Seite 11 - Gemeindezeitungen

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2013
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llgemein
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icht viele Menschen sind
der Jagd so gut gesinnt
wie Valentin, der treue Die-
ner des Verschwenders in
Ferdinand Raimunds Zauber-
märchen.
Der Jäger und seine Leiden-
schaft geraten immer mehr
ins Kreuzfeuer der Gesell-
schaft. In fast allen Lebensla-
gen muss er sich mit Fragen
zur Legitimation der Jagd
auseinandersetzen. Er muss
diese Antworten nicht nur
finden, sondern auch ehrlich
und glaubwürdig vertreten.
Diskussionen über Kaliber,
Altersbestimmung,
Futter-
präparate,
Zahnabschliff,
Lederhose oder den größ-
ten Gamsbart reichen schon
lange nicht mehr. Jagd ist,
besonders für Städter, etwas
Abstraktes geworden. Die
kennen keinen Jäger per-
sönlich, die Jagd hat keinen
Platz in ihrem Alltag. Nicht
zuletzt deswegen reduzieren
sie den Jäger auf den grün-
gekleideten Mann mit ge-
schulterer Waffe, für den nur
Schuss und Trophäe
zählen.
In die Schlagzeilen auflagen-
starker Tageszeitungen schaf-
fen es nur die Jäger, die vor-
eilig oder verantwortungslos
handeln.
Von dem besonnenen Jäger,
der auch den Heger und Pfle-
ger lebt, wird leider nur in
auflagenschwachen Fachzeit-
schriften zu lesen sein. (……)
Erst in der Küche ist die Jagd
zu Ende. Den größten Re-
spekt erweist der Jäger seiner
Beute, indem er sie ordentlich
zubereitet. Wildbret ist und
bleibt der sympathieträch-
tigste Botschafter der Jagd,
besonders in Zeiten, in de-
nen natürliche, regionale und
handwerklich
verarbeitete
Lebensmittel für immer mehr
Menschen zum Wunschbild
des guten Lebens gehören.
(Fuhr, 2012)
(Gedanken von Markus Kal-
ser in der Einleitung zu seiner
Prüfungsarbeit zum akademi-
schen Jagdwirt)
Auch in unserer Gemeinde
ist eine Jägergemeinschaft
vertreten.
Im Jahr 2013 war
die Neuverpachtung der Ge-
meindejagd fällig. Dem bis-
herigen Jagdpächter Herbert
Preßlaber sen. folgten Kurt
Gomig und Peter Bergmann
als Jagdpächter nach, die sich
diese Stelle teilen. Das Amt
des Jagdaufsehers nimmt
Herbert Preßlaber jun. wahr.
Immer wieder kommt es
zu Unfällen mit Wildtieren.
Dazu möchten wir einige
Hinweise geben. Bei Wildun-
fällen mit Personenschaden
ist grundsätzlich die Polizei
zu verständigen, der die zu-
ständigen Kontaktpersonen
bekannt sind und die für das
weitere Vorgehen, wie das
Aufspüren der verletzten
oder verendeten Tiere zustän-
dig ist. In letzter Zeit galt es
leider öfters, „angemähte“
Rehkitze zu melden: Manche
konnten durch tierärztliche
Hilfe gerettet werden. Es ist
besonders heuer, „wo alles
später ist“, sehr schwer, im
hohen Gras die neugeborenen
Rehkitzlein
auszumachen,
obwohl sich die Landwir-
te Mühe geben und allerlei
Tricks zur Vermeidung an-
wenden.
Ebenso meldepflichtig sind
auch verwesende und bereits
verweste Tiere, die Wanderer
oder Spaziergänger finden.
Verhaltensauffällige Wildtie-
re sollten ebenfalls gemeldet
werden. Das gilt auch für im
Wald herumstreunende Hun-
de, deren Besitzer aber meist
ausfindig gemacht werden
können und es bei einer Er-
mahnung bzw. Verwarnung
belassen werden kann.
Die Jägergemeinschaft Gaim-
berg hofft auf ein friedli-
ches Nebeneinander zum
Wohle der Tiere in freier
Wildbahn, in Wald und
Flur!
E
lisabeth
K
launzer
Wild & Jagd
Nachstehend nun die Jäger, die erreichbar sind und bei
Zwischenfällen mit Wildtieren kontaktiert werden kön-
nen:
Kurt Gomig: 0676/88 730 651
Peter Bergmann: 0664/97 14 337
Herbert Preßlaber jun.: 0664/73 53 78 63
Liebevoll zieht die Fam. Gomig vlg. Leit‘n die Rehkitzlein
auf; das Größere ist ein Drilling, das die Mutter zurückgelas-
sen hat und kläglich fiepend gefunden wurde. Das verletzte
„Bambi“ wurde fachgerecht tierärztlich versorgt und ist nun
auch schon recht „grappisch“ unterwegs!
Foto: Familie Gomig