Seite 19 - Gemeindezeitungen

Basic HTML-Version

Seppl Mair wurde am
20.August 1933 als
ältestes von sieben
lebenden Kindern von
Silvester und Franziska
Mair in Bannberg beim
Kreuzer geboren. Er
wuchs mit seinen sechs
Geschwistern,
zwei
Geschwister verstar-
ben bereits im Säug-
lingsalter, am elter-
lichen Bauernhof auf.
Wie zu dieser Zeit
üblich, besuchte er acht
Jahre lang die Volks-
schule in Bannberg und anschließend die Fortbildungsschule.
Auch das tägliche Mitarbeiten am Bauernhof gehörte zum All-
tag eines Bauernsohnes dazu, was sich auch nach Beendigung
der Schulpflicht nicht änderte. Nebenbei nahm Seppl auch
Arbeiten an, die gerade angeboten wurden. Da ihm durch eine
angeborene Behinderung die Hofarbeit sehr schwer fiel,
begann er mit 21 Jahren eine Tischlerlehre bei der Tischlerei
Linder in Tristach.
Nach der dreijährigen Lehrzeit und einigen Jahren als Geselle
in einer anderen Tischlerei entschloss sich Seppl Anfang der
60er Jahre nach Stams zu gehen, um dort den Meisterkurs für
Tischlereiwesen zu besuchen, welchen er erfolgreich mit der
Meisterprüfung abschloss. Mit dem Meisterbrief in der Tasche
wagte Seppl den Schritt in die Selbständigkeit. Seine erste
kleine Werkstatt, in der er alleine begann, richtete er im Keller
seines Elternhauses ein. Nach einigen Jahren wurde diese zu
klein und so baute er eine eigene Werkstatt an den Hof an, in
der er bereits zwei Gesellen beschäftigte. 1971 wurde die
Tischlerei Mair weiter vergrößert und ab diesem Zeitpunkt bil-
dete er auch Lehrlinge aus. Im Laufe der vielen Jahre dürften
es um die 30 Lehrlinge gewesen sein, denen er nicht nur sein
Wissen weitergab, sondern er war ihnen bis zu seiner Pensio-
nierung auch ein engagierter und väterlicher Lehrherr.
Im Jahre 1986 heiratete er seine über alles geliebte Frieda, mit
der er ehr glücklich war und die er nach Ausbruch ihrer
schweren Krankheit so lange es seine Kräfte zuließen, aufop-
ferungsvoll und mit aller Hingabe pflegte.
Da Seppl keine eigenen Kinder hatte, lagen ihm seine Neffen,
Nichten und auch deren Kinder besonders am Herzen. Er hatte
für alle immer ein offenes Ohr und stets einen kleinen Schmäh
auf Lager, weshalb er von allen sehr gemocht wurde.
In seiner Freizeit war er ein begeisterter Musikant, der nicht
nur Gründungsmitglied der Musikkapelle Bannberg war, son-
dern auch fast 50 Jahre aktiv als Flügelhornist dabei war.
Als Bauernsohn hatte er schon in ganz jungen Jahren Kontakt
mit verschiedenen Tieren und diese Tierliebe prägte sein gan-
zes Leben. Kanarienvögel und Katzen bevölkerten über viele
Jahre Haus und Hof. Die größte Leidenschaft war aber die
Imkerei, welcher er bis kurz vor seinem Tod noch aktiv ausüb-
te. Seine Stöcke pflegte und hegte er mit größter Sorgfalt und
so produzierte er jedes Jahr seinen eigenen Honig, der bei sei-
ner Verwandtschaft sehr beliebt war. Als sehr leutseliger
Unternehmer war er weitum als „da Meischta” bekannt und
von vielen Menschen geschätzt. Wenn man in Lienz und
Umgebung sein Auto mit dem Kennzeichen LZ- HOLZ 1 sah,
wusste man, der Seppl kann nicht weit sein, denn es war
bekannt, dass er sich immer einen Platz für sein Auto suchte,
der zentral gelegen war, um alles möglichst schnell erledigen
zu können. Mancher Ordnungshüter war zwar mit der Wahl
seines Parkplatzes nicht immer einverstanden, aber der Seppl
hatte immer eine gute Ausrede parat, um sich vor einem mög-
lichen Strafmandat zu drücken.
Als im Februar 2013 sein Bruder Lois verstarb, erfreute er sich
noch bester Gesundheit. Doch bald danach verschlechterte
sich sein Gesundheitszustand und ein erster längerer Kranken-
hausaufenthalt war notwendig. Nach seiner Entlassung war er
wieder fast der Alte, doch die Hoffnung dass es so bleiben
sollte, war jedoch nur von kurzer Dauer. Weitere Kranken-
hausaufenthalte waren notwendig und am 15. August verließ
er auf eigenen Wunsch das Krankenhaus. Er spürte wohl, dass
es mit seiner Kraft zu Ende gehen würde und er die letzten
Stunden bzw. Tage im Kreise seiner Liebsten verbringen woll-
te. So verstarb Seppl friedlich an seinem 80. Geburtstag in den
Armen seiner geliebten Frau Frieda.
Herr gib ihm die ewige Ruhe.
Maria Weiler
Sr. Gottharda verstarb am 21. Juni 2013 in
Zams bei den Barmherzigen Schwestern. Sie
wurde als drittes von 12 Kindern, am 7.
Feber 1921 bei vlg. Kabiser in Dörfl gebo-
ren. 1949 trat sie bei den Barmherzigen
Schwestern in Zams ein.
Ihr Einsatz in der Gemeinschaft leistete sie als Hausmädchen und Wäscherin im Pauli-
num in Schwaz, Hard, Hall und im Jesuheim in Lochau.
Seit 2004 lebte sie im Mutterhaus Zams. Im September 2012 feierte sie noch ihr 60 jähri-
ges Profess-Jubiläum. Ihr Charakter war sehr gradlinig und gewissenhaft; großen Wert
legte sie auf gemeinsames Gebet.
So gehen wir unseren Weg als Menschen, die an ein Ende kommen und sterben müssen,
und denen Gott doch das Leben erhält. (2. Kor. 6, 9)
Gott lohne all ihre Mühen und schenke ihr die ewige Ruhe!
Martina Weis
Seite 19
10/2013
Gedenken an Schwester Gottharda, Maria Lukasser
Gedenken an Josef Mair, vlg. Kreuzer in Bannberg
Will Gott sich einer Seele mitteilen,
so tut er es ohne Aufhebens,
ganz behutsam, mild, liebenswürdig;
Vinzenz v. Paul