Zentimeter Neuschnee. Laut Aus-
kunft meines „mountain guides“ hatte ich eine „Jahrzehnt-
Schlechtwetterphase“ erwischt, er selber konnte sich seit
über 20 Jahren nicht erinnern, dass dort Anfang Februar
soviel Regen und Schnee gefallen ist.
Am ersten Tag der eigentlichen Besteigung fuhren wir –
vorbei an Kaffee- und Bananenplantagen – hinauf zum
Startpunkt unserer Tour, dem „Umbwe Gate“ auf ca.
1.600 m Höhe. Nach genauester Registrierung aller Team-
mitglieder und der Verteilung der Lasten ging‘s durch die
üppige Baum- und Blütenvegetation des tropischen Berg-
regenwaldes aufwärts. Insgesamt sind vier verschiedene
4. bis 14. Februar 2014:
Kilimandscharo-Uhuru Peak (5.895 m)
Umbwe Route via „Western-Breach-Wall“
SKIZZE VON TANSANIA bzw. den Nachbarstaaten