Seite 27 - Gemeindezeitungen

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Dezember 2013
‘s Blatt‘l
Seite 27
Wir gedenken
Maria Mair geb. Steiner
geb. 17.11.1930 in Schlaiten
07.10.2013 in Ainet
Als 4. Kind des Matthias und der
Maria Steiner beim „Anderla“ in
Schlaiten geboren, wuchs sie unter
einfachen Verhältnissen mit 12 Ge-
schwistern auf. Sie war erst drei Jah-
re alt, als sie ihre Mutter verlor, die an
Lungentuberkulose starb.
Moidele besuchte 8 Jahre die
Volksschule Schlaiten. Nach dem
Umzug nach Glanz zum „Oberho-
anzer“ besuchte sie dort 2 Jahre die
Fortbildungsschule.
Anschließend erlernte sie in Ober-
lienz beim Gratzer Moidele das Nä-
hen. Auch im hohen Alter bereitete
ihr dieses Handwerk noch viel Freu-
de.
Bevor sie am 12. November 1956
den Florian Mair vom „Schmied“ in
Ainet heiratete, arbeitete sie 1 Jahr
lang im Sanatorium „Maria Rast“ in
Vorarlberg.
Das
„Schmied-Moidele“,
wie
sie fortan immer genannt wurde,
schenkte ihrem Flor 7 Kinder, wovon
die Zwillinge allerdings kurz nach der
Geburt starben.
Maria Mair war eine gläubige Frau,
die es gewohnt war, mit einfachen
Verhältnissen zurechtzukommen. Da
der Hof ohne Nebenerwerb des Bau-
ern nicht zu führen war, blieb nicht
nur der Haushalt, sondern auch die
oft mühsame Arbeit in der Landwirt-
schaft vielfach an ihr hängen. Mit
viel Fleiß bewältigte sie oft allein die
schwere Arbeit und hat damit wohl
einen guten Anteil daran, dass sich
der „Schmied“ in Ainet zu einem
stattlichen Hof entwickelte.
Auch im Alter war sie trotz täglicher
Schmerzen eine zufriedene Frau. Mit
ihrem plötzlichen Tod hat niemand
wirklich gerechnet. Es bleibt die Er-
innerung an eine feine Frau.
Matthias Ingruber
geb. 15.08.1932
27.11.2013
Matthias wurde als ältestes von 7
Kindern der Eheleute Alfred und Fran-
ziska, geb. Lumaßegger beim Rösch in
Schlaiten geboren. Die Familie lebte bis
1950 im Herbert’s Häusl in Gonzach
und hat dann für 10 Jahre das Båcher-
gut gepachtet, ehe sie 1960 ins neuge-
baute Eigenheim am Eichbichl einzog.
Nach der Volksschule in Schlaiten
dienteMåtz imPriesterseminar in Inns-
bruck als Hausbursche und kehrte
nach 3 Jahren nach Hause zurück.
Nach einer Anstellung als Wegarbei-
ter bei der Gemeinde war er bei der
Firma Podesser in Ainet als Misch-
meister beschäftigt, bis er gesund-
heitshalber zurückstecken musste
und bei leichterer Arbeit in einer Fa-
brik 1990 in Pension ging.
1959 heiratete er seine Frau Aloisia,
geb. Hainzer. Aus der Ehe entstam-
men 7 Kinder, die alle einen fürsorg-
lichen Familienvater hatten. Seine Ge-
selligkeit und Hilfsbereitschaft stellte
er auch in den Dienst der Vereine: Ob
als Gründungsmitglied der MK Schlai-
ten (1952), als Mitglied der Schützen-
kompanie, als Feuerwehrmann oder
Sänger beim Männerchor und bei den
Sternsingern, überall konnte man auf
seine Verlässlichkeit zählen.
40 Jahre Dienst als Kirchenmesner
und Vorbeter - auch 40mal bei der
jährlichen Wallfahrt nach Maria Lug-
gau - prägten den Tageslauf: Um6 Uhr
früh Betläuten, Zwölfeläuten und am
Abend wieder Betläuten (und das vor-
erst ohne Elektrik!), täglich - sonntags
dreimal - die Hl. Messe, Rosenkränze
und Andachten, Vorbereitungen bei
hohen Festtagen, Prozessionen, Tau-
fen, Hochzeiten und Begräbnissen.
Sein freundliches Winken von der
Hausbank beim Eichbichler wird vie-
len fehlen!
Anna Oblasser geb. Scheiterer
geb. 20.05.1923 in Schlaiten
17.05.2013 in Ainet
Anna Oblasser wurde als viertes von
9 Kindern beim Wastler in Schlaiten
geboren. Sie besuchte hier die Volks-
schule und anschließend die Land-
wirtschaftsschule in Lienz. Der frühe
Tod des Vaters zu Weihnachten 1937
und der beiden älteren Brüder (Johann
verunglückte 1940 beim Edelweißpflü-
cken und Josef fiel 1943 im 2. Welt-
krieg) führte dazu, dass sie schon in
jungen Jahren viel Verantwortung und
Pflichten übernehmen musste.
21-jährig heiratete sie im November
1944 den Kunigbauer Josef Oblasser
in Alkus. Dort kamen auch die ersten
drei von insgesamt neun Kindern zur
Welt. Durch die schwere Kriegsver-
letzung von Josef war es nicht mehr
möglich, den Bergbauernhof weiter-
hin zu bewirtschaften. Die Familie
war gezwungen, den Hof aufzuge-
ben und nach Ainet zu übersiedeln.
Neben ihren vielen Aufgaben als
Mutter musste sie auch die zweite
Hand ihres Mannes ersetzen, indem
sie ihm immer helfend zur Seite stand.
Ein weiterer schwerer Schicksals-
schlag traf sie durch den Unfalltod des
19-jährigen Sohnes Hansl. Unerschüt-
terliches Gottvertrauen und das Gebet
gaben der „Kuniges Nanne“ die Kraft
für die Herausforderungen des Lebens.
Ihr Mitgefühl und ihre Hilfsbereit-
schaft gingen zeitlebens über die Fa-
milie hinaus. Sie war bekannt für ihre
Gastfreundschaft, das Interesse am
Geschehen und am Schicksal ihrer
Mitmenschen.
Nach dem Tod ihres Mannes im
Jahre 2001 führte die beginnende De-
menz dazu, dass sie ihren alltäglichen
Aufgaben nicht mehr nachgehen
konnte. In den folgenden Jahren fand
sie im Wohn- und Pflegeheim in Lienz
liebevolle Aufnahme und Betreuung.